Rhöner Humor begeistert in Ibind
Autor: Simon Albrecht
Ibind, Sonntag, 06. Juli 2014
Die 50-Jahr-Feier der Heimatgemeinschaft "Schrollnhüpfer" bescherte dem Burgpreppacher Gemeindeteil Ibind ein Festwochenende der besonderen Art.Mit der Gruppe "Spilk" gab es viel zu lachen.
Über fünf Stunden lang sind die Gäste im Burgpreppacher Gemeindeteil Ibind am Samstagabend von der Drei-Mann-Formation "Spilk" aus der Rhön mit Liedern und Moderation in Rhöner Dialekt unterhalten worden. Anlass für diesen besonderen "Gig" war die 50-Jahr-Feier der "Ibinder Schrollnhüpfer".
Dabei lernten die Zuhörer viel von den Eigenheiten in der Rhön, die "Franky", der Kopf der Truppe, den Besuchern verriet. Franky (Frank Schmitt aus Steinach) war einst Chef der Partyband "Rhöner Bluat", die sich vor drei Jahren aufgelöst hat.
Er erklärte, wie es mit dem Namen "Spilk" auf sich hat. Ins "Iwinnerisch" - also die Sprache der Ibinder - übertragen, heiße es so viel wie "Lichtstuben-Abend": Man traf sich früher - vor allem in den Wintermonaten, als es noch keinen Fernseher gab - zum geselligen Beisammensein in der Nachbarschaft. Und bei diesen Treffen ind er beleuchteten Stube spielte natürlich auch die Musik eine Rolle.
Schon mehrfach überzeugt
Franky spielt Akkordeon und singt , der "Maddin"" (Martin Reinhard aus Großwenkheim, Gitarre, Trompete), und der "Chopper" (Joachim Bühner aus Sandberg, Bass, Bariton) sind super aufeinander eingespielt. Und so gingen die Leute ab der ersten Minute mit. "Spilk" sind schließlich keine Unbekannten im Dorf, sie spielten schon vor zwei Jahren im Gasthaus Rädlein, als der Bayerische Rundfunk mit "Musik und Xang" unterwegs war, oder unterhielten heuer beim Landwirtschaftstag im März in Hofheim.
Daran hatte Franky Schmitt eher schlechte Erinnerungen: "Die ham die Biogas-Anlagen in den Himmel gehoben, und mir ham se danach in unnerm Lied verteufelt. Naja, die wern uns nix mer nemme".
Und so kommen in den selbstkomponierten Liedern von "Spilk" fast alle regelrecht eins auf die Mütze: die Bauern, die Jäger, die Kissinger, die Mountainbiker und natürlich die "Schnüdl" - die "Schweiferder"; denn dort, wo viele Autos mit Kennzeichen SW vor die Wirtschaft stehen, "da kannst beruhigt nei", verriet Franky, "denn da gibt's die größten Schnitzel, wennsa aa nix schmeckn - aber Hauptsach billig". Die Leute bogen sich vor Lachen. Und wenn es an dem Abend in Ibind keinen Eintritt gekostet hätte, "wärn sa doo, die Schnüdl".
Dazu zelebrierten die Musiker die "Schnüdl-Polka". Es wirkte teilweise schon zynisch, wie sie auf manche Spezies herumhieben, wie auf die Mountainbiker, die in abenteuerlichem Outfit "unnern Hausbereich, den Kreuzberch, bevölkern". Und "Spilk" drehte richtig auf mit Gassenhauern und Heimatliedern, darunter das unverwüstliche "Kreuzberg-Lied", bei dem die Gäste ausgelassen und lautstark mitsingen und mitschunkeln durften. Nach fünfeinhalb Stunden verabschiedete sich das Trio, wohlwissend, um eine große Fan-Schar reicher geworden zu sein.