Rollo rauf und runter schreckt Einbrecher ab
Autor: Ralf Kestel
Heubach, Freitag, 07. Februar 2014
Ein Polizeibeamter aus Ebern gab beim Verein für Gartenbau und Ortskultur in Heubach Tipps, wie man Gaunern begegnet und sich gegen Betrüger und Einbrecher wappnet.
Der Fall schreckte auf: Kaum hatte das Lehrers-Ehepaar das Haus inmitten der Eberner Steinberg-Siedlung kurz verlassen, schlugen die Einbrecher im Schutz der Dämmerung zu und erbeuteten einige hundert Euro. Dazu benötigten sie nur eine halbe Stunde. Das passierte vor zwei Wochen in der Schönhengststraße. "Das ist schon ein Schock", meint Polizeihauptkommissar Wolfgang Schmitt, Dienstgruppenleiter bei der Polizeiinspektion Ebern, zu dem aktuellen Fall.
Seither verging kaum Tag, da in der Region nicht ein Einbruch gemeldet wurde. Deswegen führte das Polizeipräsidium Unterfranken Donnerstag an mehreren Ausfallstraßen Großkontrollen durch. Dabei wurde Autos kontrolliert, die dem Fahndungsmuster entsprechen.
"Ziel war es, potenzielle Einbrecher direkt nach der Tat abzufangen oder Beute sicherzustellen", teilte Kriminalhauptkommissarin Katrin Reinhardt vom Polizeipräsidium mit.
"Da sind Banden unterwegs", weiß der der 53-jährige Polizeibeamte Schmitt aus Erfahrung. Bei der Jahresversammlung des Vereins für Gartenbau und Ortskultur gab er am Donnerstagabend Tipps, wie man gegen Einbrecher und Betrüger schützt.
"Ein Drittel der Einbruchsversuchs scheitern schon im Ansatz", sagte der Polizist aus Prappach, weil sich die Übeltäter an vorhandenen Sicherungsvorkehrungen die Zähne ausbeißen.
"Rufen Sie uns ruhig an, wenn Ihnen Personen merkwürdig vorkommen."
Es gibt aber weitere Möglichkeiten der Vorbeugung: "Meist sind diese Einbrecherbanden in zwei Trupps unterwegs, die einen kundschaften die Lage aus, die anderen schlagen zu." Deshalb sollten Nachbarn zusammen helfen und durchaus hellhörig werden, wenn Unbekannte in einer Siedlung herumspazieren. "Rufen Sie uns ruhig an, wenn Ihnen Personen merkwürdig vorkommen."
Auch sollten keine Fenster gekippt bleiben und Rolläden nie den ganzen Tag unbewegt bleiben. "Auch ein voller Briefkasten verrät, dass niemand zu Hause ist." Ebenso nicht weggeräumte Mülleimer. "Da ist Nachbarschaftshilfe gefragt. Sprechen Sie sich mit ihren Nachbarn ab und tauschen Sie Telefonnummern untereinander aus", lautete Schmitts "Hausmittel".
Mit Pistole und Handschellen am Mann warnte der Hauptkommissar weiter vor Unbekannten an der Haustür, die sich als Schornsteinfeger, Bankmitarbeiter, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung oder des Energieversorgers ausgeben und so Einlass in die Wohnung begehren. "Lassen Sie niemanden rein und sich den Ausweis zeigen."
Auch würden Gefälligkeitsdienste für Nachbarn oft vorgeschoben. "Und dann fehlt der Bleistift oder es wird nach einem Glas Wasser wegen Übelkeit gefragt, oder nach der Toilette. Und dann ist die Geldkassette weg." So geschehen in Ebelsbach im letzten Jahr.