Druckartikel: Schützen sind eine Basis im Volk

Schützen sind eine Basis im Volk


Autor: Günther Geiling

Haßfurt, Sonntag, 30. Sept. 2012

Der Schützengau Schweinfurt feierte mit Ehrungen sein 60-jähriges Bestehen in Haßfurt. Die Bühne glitzerte vor lauter Medaillen an den Schützenketten. Das Ehepaar Koch erhielt viel Lob für seinen Einsatz um den Sport.
Stolz präsentierten sich die Majestäten, Könige und Fahnenabordnungen beim Jubiläum des Schützengaus auf der Bühne  Stadthalle Haßfurt; unser Bild zeigt im Ausschnitt die Majestäten aus Untertheres (von rechts), Fabian Schmitt, Eva Pfaff und Kerstin Althammer, sowie Schützenkönigin Lieselotte Mayer, Zeil. Fotos:  gg


Im Schützengau Schweinfurt pflegen 5500 Mitglieder in 40 Vereinen den Schießsport. 60 Jahre gibt es den Schützengau, und beim Festakt am Samstag in Haßfurt wurde deutlich, dass er einer der besten im Sportschützenbund ist, sportliche Erfolge vorweist, Werte aufrechterhält, und die Jugend zu Verantwortungsbewusstsein führt.

Die Stadthalle von Haßfurt platzte fast aus den Nähten und bot ein prächtiges Bild, als die Majestäten mit den Fahnenträgern Einzug hielten. Gauschützenmeister Dieter Koch gab Einblicke in die Geschichte des Schützengaus, den sieben Vereine im November 1952 gründeten.

1956 bestand der Gau Schweinfurt aus zwölf Vereinen mit 800 Mitgliedern. 1978 umfasste der Gau die Landkreise Schweinfurt, Gerolzhofen, Haßfurt, Hofheim und Ebern mit gut 2700 Mitgliedern.

Die Gebietsreform brachte Umgliederungen.

Derzeit besteht der Schützengau Schweinfurt aus 40 Vereinen mit 5500 Mitgliedern. Heuer hinzugekommen ist der Leistungsverein SSG Haßberge-Steigerwald.

Oft auf den Siegerpodesten


"Der Schützengau Schweinfurt entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der erfolg reichsten Gaue in Unterfranken. Mannschaften aus dem Gau kamen zu hohen Meisterehren, und auch Einzelschützen gelangten dank ihrer ausgezeichneten Leistungen auf die Siegerpodeste bayerischer und deutscher Meisterschaften", betonte Dieter Koch.

Die gesellschaftlichen Aktivitäten der Schützen in ganz Deutschland stehen am 6./7. Oktober mit 4400 Vereinen beim Wochenende der Schützenvereine im Blickpunkt; über die Hälfte der Vereine im Gau beteiligt sich daran.
"Die Schützen sind kein folkloristischer Farbtupfer, sondern sie verkörpern Rückgrat und einen großen Gemeinschaftsgeist schon über Jahrhunderte", betonte Schirmherr Staatssekretär Gerhard Eck (CSU, Donnersdorf). Die große Zahl an Ehrengästen zeige schon, welchen Respekt und welche Anerkennung die Schützen genießen.

Immer für Recht und Ordnung


Wer Jahrhunderte hinweg einen solche Gemeinschaft aufrechterhalte, vor dem müsse man auf jeden Fall den Hut ziehen. "Die Schützen tragen Verantwortung, waren für Recht und Ordnung, aber auch für den Schutz der Bürger verantwortlich. Sie vermitteln Werte vor allem an die Jugend und bringen sich ganz aktiv in die Gesellschaft ein." Immerhin: In Bayern widmen sich 480 000 Bürger dem Schießsport.

Dritter Bürgermeister Reiner Schuster (WG) bezeichnete es als Ehre für die Stadt und die Königlich privilegierte Schützengesellschaft 1430, dass das Jubiläumsfest in Haßfurt stattfand. Werte wie Treue, Heimatverbundenheit und Traditionsbewusstsein hätten einen hohen Stellenwert bei den Schützen. Junge Menschen lernten hier soziale Kompetenz, den Wert des Gemeinsinns und aktiver Mitarbeit.

Landrat Rudolf Handwerker (CSU), auch Fahnenpate, betonte, dass der Schützengau weit über die Grenzen der Landkreise Schweinfurt und Haßberge hinaus bekannt sei. "Die Vereine sind ... ein sozialer Kick und Vorbild. Hier lernen vor allem Jugendliche Verantwortung und Disziplin, Körperbeherrschung, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft."

Der Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbands (BLSV), Günther Jackl, stellte heraus, dass der BLSV an der Seite der Schützen stehe. Vierter Landesschützenmeister Hans-Peter Gäbele war überrascht, dass sich der Gau aus mehreren Landkreisen zusammensetzt. Das spreche für die Weitsicht. Gäbele würdigte, dass Dieter Koch seit 35 Jahren Gauschützenmeister ist; seine Frau stehe ihm als Frauenbeauftragte des Deutschen Schützenbundes nicht nach.

Ausgezeichnete Sportler


Bezirksschützenmeister Siegfried Schmitt erinnerte, dass der Schützengau Schweinfurt der einzige war, dem es gelang, einige Zeit in der Bundesliga mitzuschießen; hier hat man sogar einen Silbermedaillengewinner bei Olympischen Spielen in seinen Reihen.

Siegfried Redker vom Patenverein Dortmund-Schwerte überreichte zum Jubiläum ein Fahnenband und bescheinigte dem Gau Schweinfurt eine "Super-Arbeit". Er sprach den Wunsch aus, dass die Freundschaft noch viele Jahre bestehen möge. Das Blasorchester Sand umrahmte die Feier.