Senioren bleiben im Herzen der Stadt Königsberg
Autor: Gerold Snater
Königsberg in Bayern, Donnerstag, 25. April 2019
Auf der Grünfläche neben der Stadthalle begann offiziell der Bau der Seniorenwohnanlage durch die Firma "SeniVita".
"Was lange währt, wird endlich gut!" Dieses Sprichwort kann man auf die Entstehungsgeschichte der Seniorenwohnanlage des Unternehmens "SeniVita" in Königsberg anwenden, für die am Donnerstag der erste offizielle Spatenstich stattfand. Eigentlich etwas spät, denn kräftig gebaut wird schon seit Anfang dieses Jahres. Mit dem Bau sollte aber bereits vor drei Jahren begonnen werden.
Denn im Frühjahr des Jahres 2016 hatten Vertreter der "SeniVita"-Social Care GmbH aus Bayreuth ihre Vorstellungen für eine zukunftsorientierte Pflegewohneinrichtung in Königsberg am Lauerbach dargestellt. Danach sollte auf dem Gelände am Lauerbach zwischen der Alleestraße und der Lauerbachsiedlung ein dreigeschossiges Gebäude mit 48 Wohneinheiten und einer integrierten Tagespflege und Sozialstation entweder in U-Form oder L-Form entstehen.
Der Großteil der Stadträte war von diesem geplanten Projekt sehr angetan und trat für eine baldige Umsetzung ein. Eine Delegation machte sich dazu sogar am 16. März 2016 auf den Weg nach Hummeltal bei Bayreuth, um eine dort ansässige Einrichtung unter die Lupe zu nehmen. Sie kam mit positiven Eindrücken zurück.
Der Stadtrat machte den Weg frei für das Projekt. Doch es kam anders. Denn in einer der nächsten Sitzungen des Stadtrates musste Bürgermeister Claus Bittenbrünn mitteilen, dass sich der Baubeginn für das Seniorenwohnheim aus naturschutzrechtlichen Gründen verzögere. Auf dem geplanten Standort wurden bei Untersuchungen schützenswerte Pflanzen und der unter Naturschutz stehende "Wiesenknopfameisenbläuling" entdeckt. Der Schmetterling gilt europaweit als gefährdet und steht unter strengem Schutz.
"SeniVita" und der Stadt Königsberg blieb nichts anderes übrig, als die Entwicklung des Schmetterlings abzuwarten und eine Umsiedlung zu vollziehen. Sicherlich hat es seine Zeit gebraucht, aber es kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass hier der Schutz der Artenvielfalt realisiert wurde. Die Umsetzung des Lebensraumes, die mit etlichen Kosten verbunden war, zog sich über viele Monate hin und war im vergangenen Jahr beendet, so dass 2019 mit dem Bau begonnen werden konnte.
Inzwischen hatte sich auch hinsichtlich der inneren Aufteilung der Wohnanlage etwas geändert, denn aus den ursprünglich 48 Wohneinheiten wurden 59 Seniorenapartments. Die Anlage ist nun endgültig in U-Form angelegt.
Bürgermeister Claus Bittenbrünn zeigte sich beim offiziellen Spatenstich am Donnerstag erfreut über den offiziellen Startschuss: "Wir sind froh, dass pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren aus Königsberg und Umgebung bald die Möglichkeit haben, trotz Pflegebedürftigkeit hier vor Ort in der Nähe ihrer Angehörigen bleiben zu können. Mit dem Baubeginn einer modernen Pflegewohneinrichtung im Herzen der Stadt werden die Weichen gestellt, um der steigenden Nachfrage nach einem zeitgemäßen Angebot für Senioren als Alternative zum stationären Pflegeheim Rechnung zu tragen. Meine Freude heute ist deshalb begreiflicherweise groß. Ich bin - ich verhehle es nicht - auch ein wenig stolz darauf, dass ich einem Gemeinwesen angehöre, in dem so etwas möglich ist. Bereits im nächsten Sommer soll das innovative ,SeniVita'-Seniorenhaus fertiggestellt werden."