Druckartikel: Ruß ist drin und Demar draußen

Ruß ist drin und Demar draußen


Autor: Klaus Schmitt

Haßfurt, Dienstag, 17. Sept. 2013

Die letzten Entscheidungen der Wahlen vom Sonntag sind gefallen. Der Sander SPD-Bürgermeister hat den Sprung in den Bezirkstag wieder geschafft. Der Stimmkreis-Listenbewerber der CSU verpasst knapp das Mandat für München.
Bernhard Ruß


Es hat lange gedauert, bis Bernhard Ruß Gewissheit hatte. Noch bis weit in den Dienstagnachmittag hinein haben Wahlhelfer gezählt und ausgewertet und dann erst wusste der Sander Bürgermeister sicher, dass er weiterhin dem unterfränkischen Bezirkstag angehören wird, in den der SPD-Politiker vor fünf Jahren erstmals gewählt worden war.


Habermann von der CSU holt Stimmen

Ruß hatte als Bewerber um das Direktmandat im Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld keine Chance gegen den CSU-Kandidaten, den Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann. Der gewann deutlich und zieht als Nachfolger von Siegmund Kerker (CSU, Theres) in den Bezirkstag in Würzburg ein.

Ruß wusste damit, dass er nur eine Chance über die Liste seiner Partei hatte, und dort stand der 59-Jährige auf dem guten Platz zwei.

Die SPD Unterfranken hat die vier Mandate, die sie bereits im zurückliegenden Bezirkstag hatte, behaupten können, und das war schon vor der Bekanntgabe des offiziellen Endergebnisses maßgeblich für Ruß, der seine persönliche Stimmenzahl deutlich gesteigert hat (allein fast 18 000 Erststimmen im Stimmkreis, der aus dem gesamten Landkreis Haßberge und etwa zwei Dritteln des Gebietes des Landkreises Rhön-Grabfeld besteht).

"Ich gehe davon aus, dass ich drin bin", sagte er zuversichtlich bereits am Dienstagmorgen. Die Auszählung und die Auswertung am Nachmittag brachten ihm dann die Gewissheit, dass er es geschafft hat. Mit insgesamt fast 25 000 Stimmen (aus Erst- und Zweitstimmen) platzierte er sich als Drittbester auf der SPD-Liste und holte damit eines von vier Mandaten für seine Partei.

An der Sitzverteilung im Bezirkstag hat sich nicht viel verändert im Vergleich zu der zu Ende gehenden Wahlperiode. Die CSU hat jetzt neun Sitze, die SPD vier, die Freien Wähler drei, die Grünen zwei Mandate und die FDP sowie die Linken jeweils einen Sitz. Insgesamt sind es 20 Bezirksräte.
Im vorhergehenden unterfränkischen Bezirkstag waren es wegen eines Überhangmandats 21 Bezirksräte. Die CSU hatte neun Sitze, die SPD vier, die Freien Wähler drei, die Grünen zwei und die FDP einen Sitz. Dazu kamen zwei Parteilose.


Pech für Demar

Bei der Landtagswahl ist der Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld knapp an einem zweiten Mandat vorbeigeschlittert. Nachdem Steffen Vogel (Theres) souverän und direkt in das bayerische Parlament berufen worden ist, gab es bis gestern noch Hoffnungen, dass auch der Listenkandidat Josef Demar, der Bürgermeister von Großbardorf (im Landkreis Rhön-Grabfeld), den Sprung nach München noch schaffen könnte.

Da die CSU in Unterfranken neben den zehn Direktmandaten zwei weitere Sitze über die Liste gewonnen hatte, durfte Demar sich Hoffnungen machen, zumal er auf dem aussichtsreichen Platz drei der CSU-Liste stand. Doch es langte nicht.

Demar hatte Pech. Nach der Listensiegerin Barbara Stamm, die fulminante 216 678 Stimmen erhalten hat, reichten die 11 576 Stimmen von Josef Demar nicht. Mit 16 121 Stimmen landete die Juristin Judith Gerlach (27) aus Aschaffenburg vor ihm und ergatterte den zweiten Listenplatz für die CSU. Demar wurde Dritter. Er ist damit der erste Nachrücker, sollte einer der zwölf CSU-Landtagsabgeordneten in den kommenden fünf Jahren aus dem Parlament ausscheiden.