Druckartikel: Rekordzahl an Konfirmanden in Ebern

Rekordzahl an Konfirmanden in Ebern


Autor: Jule Müller

LKR Haßberge, Sonntag, 09. April 2017

26 jungen evangelische Christen wurden in Ebern konfirmiert. Mit einer der Konfirmandinnen, Inka Amend, haben wir einen Blick hinter die Kulissen geworfen.
Ebern — Pfarrer Bernd Grosser (hinten rechts) konfirmierte in der Christuskirche in Ebern 26 Mädchen und Buben - so viele gab es lange nicht in der Stadt. Die Jugendlichen heißen: Inka Amend, Janina Bibelriether, Kathleen Diller, Anja Geuß, Alina Freund, Elaine Hentschel, Lara König, Jannik Lang, Alina Langbein, Fabian Lohm, Marcel Martin, Elisa Müller, Sina Müller, Tim Ressel, Bastian Rößler, Maik Rupp, Miriam Ruppert, Pascal Scherer, Sarah Schneider, Alina Schner, Klara Vierbüchner, Vanessa Weber, Jana Will, Daniel Wisner (alle Ebern), Vanessa Mai (Eyrichshof) sowie Hannes Neubauer (Rentweinsdorf). Fotos Jule Müller


Was ist alles zu tun? Der Tag der Konfirmation muss natürlich perfekt geplant werden. Und da gehört einiges dazu. Schon mehrere Jahre vorher muss die Gaststätte oder der Partyservice gebucht werden. Inka Amend hat sich aufgrund gemeinsamer Verwandtschaft dazu entschieden, mit ihrer Freundin Sina Müller, die ebenfalls dieses Jahr in Ebern konfirmiert wird, zu feiern. Die Familien haben sich deshalb für das "Haus der Bäuerin" in Heubach und einen Partyservice entschieden.

Nicht ganz einfach war es dann, sich für die Speisekarte zu entscheiden, schließlich sollte ja für jeden etwas dabei sein. Vor- und Hauptspeise werden vom Partyservice geliefert, der Rest wird selbst übernommen. Die Verwandtschaft unterstützt dabei, indem sie Kuchen und Nachspeisen mitbringt. Doch auch das muss gut organisiert werden.


Bastelarbeit im Vorfeld

Des Weiteren muss man sich über die Sitzordnung und Deko Gedanken machen, und es müssen Tisch- und Menükarten gebastelt werden. Auch Einladungskarten gehören natürlich dazu. Inka und ihre Mama haben sich für selbst gebastelte entschieden. "Wir waren uns da allerdings bei der Gestaltung nicht ganz einig", so Mama Susanne.

Als nächsten Schritt musste man sich um die Dankesgeschenke kümmern. Susanne hat hierfür Erdbeer- und Himbeerlikör selbst hergestellt. Bei der Auswahl des Konfirmationskleides hatte Inka keine großen Schwierigkeiten: Sie nahm einfach das Kleid ihrer großen Schwester Lara.


Große Gruppe ist schwierig

Der Konfirmandenunterricht bleibt Inka positiv in Erinnerung. Da die Treffen nur einmal im Monat samstags angesetzt waren, war sie keine Einschränkung. 26 Konfirmanden bedeuteten eine Rekordzahl. Damit ist die Schar der Konfirmanden im sonst katholisch geprägten Ebern sogar größer als die der Kommunikanten. Die Größe dieser Gruppe kristallisierte sich allerdings stellenweise als etwas schwierig heraus. Auch für Pfarrer Bernd Grosser war es eine veränderte Situation: "Man merkt die Größe auf jeden Fall. Bei weniger Konfirmanden ist die Nähe zu jedem einzelnen größer und dann ist es etwas einfacher. Bei einer großen Gruppe herrscht mehr Anonymität."

Trotzdem ist er gut mit den Jugendlichen zurechtgekommen. Seit seiner fast 14-jährigen Zeit als Pfarrer in Ebern hatte er noch keine so große Gruppe. Auch vorher waren es so gut wie nie über 20 Konfirmanden. Die Gründe für diesen großen Jahrgang sind schwer nachzuvollziehen. Auffällig ist allerdings, dass viele der Konfirmanden einen katholischen Vater haben, jedoch die Konfession ihrer Mutter übernommen haben.


Höhepunkt auf der Burg

Als besonderen Höhepunkt der Konfirmandenzeit nennt Inka die Freizeit des CVJM auf der Burg Wernfels. Wie jedes Jahr fuhren die Gruppen aus Ebern, Rentweinsdorf und Ermershausen zum "Konfi-Castle". Der CVJM organisiert jedes Jahr über zehn dieser Veranstaltungen für Konfirmandengruppen aus einem großem Umkreis. Den Jugendlichen erwartet dort ein abwechslungsreiches Programm mit Shows, Workshops und vielen Spielen. Der Ablauf wird ergänzt durch Gottesdienste und "PowerHours" mit einer christlichen Band.

In Ebern ist seit einigen Jahren der Konfirmationsgottesdienst auf zwei Tage aufgeteilt: Der Gottesdienst am Samstag beinhaltet den Patendank und die Segnung der Familien. Diesmal wurde auch der Gottesdienst am Sonntag aufgrund der extrem hohen Konfirmandenzahl erstmals geteilt. Für die erste Gruppe findet er um 9.30 Uhr statt, die zweite Hälfte kommt um 11 Uhr dran. "Anders hätten die Angehörigen einfach nicht in die Kirche gepasst. Nach einer Abstimmung haben wir uns deshalb für die Teilung entschieden", so Pfarrer Grosser.
Inka gehört zum zweiten Teil. So hat sie am Morgen nicht ganz so viel Stress. Trotzdem muss genügend Zeit für ihre Flechtfrisur und das Anziehen eingeplant werden. Was Inka sich von dem geschenkten Geld kaufen will, weiß sie noch nicht genau. "Wahrscheinlich werde ich es größtenteils für später sparen."

Doch vor lauter Vorbereitungen darf eines natürlich nicht vergessen werden: Die Konfirmation selbst steht im Mittelpunkt. Durch den Konfirmandenunterricht, die Gottesdienste, die von den Konfirmanden in letzter Zeit vermehrt besucht wurden, und die Freizeiten haben die Jugendlichen ihren Weg zu Gott finden und ihre Gemeinde besser kennenlernen können.