Druckartikel: Schuldenlast der Gemeinde Oberaurach schrumpft

Schuldenlast der Gemeinde Oberaurach schrumpft


Autor: Christian Licha

Oberaurach, Mittwoch, 29. August 2018

Baumaßnahmen dominieren den Haushalt 2018 der Gemeinde Oberaurach, der am Dienstag mit einem Volumen von über zehn Millionen Euro verabschiedet wurde.
Der Gemeinderat Oberaurach verabschiedete bei seiner Sitzung im Rathaus (Foto) den Haushalt für das Jahr 2018.Christian Licha


Mit über 2,6 Millionen Euro machen Baumaßnahmen den größten Posten der Ausgaben im Vermögenshaushalt 2018 der Gemeinde Oberaurach aus. Die wichtigsten Einzelmaßnahmen sind die Kostend der Abwasserbeseitigung (730 000 Euro) und der Wasserversorgung (241 000 Euro) in den verschiedenen neuen Baugebieten. Die Baukosten für Verkehrsanlagen im Rahmen der Erschließungsmaßnahme "Hinter der Quelle" in Kirchaich schlagen beim zweiten Bauabschnitt mit 495 300 Euro zu Buche. Die Dorferneuerung in Neuschleichach (Gestaltung der Bachstraße) kostet 202 146 Euro und die Erschließung der Verlängerung des Baugebietes "Goethestraße" in Kirchaich (Dritter Bauabschnitt) 165 500 Euro. Für die gemeindlichen Straßen werden für Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten 120 000 Euro ausgegeben.

Schulden sinken auf 342 000 Euro

Der Ansatz für den Gesamthaushalt 2018 beläuft sich auf 10 185 849 Euro, wobei der Vermögenshaushalt, in dem alle Investitionen enthalten sind, mit 3 266 845 Euro und der Verwaltungshaushalt mit 6 917 004 Euro veranschlagt sind. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Gesamtvolumen des Haushaltes um 2,7 Prozent (282 205 Euro) vermindert. Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt muss mindestens die Höhe der ordentlichen Tilgung von Krediten des laufenden Jahres betragen (89 404 Euro). Mit 832 297 Euro wird das deutlich erreicht. Die freie Finanzspanne von 742 893 Euro kann somit für Investitionen genutzt werden.

Erfreulich ist auch, dass die Schuldenlast der Gemeinde in diesem Jahr abnehmen wird: Waren es 2017 noch rund 431 000 Euro an Verbindlichkeiten, so wird sich der Betrag zum Jahresende 2018 auf gut 342 000 Euro verringern. Die Pro-Kopf-Verschuldung hat dann mit 85,72 Euro (Vorjahr: 107,21 Euro) einen historischen Tiefstand erreicht.

Schlüsselzuweisungen in Höhe von fast zwei Millionen Euro und der Anteil an der Einkommensteuer mit rund 1,9 Millionen Euro sind die größten Einnahmequellen. Auch die Gewerbesteuer ist mit voraussichtlich gut einer Million Euro ein positiver Posten.

Positive Stellungnahmen

Bürgermeister Thomas Sechser (CSU) freute sich darüber, einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren zu können. Ausdrücklich dankte er der Kämmerin Helga Sauer für ihre hervorragende Arbeit. "Wir können stolz auf unsere Gemeinde sein, die besonders bei jungen Familien sehr beliebt ist", stellte das Gemeindeoberhaupt klar und sah auch in der steigenden Entwicklung der Gewerbesteuer ein Zeichen für einen gut angenommenen Wirtschaftsstandort Oberaurach.

Manfred Eichhorn sah für die CSU-Fraktion den Haushalt ebenfalls durchweg positiv. Auch wenn der Haushalt in diesem Jahr wegen Personalengpässen erst jetzt aufgestellt werden konnte, sah der Unternehmer jedoch auch etwas Positives darin: "So können wir realitätsnahe und recht zuverlässige Zahlen verwenden." Ausdrücklich dankte Eichhorn auch allen Bürgern im gesamten Gemeindegebiet, die sich ehrenamtlich engagieren, denn ohne diese wären so manche Maßnahmen überhaupt nicht möglich.

Die hohen Personalkosten, die durch die Doppelbesetzung einer Stelle aufgrund des Ausscheidens eines langjährigen Mitarbeiters zustande kommen, seien zwar "nicht so schön", meinte Roland Bauer (SPD/ABO), "aber wir können nichts Besseres tun, als in gutes Personal zu investieren". Bauer begrüßte auch, dass für den Unterhalt der gemeindlichen Straßen ein hohes Budget zur Verfügung steht.

Sabine Weinbeer (FWG) akzeptierte zwar die besonderen personellen Umstände in diesem Jahr, die für die verzögerte Aufstellung des Haushaltes verantwortlich waren, wünschte sich aber, dass in Zukunft das Zahlenwerk möglichst schon im März vorgelegt wird. Im Übrigen freute sich die Dritte Bürgermeisterin darüber, dass so viele neue Bauplätze ausgewiesen wurden und dass es für diese auch eine große Nachfrage gibt.

Georg Jäger von den Jungen Bürgern Oberaurach stimmte seinen Ratskollegen zu und sah den soliden Haushalt als Beitrag für die positive Entwicklung der Gemeinde.

Gemeinsamer Datenschutzbeauftragter

Neben einigen Bauvoranfragen, die positiv beschieden wurden, war auch die Entschädigung der Wahlhelfer ein Thema. Hier erfolgt ab sofort eine Anpassung, so dass jeder ehrenamtliche Helfer im Wahllokal und bei der Briefwahl einen Betrag von 30 Euro für seinen Einsatz bekommt.

Zugestimmt wurde auch, mit den Gemeinden Sand, Knetzgau und den Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach einen gemeinsamen Informationssicherheits- und Datenschutzbeauftragten einzustellen. Voraussichtlich werden hierfür auch Fördergelder der Regierung zur Verfügung gestellt. Nach dem Bayerischen E-Government-Gesetz sind die Gemeinden verpflichtet, diese Fachkraft zur Minimierung von Risiken wie Datenzerstörung, Datenenthüllung und Datenmissbrauch einzustellen.