Druckartikel: Radweg mit Symbolkraft entsteht bei Priesendorf

Radweg mit Symbolkraft entsteht bei Priesendorf


Autor: Sabine Weinbeer

Oberaurach, Donnerstag, 31. Juli 2014

Von Kirchaich in das nahe Priesendorf soll bald eine Trasse für Radler errichtet werden. Am Donnerstag war der offizielle Baubeginn.
Nützelsbach liegt genau zwischen Kirchaich und Priesendorf, und diese beiden Orte werden durch den Radweg verbunden.  Foto: Sabine Weinbeer


Nicht einmal einen Kilometer lang sein wird der Radweg zwischen Kirchaich und Priesendorf und doch fand der Spatenstich gestern größtes Interesse. Der Radweg verbindet nämlich nicht nur zwei Dörfer, sondern auch zwei Gemeinden, zwei Landkreise und sogar zwei Regierungsbezirke. "Und er steht beispielhaft für die künftig noch engere Zusammenarbeit der Landkreise zur Entwicklung des Steigerwaldes", sagte Bambergs Landrat Johann Kalb (CSU).

Über Grenzen hinweg

Für Oberaurach ist es der dritte interkommunale Radweg nach der Verbindung nach Knetzgau (über Zell) und nach Rauhenebrach (über Schindelsee), erklärte Oberaurachs Bürgermeister Thomas Sechser (CSU), auf dessen Gemeindegebiet der größte Teil der 800 Meter Radweg liegen.

Lange wünschten sich nicht nur die Kirchaicher den Lückenschluss nach Oberfranken, vor allem weil die Staatsstraße durch das Aurachtal eng und kurvig und damit für Zweiradfahrer relativ gefährlich ist. Vor allem der frühere Kirchaicher Gemeinderat Werner Hopp ließ nie locker und deshalb freute er sich gestern beim Spatenstich besonders.

Dem Einsatz der staatlichen Bauämter und der guten Zusammenarbeit der beiden Landratsämter ist es zu verdanken, dass das Vorhaben jetzt doch umgesetzt werden kann, obwohl zunächst naturschutzfachliche Bedenken bestanden. Die beiden Nachbargemeinden sind sich längst einig gewesen, dass sie den Eigenanteil von 20 Prozent übernehmen würden, wenn der Staat den Radweg baut.

Gerhard Eck (CSU), Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, bezeichnete die Radwege als festen Bestandteil des bayerischen Verkehrsnetzes, denn die Radwege seien nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Tourismus und zur Freizeitgestaltung der eigenen Bevölkerung. Ein dichtes Radwegenetz solle auch dazu animieren, wieder mehr Erledigungen per Fahrrad zu machen. Das sei wirtschaftlich, gesund und umweltschonend. Der Freistaat werde weiterhin einen Schwerpunkt auf den Radwegebau legen, um das 8000 Kilometer umfassende Netz an Bundes- und Staatsstraßen weiter zu schließen, versicherte er.

Gerade Franken sei ein Fahrradland mit einem Schwerpunkt im Fahrradtourismus, so Eck. Deshalb seien auch 4,7 der insgesamt 8,5 Millionen Euro, die der Freistaat im vergangenen Jahr für Radwege investierte, in den drei fränkischen Regierungsbezirken umgesetzt worden. Auch in den kommenden Jahren werde die Förderung diese Höhe haben.

Diese Erklärung verband Bürgermeister Thomas Sechser mit der Hoffnung, dass auch das vierte interkommunale Projekt, von Trossenfurt nach Eltmann, und vor allem die Radwegverbindung zwischen Tretzendorf und Unterschleichach noch realisiert werden können.

Schon die Brauereidichte und die schönen Biergärten in den Orten im Aurachtal seien ein wichtiger Grund, um für ordentliche Radwege zu sorgen, ergänzte Bürgermeisterin Maria Beck (Priesendorf), auch wenn man natürlich auch auf dem Fahrrad auf die Promille achten müsse, mahnte sie.

Der Radweg, der 2,50 Meter breit wird und eine Asphaltdecke erhält, soll im Herbst gebaut werden und in der Fahrradsaison 2015 zur Verfügung stehen.