Schritt für Schritt näher zu Jesus
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Montag, 23. März 2015
Etwa 60 Gläubige beteiligten sich, im Gefolge eines hölzernen Kreuzes, an einer Prozession durch Haßfurts Straßen. An verschiedenen Stationen ging es um Begegnungen Jesu mit Menschen, denen er zum Glauben verhalf.
"Die Passionsgeschichte, also der Kreuzweg Jesu, ist wohl der bewegendste Teil der Evangelien", sagte Diakon Manfred Griebel. "Wer ihn im Beten mitgeht, begegnet aber nicht nur Jesus, erlebt nicht nur sein Leid und fühlt nicht nur, wie die Hoffnung bereits vor Ostern eine neue Dimension erhält. Er erlebt auch Menschen, mit denen Jesus in Kontakt kam und fühlt Gemeinschaft mit denen, die sich dem Kreuzweg ebenfalls angeschlossen haben."
Dies alles verspürten die rund 60 Gläubigen, die am Sonntag den Kreuzweg durch die Stadt Haßfurt in dem Gedanken an die "Menschen am Leidensweg Jesu" begleiteten.
Berührender Gang
"Den Kreuzweg im wahrsten Sinn des Wortes mit zu gehen, berührt mich jedes Jahr aufs Neue", sagte Anna Engert aus Augsfeld, die seit mehreren Jahren teilnimmt.
Seit einigen Jahren bietet die Pfarrei St. Kilian den Kreuzweg durch die Stadt an. Da in diesem Jahr das Jubiläum "550 Jahre Ritterkapelle Haßfurt - Ein Stück Himmel auf Erden" gefeiert wird, fand der Abschluss in dieser Marienkirche statt.
"Im Kreuzweg finden wir das Auf und Ab, das Kreuz und Quer unseres Lebens, das durch Jesus verbunden und zum Ziel gebracht wird", sagte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elisabeth Graßer. "So soll uns dieser Kreuzweg noch näher an Jesus binden."
Exemplarische Begegnungen
Während das Holzkreuz abwechselnd von Martin Eck, Sandra Lohs, Sabine Schuler, Susanne Pfaff, Luca Hüller und Luisa Röthlein vorangetragen wurde, zogen die Gläubigen größenteils schweigend, aber auch betend und singend durch die Straßen. An den Stationen, am Caritas-Altenheim, an der Kreuzung Fuchsgasse/Kaplaneigasse, auf dem Marktplatz, hinter der Post, an der Kreuzigungsgruppe im Friedhof und in der Ritterkapelle, reflektierten Manfred Griebel und Elisabeth Graßer über die Menschen, mit denen Jesus an seinem Weg in Kontakt kam. Es ging um Menschen mit unterschiedlichen Schwierigkeiten, sei es, dass sie an Jesus zweifelten, Schweres erleiden mussten, Angst hatten, sich als erbärmlich erwiesen, Verantwortung übernahmen oder aufbrachen und erlebten: Der Herr ist auferstanden!" Erlebnisse, die auch die heutigen Menschen betreffen.
"Wir können nicht tiefer fallen als in die ausgebreiteten Hände Gottes. Was für eine Gnade und was für ein Segen!", betonte Manfred Griebel. Beim Abschluss in der Ritterkapelle wünschten er und Elisabeth Graßer den Menschen die Kraft, den Weg des Kreuzes, der ein Weg der Hoffnung sei, mitzugehen und segnete sie.