Druckartikel: Streufahrzeuge waren im Kreis Haßberge durchgehend im Einsatz

Streufahrzeuge waren im Kreis Haßberge durchgehend im Einsatz


Autor: Friederike Stark, Andreas Lösch

LKR Haßberge, Dienstag, 17. Januar 2017

Damit die Straßen im Winter sicher bleiben, müssen die Straßenwärter allzeit bereit sein. Das erfordert gerade jetzt einen enormen Aufwand.
Einmal Salz nachladen, bitte: Straßenwärter Michael Blum befüllt ein Streufahrzeug auf dem Betriebsgelände der Straßenmeisterei in Zeil. Foto: Andreas Lösch


Sie kann ja so was von nerven, die weiße Pracht. Schneeschippen am Abend, Schneeschippen am Morgen, dann das Auto vom Schnee befreien und sich auf die Straße wagen. Die aber ist, zum Glück, meistens schon vom Schnee befreit - selbst wenn es die ganze Nacht geschneit hat.

Kein Wunder: "Wir sind seit Sonntagabend durchgehend auf den Straßen im Landkreis unterwegs", erklärt Otto Stark, der als Straßenmeister für den Kreisbauhof des Landratsamtes Haßberge im Einsatz ist, am gestrigen Vormittag dem Fränkischen Tag. In der Nacht von Sonntag auf Montag waren alle zehn Fahrzeuge im Einsatz - sieben eigene und drei Fahrzeuge einer Fremdfirma. Sie fahren bei Bedarf, so erklärt Stark, ununterbrochen die insgesamt 321 Kilometer Kreisstraßen, für die der Landkreis verantwortlich ist, ab. "Wir haben zwei Beobachtungsdienste draußen, die, sobald es glatt ist, die Straßenwärter losschicken", erklärt Stark das Vorgehen. Es müssen also im Winter jederzeit bis zu sieben Mann auf Abruf bereitstehen, um die Straßen sicher zu machen. Hoher organisatorischer Aufwand.

Den kennt auch Dieter Gonnert, Leiter der Autobahnmeisterei Knetzgau. Um möglichen Schneemassen und spiegelglatten Fahrbahnen Herr zu werden, plant Gonnert bereits im Oktober seine Leute ein. "Da erstellen wir den Schichtplan für die Wintermonate, damit wir immer genügend Mann auf Abruf haben", erklärt Gonnert. Konkret heißt das, dass acht Schichtgruppen sich die Dienste plus die Bereitschaft von Montag bis Donnerstag und Freitag bis Sonntag teilen, um bei Bedarf 24 Stunden auf der A 70 unterwegs sein zu können.

Von der Straßenmeisterei in Zeil (sie gehört zum Staatlichen Bauamt Schweinfurt) werden 340 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen betreut. Hinzu kommen 20 Kilometer Kreisstraßen, außerdem wird für die Stadt Haßfurt die Ost- und Nordtangente mitgeräumt und gestreut. Das hat organisatorische Gründe, weil die Anfahrtswege zu den eigenen Touren dies nahe legten. Franz Diem, Leiter der Straßenmeisterei, erklärt die Abläufe. "Wir haben einen Einsatzleiter und zwei Melder, die sich im Gebiet umschauen", sagt er. Je ein Melder ist für die Bereiche Steigerwald und Haßberge eingeteilt, der Einsatzleiter für das Maintal zuständig. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Straßensituation, Niederschlag: Die Beobachter behalten alles im Auge und reagieren entsprechend, wenn die Streufahrzeuge gebraucht werden.

An diesem Wochenende war der Winterdienst im Dauereinsatz, mehrere Schichten decken den Bedarf rund um die Uhr ab. Wie Diem erklärt, wisse man durch die relativ präzisen kurzfristigen Wettervorhersagen schon vorab recht gut darüber Bescheid, was einen erwartet. Zudem gibt es Wetterstationen mit Kamera und Temperaturfühler an der Bundesstraße 303 (eine bei der Weisachtalbrücke und eine bei der Riedbachtalbrücke), die zuverlässige Informationen liefern. Weiterhin informiert die Polizei zusätzlich die Straßenmeisterei über die Straßensituation im Landkreis.

Mit elf Räumfahrzeugen deckt die Straßenmeisterei ihr Streckennetz ab, sechs davon werden von externen Unternehmen bereitgestellt, die Behörde hat ihre eigenen Fahrzeuge am Standort Zeil und an ihrem Stützpunkt in Ermershausen stehen. Jedes der insgesamt elf Fahrzeuge hat eine fest eingeteilte Route und deckt eine Strecke von 30 bis 40 Kilometern ab.


Allzeit bereit

Das macht zügiges Räumen möglich, Autofahrer werden es bemerkt haben: Die Straßen im Landkreis Haßberge waren auch die vergangenen Tage trotz des schneereichen Wetters schnell von Schnee und Eis befreit. Weil die Winterdienstmitarbeiter rund um die Uhr da sind.

Allzeit bereit heißt es also für die Straßenwärter zur kalten Jahreszeit. Wenn es dann wieder wärmer wird im Frühjahr, kehrt dann auch wieder ein bisschen Normalität ein, die ständigen Räum- und Streu-Touren haben erst einmal ein Ende. "Dann können die Überstunden genommen werden", so Gonnert.