Ran an den Ferienjob
Autor: Katja Müller
LKR Haßberge, Donnerstag, 13. Juli 2017
Die Urlaubszeit ist nicht mehr weit. Für Schüler und Studenten ist es damit höchste Zeit, sich einen Ferienjob zu suchen.
Früher (und das ist noch gar nicht so lange her) musste man seine Bewerbungsmappen ausnahmslos per Post an die Firmen schicken. Ganz Mutige gaben sie persönlich in der Personalabteilung ab. Und dann hieß es warten... Heute führen viele Wege zum Ferienjob - die meisten übers Internet. Unternehmen richten eigens für die Bewerber Online-Portale ein, es gibt Online-Jobportale und soziale Netzwerke, über die kurzfristig Bewerber gesucht werden.
Keine zentrale Vermittlung
Eine zentrale Stelle, an der die Angebote für Ferienjobs im Landkreis Haßberge gebündelt werden, die gibt es aber nicht. Das bestätigt der Leiter der Agentur für Arbeit in Haßfurt, Günther Trum. "Ferienjobs sind sehr begehrt und es gibt ein ausreichend großes Angebot. Deshalb braucht man uns als Vermittler nicht. Schüler und Studenten wenden sich am besten direkt an die Betriebe", erklärt Trum. Das Unternehmen Uponor in Haßfurt bietet zu diesem Zweck eigens ein Online-Bewerberportal an. Hier können sich Schüler und Studenten ab 18 Jahren bewerben. "Wir setzen unsere Ferienarbeiter hauptsächlich in der Logistik ein", erklärt Hermann Mischenko von der Personalabteilung der Firma.
In den vergangenen Jahren stellte Uponor pro Jahr etwa 15 Ferienarbeiter ein. "In diesem Jahr sind es nur acht. Dazu kommen zwei bis drei Bürokräfte", erklärt Mischenko. Die Anforderungen für die jungen Mitarbeiter setzt Mischenko nicht allzu hoch an. "Für die Arbeit in der Logistik ist körperliche Gesundheit die Voraussetzung. Für die Büroarbeit sollte man internetaffin sein", so Mischenko.
FTE Automotive in Ebern gehört zu den größten Anbietern von Ferienarbeitsplätzen. In diesem Jahr sind in dem Unternehmen rund 100 Stellen in den Werken Ebern und Fischbach in der Zeit bis Ende September geplant. "Die meisten Plätze sind bereits vergeben", erklärt Antje Haase, Leiterin der Unternehmenskommunikation. Mindestvoraussetzungen für die Beschäftigung sind ein Alter von 18 Jahren und ein möglicher Einsatzzeitraum von mindestens vier Wochen.
Nur noch wenige Plätze frei
Am Standort Eltmann bietet Schaeffler in diesem Jahr etwa 30 Ferienarbeitsplätze in der Fertigung an. Aktuell sind noch einige Plätze frei. Bewerber müssen mindestens 18 Jahre alt sein. "Sie sollten zudem Bereitschaft zur Schichtarbeit, eine zuverlässige Arbeitsweise sowie Einsatzbereitschaft und Flexibilität mitbringen. Erfahrung in unserem Betrieb ist von Vorteil, aber keine notwendige Voraussetzung", erklärt Johannes Meiborg von der Kommunikationsabteilung in Herzogenaurach. Interessierte können sich online über das Karriereportal auf der Homepage bewerben.Auch die Fränkischen Rohrwerke in Königsberg setzen auf Ferienarbeitskräfte. Wie in den vergangenen Jahren werden auch in diesem etwa 80 Stellen in der Logistik und der Produktion vergeben. Die Bewerber müssen mindestens 16 Jahre alt sein, für den Schichtbetrieb 18 Jahre. Interessenten können sich online oder per Post bewerben.
Und welche Rechte haben insbesondere minderjährige Ferienarbeiter zwischen 15 und 17 Jahren? Das weiß Claas Meyer, DGB-Jugendsekretär von Oberfranken (in Vertretung für seine unterfränkische Kollegin Anna-Katrin Kroll). "Jugendliche dürfen keine schwere körperliche Arbeit verrichten. Zwischen Arbeitsende und Arbeitsbeginn müssen mindestens zwölf Stunden Ruhepause liegen", erklärt Meyer.
Und natürlich hätten sie auch ein Recht auf regelmäßige Pausen. Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Anrecht haben Minderjährige aber leider nicht: das Recht auf Mindestlohn. Das kritisieren wir seit Jahren", so Meyer.
Ursprünglich war diese Regelung dafür gedacht, Jugendliche zu animieren, rechtzeitig eine Lehre zu beginnen - und dadurch etwas mehr zu verdienen. "Mittlerweile ist das aber überkommen und wir empfehlen Jugendlichen trotzdem, auf den Mindestlohn zu pochen", unterstreicht Claas Meyer.