Schotter vom Bahndamm in Ebern ist verseucht
Autor: Ralf Kestel
Ebern, Samstag, 26. Oktober 2013
3000 Tonnen lasten auf dem Projekt und dem Eberner Stadtsäckel. Der Abtrag des Bahndammes erfolgt nicht mehr im Eilzugtempo. Probleme bereitet ein Gemisch aus Mutterboden und Gleisschotter, das im Verlauf der Jahrzehnten von der Bahn an den Flanken des Dammes abgekippt worden sein muss.
"Und dieser Schotter muss vorher auf Strecken verwendet worden sein, wo mit Teer getränkte Holzschwellen verlegt waren." Zu dieser Einschätzung kommt Bauamtsleiter Martin Lang nach der Untersuchung des Erdreichs durch Fachlabors.
Erst nur positive Ergebnisse
Dabei hatte eine Untersuchung im Mai zunächst ergeben, dass das Damm-Material andernorts wieder verwendet werden könnte. Als nun Sträucher und Bäume umgemacht wurden, kam an den Dammflanken unter einer 30 Zentimeter hohen Bodenschicht das Dilemma zum Vorschein: verseuchter Boden, da am Schotter Ölreste festgestellt wurden.
In Abstimmung mit dem Bergamt wurde nun festgestellt, dass der belastete Oberboden in eine Grube bei Untersiemau gebracht werden darf. Die Mehrkosten gab Lang mit rund 45 000 Euro an, wobei versucht wird, dafür auch einen Zuschuss von der Regierung von Unterfranken zu bekommen, da es sich um eine Maßnahme im Rahmen der Städtebauförderung handelt.
Kein Baustopp
Brunhilde Giegold (SPD) fürchtete deswegen schon einen Baustopp und Abzug der Firma. "Nein, es wird weitergemacht, die Firma ist ja vor Ort, und alles andere würde ja noch mehr Kosten verursachen", beruhigte Bürgermeister Robert Herrmann.
Mit Grund und Boden beschäftigte sich der Stadtrat auch in anderer Hinsicht: Die Festsetzung der Hebesätze der Grundsteuer standen im Vorfeld zur Haushaltsberatung an. Die waren mal, befristet, auf 350 Prozentpunkt angehoben worden - und bleiben es auch. Mit Blick auf die anstehenden Investitionen - wie den Hallenbadbau - empfahl Kämmerer Klaus Ebert, die bisherigen Sätze beizubehalten.
Diesem Vorschlag folgte auch der Stadtrat und Ebert schob noch eine Einschätzung nach: "Der bisherige Satz wird 2015 vermutlich nicht mehr haltbar sein." Eine Absenkung war damit nicht gemeint.
Verteilerspange aufgestuft
Eine Umwidmung erfreulicher Art war schnell abgehakt, obwohl sie mehrere Seiten an Tischvorlagen füllte: Die Verteilerstraße firmiert nun offiziell als Staatsstraße, während Kapellen-, Ritter- von-Schmitt- und Neubrückentorstraße nunmehr zu Ortsstraßen "degradiert" wurden. Bürgermeister Herrmann verwies auf die vielen Vorgespräche und die Tatsache, dass erst durch die Abstufung die innerstädtische Verkehrszone möglich wurde. Franz Geuß (CSU) erinnerte schließlich an die weitsichtige Planung, die mit dem Bau der Verteilerspange vor vielen Jahren in Gang gesetzt wurde. Dazu zählte er nicht nur den Umgehungs-Charakter, sondern auch den Anschluss an den Parkplatz an der Eiswiese.