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Salmsdorf: Friedhofs-Idyll am Hang


Autor: Sarah Seewald

Salmsdorf, Dienstag, 08. Dezember 2015

Beim Wettbewerb "Unser Friedhof - Ort der Würde, Kultur und Natur" des Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege hat der Salmsdorfer Friedhof auf Kreisebene den zweiten Preis bekommen. 20 Minuten Innehalten auf dem Friedhof offenbaren warum.
Foto: Sarah Dann


Es schlägt halb. Einmal und ein weiterer Glockenschlag. Es ist ein warmes Geräusch, das am Dienstagmorgen die Stille in Salmsdorf durchbricht. Die Geräuschkulisse in diesem Ortskern bestimmen nicht durchfahrende Fahrzeuge, sondern das Plätschern der Brunnen in der Dorfstraße.

Einige Stufen weiter oben und in Rückendeckung der Sankt-Martinskirche liegt der kommunale Friedhof. Nicht groß, aber seit dem Wettbewerb "Unser Friedhof - Ort der Würde, Kultur und Natur" groß gelobt im Kreis Haßberge und darüber hinaus.

Im November wurden in Fladungen auf Bezirksebene der Obst- und Gartenbauvereine die jeweils zweiten Plätze des Landeswettbewerbes verliehen. Mit dabei der Friedhof des 116-Seelen-Dorfes. Als ein besonderer Mittelpunkt des Ortes, als "ein grüner Ort, so verstehen wir das eigentlich", erklärt Guntram Ulsamer, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege sowie Jurymitglied.



In der Laudatio wurde der Friedhof als Vorbild herausgestellt, als ein historisch gewachsener und behutsam weiter entwickelter Friedhof.

Durch einen Friedhof können Menschen den Bezug zu einem Ort wahren, obwohl sie dort gar nicht mehr leben, sagt Ulsamer. Auch Pfarrer Hans Körner kennt die Bedeutung: "Die Menschen brauchen einen Ort, um ihre Trauer leben zu können. Und so ein Ort braucht Ausstrahlung."

Salmsdorf strahlt - nicht nur im morgendlichen Gegenlicht. Der Friedhof ist naturbelassen, ohne Schotterwege, ohne Pflasterwege. Jeder bahnt sich selbst seinen Weg entlang der Gräber, hinauf bis zu dem Jesuskreuz vor der Aussegnungshalle. Allerdings, so ein Idyll im Grünen, am Hang noch dazu, hat zwei Seiten. Das weiß Pfarrer Körner ebenso gut. Gerade im Winter kann es für die Friedhofsbesucher matschig, rutschig werden.

Auch für Ulsamer ist Barrierefreiheit neben Themen wie Urnenbestattung und pflegeleichte Grabarten eine Herausforderung für die Friedhöfe. In Salmsdorf findet eine Bestattung im Jahr statt, sagt Ulsamer. Eine Wettbewerbsauszeichnung wie diese, die sei eine besondere Zustimmung und Belobigung für einen heimeligen Flecken wie diesen.