Rettung für den Fasching in Rentweinsdorf?
Autor: Claudia Baumgärtner
Rentweinsdorf, Mittwoch, 12. November 2014
In Rentweinsdorfer werden neue Leute für die Büttenabende gesucht. Wenige Tage nach dem Rücktritt des Sechserrates schlagen Politiker und Narren wieder sanftere Töne an.
Mit dem Fasching in Rentweinsdorf dürfte es doch weitergehen. Zwei Tage nach der gut besuchten Informationsveranstaltung des zurückgetretenen Sechserrats scheinen sich die Wogen zu glätten.
Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD) lud ins Rathaus ein und bat um Vorschläge, wie es mit dem Fasching im Markt weitergehen soll. Zweiter Bürgermeister Kurt Weißheimer (ÜWG) und zwei Mitglieder des bisherigen Sechserrats sowie einige interessierte Faschingsakteure und Bürger kamen. Die Stimmung war weit weniger turbulent und aufgeladen als noch wenige tage zuvor.
Dienstagabend kurz vor 19.33 Uhr, der Zeit des üblichen Faschingsauftakts in Rentweinsdorf, der vom Sechserrat schon vor Wochen wegen Querelen über die Abrechnung nach den Büttensitzungen abgesagt worden war.
Vor dem Rathaus haben sich die Mädchen der Prinzengarde, zum Teil in ihren Tanzkostümen, mit einigen Fans versammelt.
Komische Atmosphäre
Sie spielen laute Musik, tanzen und feiern, allerdings wirken sie auch ein bisschen ratlos. Dann geht das Fenster des Sitzungssaals auf und der Bürgermeister winkt alle herein, ähnlich wie sonst. Sie ziehen hinauf. Drinnen im Saal wird es erst einmal still. Dennoch ist die Atmosphäre freundlicher als am Sonntag.
Die gemeinsame Neugier, wieder etwas zusammen anzupacken, ist spürbar. "Es sind Fehler auf allen Seiten gemacht worden und dann hat sich das Ganze hochgeschaukelt", sagt Ex-Sechserrat Thomas Schnitzer (ÜWG).
Auch er sei über das Ziel hinaus geschossen, bekennt er. "Aber der Fasching ist mir wichtig und ich möchte ihn erhalten. Ich für meinen Teil stehe gerne auf der Bühne und mache meine Späße", betont Schnitzer.
Er sei auch bereit, sich im Hintergrund wieder einzubringen. Bürgermeister Sendelbeck war ebenfalls offen. "Wegen mir können alle, die bisher im Sechserrat waren, bleiben. Ich habe gegen niemand etwas", sagt der Bürgermeister.
Etwas schwerer tat er sich mit einer Entschuldigung: "Ich habe sachlich keinen Fehler gemacht", antwortete er den Gardemädchen, "aber wenn ich jemand persönlich beleidigt habe, dann tut es mir leid", erklärt er.
Und "wir müssen die Politik ganz aus dem Fasching heraushalten", waren sich er und Matthias Sperber (ÜWG) beide einig. Matthias Sperber informierte außerdem, dass er auch für ein neues Ratskomitee wieder zur Verfügung stehen würde. Derzeit laufen weitere Gespräche.
Der Bürgermeister könnte sich eigenen Angaben zufolge vorstellen, dass auch das weibliche Geschlecht im neuen Sechserrat vertreten ist.