Druckartikel: Sicherheit auf den Straßen steht an erster Stelle

Sicherheit auf den Straßen steht an erster Stelle


Autor: Ulrike Langer

Zeil am Main, Mittwoch, 21. November 2018

Die Kreisverkehrswacht Haßberge kümmert sich um Kinder ebenso wie Senioren, wenn es darum geht, dass auf den Straßen weniger Unfälle passieren.
Landrat Wilhelm Schneider (rechts) überreichte Heinz Jauchstetter aus Maroldsweisach (links) und Hans Jürgen Küchle aus Allertshausen (Mitte) im Namen der Kreisverkehrswacht Haßberge die Urkunden der Deutschen Verkehrswacht für 50 Jahre unfallfreies Fahren.  Ulrike Langer


"Ich habe einfach Glück gehabt und der Herrgott da droben hat für mich gesorgt", sagte Heinz Jauchstetter aus Maroldsweisach, der bei der Jahresversammlung der Kreisverkehrswacht Haßberge im Gasthaus "Esszimmer" in Zeil am Dienstagabend zusammen mit Hans Jürgen Küchle aus Allertshausen für 50 Jahre unfallfreies Fahren mit dem Goldenen Lorbeerblatt der Deutschen Verkehrswacht geehrt wurde.

Jauchstetter, der sogar bereits seit 60 Jahren ohne Unfall mit seinem Fahrzeug unterwegs ist, fährt im Jahr zwischen 15 000 und 20 000 Kilometer. Wobei der 79-Jährige früher fast ausschließlich beruflich unterwegs war.

Noch mehr Kilometer, nämlich rund zwei Millionen, war der 79-jährige Hans Jürgen Küchle in den letzten 59 Jahren unfallfrei unterwegs. "Ich habe einfach Freude am Fahren", sagte er und erzählte, dass er einmal in einem Jahr nach der Wende immerhin 50 000 Kilometer mit einem Trabi zurückgelegt hatte. "Es war abenteuerlich, aber er hat mich nie im Stich gelassen." Wie er berichtete, hat sich in den 59 Jahren viel verändert. "Alles ist schneller geworden, die PS haben sich erhöht, die Autos wurden größer und das Verhalten ist aggressiver geworden", lautet seine Erfahrung.

Landrat Wilhelm Schneider (CSU) war es eine Freude, zusammen mit dem Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht, Tilman Fischer, die Urkunden an zwei solch verdiente Fahrer aus seiner Heimat verleihen zu dürfen. Er lobte auch das vielfältige Engagement der Kreisverkehrswacht bei der Arbeit mit Kindergarten- und Schulkindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren. "Ihre Arbeit erfüllt ihren Zweck: die Steigerung der Verkehrssicherheit", lobte er und dankte allen Beteiligten.

Dazu zählen auch die Bereichsleiter für den Landkreis Haßberge, Dominique Heim und Matthias Krapf von der Polizeiinspektion (PI) Haßfurt sowie Tobias Kern (PI Ebern), aber auch Stefan Scherrer (PI Haßfurt) als Moderator des Programms "Könner durch Er-Fahrung". So berichtete Scherrer, dass heuer 129 (Vorjahr: 64) Frauen und Männer auf dem Gelände des Eurorastparks und in der Autobahnmeisterei in Knetzgau teilgenommen hatten. Die Kurse für 2019 finden von März bis Oktober statt. "Wir werden durch die guten Erfahrungen in diesem Jahr künftig nur noch per E-Mail einladen", so Scherrer, der die gute Zusammenarbeit mit der Verkehrsbehörde am Landratsamt Haßberge lobte.

Wie Dominique Heim mitteilte, sind derzeit in sechs Schulorten rund 100 Schüler als Schülerlotsen und in vielen Orten etwa 79 Erwachsene als Schulweghelfer im Einsatz. Im letzten Schuljahr konnten 79 Schüler neu ausgebildet werden. Beim Bezirksentscheid des Schülerlotsenwettbewerbes vertraten Lara König aus Ebern und Kilian Käb aus Hafenpreppach von der Realschule Ebern den Landkreis Haßberge und belegten einen guten Mittelplatz.

In der Jugendverkehrsschule Knetzgau wurden 576 Schüler aus 33 Klassen im Landkreis unterrichtet und 620 Fahrräder auf ihre Verkehrssicherheit überprüft. Ferner wurden 98 Flüchtlingen im Alter von 16 bis 30 Jahren an der Berufsschule Haßfurt die Grundsätze der Regeln im Straßenverkehr erläutert. Zu den weiteren Aktionen zählten die Verkehrserziehungs-Lehrstunden und praktischen Übungen für 672 Kinder in Kindergärten, Vorträge zum Thema "Unfallursachen bei jungen Verkehrsteilnehmern" in der Berufsschule vor 332 Schülern, Elternabende vor 690 Eltern der künftigen Erstklässler und neun Veranstaltungen unter dem Motto "Mobil - aber sicher" mit 220 Senioren.

Kurt Etzel, stellvertretender Leiter der Polizei Haßfurt, informierte, dass im Landkreis Haßberge täglich durchschnittlich 6,5 Unfälle geschehen. "Die risikoreichste Zeit eines Autofahrers liegt zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr. Gerade für sie übernimmt die Kreisverkehrswacht einen wichtigen Teil in der Verkehrssicherheit", sagte er.