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Regionalbahn bugsiert BMW in den Graben


Autor: Ralf Kestel

Lind, Dienstag, 04. Dezember 2012

Glück im Unglück hatte ein 42-jähriger BMW-Fahrer bei einem Unfall am Bahnübergang Lind, als er mit einem Agilis-Regionalzug, der in Richtung Ebern unterwegs war, zusammenstieß.


Während der BMW nur noch Schrottwert haben dürfte, kam der Fahrer mit leichteren Verletzungen und einem Schock davon. Er wurde ins Krankenhaus nach Ebern gebracht.

Der Regionalzug war am Dienstag kurz nach 15 Uhr von Breitengüßbach aus in Richtung Ebern unterwegs, als am Bahnübergang Lind aus Richtung B279 der BMW herannahte, dessen Fahrer keine Anstalten machte abzubremsen. Deswegen versuchte der Zugführer, den Autofahrer sogar noch mit einem Sondersignal zu warnen, und leitete eine Notbremsung ein.

Doch der 42-Jährige, der die gesamte Strecke einsehen konnte, reagierte nicht. So kam es zum Zusammenstoß. Der Zug stieß in die Beifahrerseite und drehte den BMW um 180 Grad, der danach im westlichen Graben neben der Strecke landete, nachdem er zuvor noch einen Holzmast mit diversen Leitungen und und das Andreaskreuz "umgemäht" hatte.

Von Nachbarn wurde der junge Mann, der in Bamberg lebt, aber aus Treinfeld stammt, wo er wegen eines Trauerfalles zu Besuch war, aus seinem Fahrzeug geborgen. "Vielleicht war er in Gedanken verloren", vermutete der Vater an der Unfallstelle.

Die 13 Insassen im Zug kamen mit dem Schrecken davon. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf 20.000 Euro, 12.000 Euro davon am Triebwagen.

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Ebern und Rentweinsdorf, Beamte der Polizei aus Ebern und der Bundespolizei sowie der Notfallmanager der DB Netz. Die Strecke war für längere Zeit gesperrt, da auch an der Front des Triebwagens Schäden festgestellt wurden. Für den Bahnübergang in Lind existieren seit mehreren Monaten Pläne, dort Schranken aufzustellen,was im nächsten Jahr umgesetzt werden soll.