Schloss Eyrichshof: Den Blumen im Schlosshof folgen die Lieder
Autor: Ralf Kestel
Eyrichshof, Dienstag, 26. Mai 2015
Das Areal von Schloss Eyrichshof entwickelt zum Publikumsmagneten. Nach dem Massenansturm über Pfingsten werden für das Musikfest im Juli sämtliche Park-, Sicherheits- und Bewirtungskonzepte nochmals überdacht.
Nach dem Fest ist vor dem Fest. "Mein lieber Freund und Kupferstecher", staunten viele der Besucher des Gartenfestes über Pfingsten getreu einem der stillen Protagonisten, Friedrich Rückert, der nicht nur in Form eines Prospektes zu einem Wanderweg, der nach ihm benannt wurde, präsent war. Der Massenansturm aus allen Himmelsrichtungen hat nicht nur die Gäste, sondern auch den Haus- bzw. Schlossherren, Hermann Freiherr von Rotenhan, selbst überrascht.
Und auch Leute in seinem Umfeld, die mit solchen Großveranstaltungen häufiger zu tun haben. Gaby Heyder vom Bamberger Veranstaltungsservice zum Beispiel, die sich im Vorfeld zur Konzertreihe im Juli am Pfingstsonntag umgeschaut hat. "Das ist eine total gigantische Geschichte", nahm sie als Eindruck mit. "Da kamen ja Leute aus Nürnberg, Würzburg, der Oberpfalz und dem Osten. Was der Herr Baron da aufgebaut hat, verdient höchste Anerkennung. Es zeigt sich, dass sich das Schloss Eyrichshof einen Namen gemacht hat, denn allein mit Werbung kommt man nicht zu solch einem Standing."
Guter Ruf, gute Musik
Dass der gute Ruf auch beim Musikfest vom 15. bis 19. Juli seinen Widerhall findet, hofft die Konzertveranstalterin, die auch für die Open-air-Festivals auf dem Bamberger Domplatz oder dem Coburger Schlossplatz verantwortlich zeichnet.
"Am Pfingstsonntag waren meiner Schätzung nach bis zu 7000 Leute unterwegs, aber dennoch herrschte kein Gedränge, weil das Areal so weitläufig ist", hat Heyder beobachtet.
Mit dieser Besucherzahl rechnet sie in der Summe auch an den fünf Musiktagen. Besondere Zugkraft erweist dabei Rea Garvey, für dessen Gastspiel am Samstagabend, 18. Juli (Vorgruppe: Wednesday Project aus Rattelsdorf) mittlerweile über 2500 Karten im Vorverkauf über den Ladentisch gingen. "An diesem Abend ist der Schlosshof, der als Veranstaltungsort beibehalten wird, unbestuhlt, für die anderen Veranstaltungen Nabucco, Ritchie Blackmore, Heismann & Rassau sowie die Pink-Floyd-Tribute-Band gibt es einen fest Bestuhlungsplan samt ausgeschilderten Fluchtwegen etc. Da kommen jeweils so zwischen 1000 und 1500 Leute."
Stoßzeiten bei der Anreise
Die kommen - im Gegensatz zum Gartenfest - geballt und die Anfahrten verteilen sich nicht auf den ganzen Tag. "Deswegen wird es noch Ortstermine mit allen Beteiligten geben, um das Parkleit- und Parkplatzsystem abzustimmen", versichert die Veranstalterin. "Einen Rückstau auf die Bundesstraße, wie am Sonntag geschehen, darf es nicht geben."
Und noch einen Stau möchten die Konzertveranstalter aus Bamberg auflösen. Den vor der Bratwurstbude."Wir planen die Aufstellung von vier Essensständen."
Fast euphorisch fällt die Einschätzung von Helen Zwinkmann, Tourismus-Kauffrau der Stadtverwaltung aus. "Ich bin ganz begeistert vom Verlauf in diesem Jahr."
Das Gartenfest lief noch besser als im Vorjahr: "Wir haben viel mehr Prospekte ausgegeben und hatten ständig Gäste am Stand. Selbst zu den schwächeren Zeiten, am gegen Abend und trotz der Regenschauer am Montag, war immer etwas los."
Bis auf Frankfurt
Die Fremdenverkehrsamtsleiterin: "Ich war auch erstaunt, dass manche Leute sogar aus dem Großraum Frankfurt kamen. Und das nur wegen des Gartenfestes. An dieser Stelle auch ein Lob an die Werbestrategie von Frau Engelmann und Baron von Rotenhan."
Die meisten Nachfragen gab es zu folgenden Themen: Mittelaltermarkt, Radfahren, Wandern und Burgen. Die Prospekte Mainradweg, Rennweg, Meine RadelZeit und der Burgen- und Schlösser-Wanderweg waren zuerst vergriffen, gefolgt von den Burgenwinkel-Prospekten.
Auch der Veranstalter schwelgt in Superlativen: "Unser Gartenfest hat sich in nun zwölf Jahren in punkto Besuchern - um die 17 000 - sowie Ausstellern (170) zum wohl größten Gartenmarkt in Nordbayern gemausert hat," meint Hermann Freiherr von Rotenhan.
Tolle Gutshof-Gebäude
Besonderes Lob hörte der Schlossherr für die tolle Qualität der Aussteller mit einer breiten Palette an Produkten, das hochwertige Programm für jede Altersgruppe mit Schwerpunkten für Kinder und Jugendliche, das Musikprogramm, die vielen Pflanzenaussteller und die Tiershows. Die Aussteller freuten sich über die renovierten, großen Innenräume im Gutshof (insbesondere Kuh- und Pferdestall), die mit sehenswertem Sandsteinpflaster und indirekter Deckenbeleuchtung sowie das hochkarätige Publikum von immer weiter her.