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Rentweinsdorfer Gruppe kommt ohne Kredit aus


Autor: Ralf Kestel

Rentweinsdorf, Donnerstag, 02. Januar 2014

Ein Wasserversorger, der im Geld "schwimmt"? Das machte sogar Eberns Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) stutzig. Fast 100.000 Euro hat die Rentweinsdorfer Gruppe auf der "hohen Kante".
Durch diesen Hochbehälter auf dem Höhenzug zwischen Baunach- und Itzgrund zwischen Losbergsgereuth und Mürsbach fließt nicht nur viel Wasser, sondern auch Geld. Versorgt werden viele Dörfer der Gemeinden Rentweinsdorf und Rattelsdorf. Foto: Ralf Kestel


Und dies, obwohl erst 44.000 Euro aus den Rücklagen entnommen wurden. Der Verkauf des Wassers, das aus dem Frankenwald von der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) bezogen wird, steigt, und der zunehmende Verbrauch sorgt auch für positive Zahlen auf der Einnahmenseite?

Wie kommt's, staunte Bürgermeister Herrmann, da er aus eigener Erfahrung im Stadtgebiet und anderen Wasserzweckverbänden weiß, dass eher weniger Wasser verkauft wird, die Grundversorgungseinrichtungen aber vorgehalten und gewartet werden wollen, was zu höheren Wasserpreisen führt.

Nicht so bei der Rentweinsdorfer Gruppe, die zwar nur einen Eberner Stadtteil (Eichelberg) versorgt, dafür aber die nördlichen Dörfer, die zu Rattelsdorf gehören. "Wir haben halt noch Neubauten und damit Neuanschließer", beschied ihm der Vorsitzende, Rentweinsdorfs Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD).

Über die gute Finanzlage mochte Sendelbeck ansonsten kaum Worte verlieren. Schuldenfrei, Rücklage, konstanter Wasserpreis von 1,14 Euro je Kubikmeter, der nach Aussage von Horst Junge von der VG-Kämmerei in Ebern bis 2015 gehalten werden kann. "Das Jahr ist besser gelaufen als gedacht." Zumal die FWO den Bezugspreis von 80 auf 70 Cent gesenkt hat.

Seit 2008 zahlen die Wasserabnehmer den selben günstigen Preis. "Über unsere Verwaltung können wir uns beschweren und von den Rechnungsprüfern haben wir nie etwas gehört", lobte der Vorsitzende die Arbeit der Kämmerei in Ebern, was Zweiter Vorsitzender Bruno Kellner, der Bürgermeister aus Rattelsdorf bestätigte. Der Haushaltsplan, der ohne jegliches Murren für 2014 beschlossen wurde, basiert auf den Zahlen, die bislang so gute Ergebnisse ermöglichten.

Kreditaufnahme? Fehlanzeige. Aus den Rücklagen werden 2500 Euro entnommen, da 800 Wasserzähler im gesamten Versorgungsgebiet ausgetauscht werden sollen. Ansonsten sind Erneuerungen in der Mürsbacher Bergstraße und in Poppendorf angedacht.