Im FT-Interview spricht Podologin Janine Scheuring aus Rudendorf über die gängigsten Fußprobleme. Die Expertin erklärt, wie man vorbeugen kann, und verrät, was unseren Füßen richtig gut tut.
Wenn sie schmerzen, wird auch der kleinste Schritt schnell zur Qual: unsere Füße. Podologin Janine Scheuring aus Rudendorf bei Ebelsbach kümmert sich in ihrer Praxis täglich um die Gesundheit der Füße ihrer Kunden. Im Gespräch mit dem FT erklärt die Expertin, was unsere Füße alles leisten, und verrät Tipps, wie man seinen Füßen etwas Gutes tun kann.
Mit welchen Problemen haben Erwachsene am häufigsten zu kämpfen, wenn es um ihre Füße geht?
Janine Scheuring: Eines der Probleme, die häufig auftreten, ist erfahrungsgemäß der Knick-Senk-Spreizfuß. Er kann zu Folgeerscheinungen wie Hammer- und Krallenzehen führen. Viele Erwachsene haben außerdem Probleme mit Hühneraugen an ihren Füßen. Verbreitet sind auch Nagel- und Hautpilz, Warzen oder eine übermäßige Hornhautproduktion, die zu Druckschäden führt. Fersensporn und Entzündungen im Fuß aufgrund von Überbelastung treten ebenfalls häufig auf. Hinzu kommen Durchblutungs- und Nervenstörungen. Viele Patienten leiden auch unter einem sogenannten Rollnagel. Hierbei drehen sich die Nägel an den Enden nach innen, was sehr schmerzhaft werden kann.
Worauf sollte man achten, wenn man Probleme mit den Füßen vermeiden will?
Das Wichtigste ist passendes Schuhwerk. Die Zehen müssen ausreichend Platz haben - nicht nur in der Länge, sondern vor allem auch in der Breite und Höhe des Vorderfußes. Man sollte auf weiche Materialien achten und darauf, dass keine Nähte im Inneren des Schuhs verlaufen. Um den Fuß optimal zu stützen, sollte der Schuh gut schnürbar oder mit einem Klettverschluss versehen sein. Zu empfehlen sind möglichst flache Schuhe mit gutem Fußbett - und optional vom Orthopäden angefertigte Einlagen. Auf das Tragen von High-Heels, Flip-Flops oder Ballerinas sollte für die Fußgesundheit verzichtet werden, außer vielleicht zu besonderen Anlässen oder wenn man diese Schuhe nur stundenweise trägt.
Abgesehen vom Schuhwerk - was kann man sonst noch tun, um die angesprochenen Fuß-Probleme zu vermeiden?
Um vorzubeugen, sollte man zum Beispiel immer wieder mal Barfußlaufen oder Fußgymnastik machen. Auf diese Weise stärkt man seine Fußmuskulatur. Auch Fehlbildungen an den Füßen lassen sich so vermeiden. Wer die Durchblutung seiner Füße fördern will, sollte kalt-warme Wechselbäder nehmen, wie man sie von den Kneipp-Anwendungen her kennt. Um Problemen mit Nagel- oder Hautpilz aus dem Weg zu gehen, sollte man seine Füße sauber und trocken halten - sprich nach dem Duschen oder Baden die Füße und Zehenzwischenräume gut abtrocknen. Bei Druckschäden empfehlen sich Entlastung und Druckschutz sowie maßgefertigte Einlagen. Insgesamt gilt, dass man sich bei anhaltenden Problemen auf jeden Fall fachlichen Rat holen sollte.