Sander See gerät in Kritik - zu Unrecht?
Autor: Klaus Schmitt
Sand am Main, Dienstag, 27. Mai 2014
Eine Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa) hat am Dienstag für Unruhe in Sand gesorgt. Völlig zu Unrecht offenbar. Es geht um die Wasserqualität im Baggersee.
Die Agentur in Kopenhagen hat in einem Bericht 13 Badestellen veröffentlich, welche die die Mindestanforderungen bei der Wasserqualität nicht erfüllen. Die Daten stammen aus dem Jahr 2013.
Nach einem Bericht der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen erfüllt bei 13 Badestellen bundesweit die Wasserqualität die Mindestanforderungen nicht. Als eine von diesen 13 Badestellen führt die Agentur den See in Sand an.
Die Sander bleiben aber gelassen. Denn der Bericht der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen bezieht sich laut Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) auf das vergangene Jahr 2013. In der laufenden Badesaison ist alles in Ordnung. Das bestätigt neben der Gemeinde auch das Gesundheitsamt in Haßfurt.
Den Angaben der Behörde zufolge wurde Anfang Mai eine Wasserprobe gezogen. Das Ergebnis bestätigte für den Sander Baggersee ebenso wie für alle anderen Badeseen im Landkreis eine gute Wasserqualität.
Vor einigen Tagen wurde erneut eine Wasserprobe genommen. Das Resultat wird laut Gesundheitsamt Ende dieser oder Anfang nächster Woche erwartet. Der See ist derzeit ohne Einschränkungen nutzbar.
Gleichwohl haben die Sander ein Problem, das auch das Gesundheitsamt bestätigt, mit ihrem Badesee. Das sind die Wasservögel, vor allem die Kanadagänse, die auch den Bauern die Felder kahl fressen. Die Fäkalien der Tiere verschmutzen den See. Die Fäkalien von Wasservögeln sind besonders hoch konzentriert und wirken sich erheblich auf die Wasserqualität aus.
Das Problem taucht laut Bürgermeister Bernhard Ruß vor allem dann auf, wenn es längere Zeit nicht geregnet hat und das Wasser wenig in Bewegung war. Das dürfte sich jetzt mit den Regenfällen sowieso ändern.
Der Bericht der Umweltagentur
Bundesweit ist die Wasserqualität von 97 Prozent der Badeplätze passabel bis ausgezeichnet. Der Anteil von Badeplätzen hervorragender Wasserqualität lag bei 89,9 Prozent. In Deutschland wurden 2296 Badeplätze einbezogen, für die während der Badesaison mehr als 13.000 Proben erfasst wurden. Erhoben wurden die Daten von Behörden in den einzelnen Ländern.
Bei diesen zwölf weiteren Badestellen empfielht sich derzeit der Sprung ins Wasser laut Bericht der Umweltagentur nicht:
Bayern
Strand Kleinostheim in Mainaschaff (Mainparksee)
Schleswig-Holstein
Kurstrand Laboe (Ostsee)
Strand in Stein (Ostsee)
Badestelle Fleckeby (Schlei)
Badestelle Netzetrockenplatz in Schleswig (Schlei)
Niedersachsen
Freibad an der Ems in Jemgum
Hessen
Perfstausee in Breidenstein
Baden-Württemberg
Finsterroter See in der Gemeinde Wüstenrot
Rheinauer See bei Mannheim-Rheinau
Strandbad Eriskirch (Bodensee)
Saarland
Strand am Campingplatz Siersburg (Nied)
Berlin
Badestelle Kleine Badewiese (Unterhavel)