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Rauhenebrach setzt auf Glasfaser


Autor: Sabine Weinbeer

Rauhenebrach, Mittwoch, 04. Dezember 2013

Bei der Versorgung mit schnellem Internet ist die Steigerwald-Gemeinde Rauhenebrach auf einem guten Weg. Die Kommune hat ein Konzept entwickelt, das für alle Orte ausreichend Kapazität zur Verfügung stellt. Nun sollen die weiteren Schritte folgen.
Glasfaserkabel sollen das schnelle Internet bringen.  Foto: Archiv


Die Gemeinde Rauhenebrach scheint den Gordischen Knoten DSL-Versorgung durchschlagen zu haben. Dank intensiver Zusammenarbeit mit der Bayerischen Breitbandberatung, die den Kommunen im ganzen Landkreis bei der Bewerbung des aktuellen Förderprogramms hilft, entstand ein Konzept, wie ganz Rauhenebrach mit Leistungen von minimal 16 Mbit versorgt werden könnte. 80 Prozent des Gemeindegebiets können im nächsten Jahr sogar Bandbreiten zwischen 30 und 50 Mbit erhalten, wie Bürgermeister Oskar Ebert (FW) dem Gemeinderat am Dienstagabend im Rathaus von Untersteinbach erläuterte.

Das aktuelle DSL-Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung ist für Rauhenebrach eigentlich mehr als ungeeignet, da auf Gewerbestandorte ausgerichtet. In einigen der 13 Rauhenebracher Gemeindeteile gibt es nicht die Mindestzahl von fünf Gewerbetreibenden, die Bedarf anmelden müssten, außerdem reicht die maximale Förderhöhe von rund 500.000 Euro nicht einmal ansatzweise für eine flächendeckende Erschließung mit Glasfaserkabel.

Genau diese Glasfaser will Oskar Ebert aber haben. Eine erste Kostenermittlung vor einigen Jahren brachte einen Kostenaufwand von 1,33 Millionen Euro. "Das muss auch günstiger gehen", war Ebert überzeugt und plante in den vergangenen Monaten intensiv mit der Breitbandberatung. Das Ergebnis ist ein Konzept, das zwar ebenfalls eine erhebliche Kostenbeteiligung der Gemeinde erfordert, aber deutlich günstiger ausfallen dürfte als die erste Schätzung. Und vor allem wird es keine Ungerechtigkeiten zwischen den Gemeindeteilen geben. "Falsbrunn und Obersteinbach werden zwar mit 16 Mbit zufrieden sein müssen, aber das dürfte für den Normalhaushalt auch genügen", meint der Bürgermeister. Viele seiner Einwohner müssen derzeit mit 386 Kbit auskommen, wie mitgeteilt wurde.

Um die insgesamt 13 Versorgungsstationen in Rauhenebrach aufzurüsten, müssen einige Glasfaserkabel verlegt werden. Einige können in vorhandene Leerrohre eingezogen, andere entlang von Radwegen unkompliziert in die Erde gefräst werden. Oskar Ebert erklärte, dass Rauhenebrach jetzt als eine der ersten Gemeinden im Kreis in die Markterkundung gehen könne. Dann werde feststehen, welcher Anbieter zu welchem Preis das entstandene Konzept umsetzen kann. Dann wird auch der endgültige Kostenanteil der Gemeinde feststehen. Wenn alles reibungslos läuft, könnten die ersten Kabelarbeiten im April 2014 beginnen. Diese Aussichten sorgten bei den Gemeinderatsmitgliedern wie auch bei den zahlreichen Zuhörern der Sitzung für ein vorweihnachtliches Strahlen in den Augen.