Plastikmüll vermeiden: Fränkische Supermärkte bieten umweltfreundliche Alternativen
Autor: Jutta Rudel
LKR Haßberge, Sonntag, 23. Februar 2020
Die Vermeidung von Plastik ist nicht nur ein Gebot des Umweltschutzes, sondern auch ein Dienst an der eigenen Gesundheit. Die Supermärkte im Landkreis bieten bereits viele Alternativen, um beim täglichen Einkauf Plastik zu reduzieren.
Plastik ist ein großartiges Erzeugnis des menschlichen Forschergeists. So schützt Plastik beispielsweise Lebensmittel vor Keimen. Lebensmittel können auf diese Weise länger für den Verzehr gelagert werden.
Der Triumph des Plastiks aber hat eine dunkle Seite. Plastik zerstört die Umwelt und attackiert darüber hinaus auch ganz unmittelbar die menschliche Gesundheit. Da Plastik sich nur sehr langsam abbaut, sammelt sich immer mehr Müll an. Eine einzige Flasche aus Kunststoff braucht laut Umweltbundesamt bis zu 450 Jahre, um komplett abgebaut zu sein.
Alternativen im Supermarkt
"Nicht zuletzt landen mikroskopisch kleine Kunststoffe, so genanntes Mikroplastik, über die Nahrungskette früher oder später wieder auf unseren Tellern", sagt Matthias Zeuner-Hanning von der Verbraucherzentrale Bayern. Von heute auf morgen komplett auf Plastik zu verzichten - das geht. Diese radikale Umkehr allerdings setzt die Bereitschaft voraus, auf viele für selbstverständlich gehaltene Annehmlichkeiten zu verzichten.
Die andere Möglichkeit ist, Schritt für Schritt, und mit jedem Schritt ein bisschen mehr, Plastik aus seinem Leben zu verbannen. Das kann gelingen, ohne dass darunter die eigene Lebensqualität leidet. Supermarkt-Ketten geben einen Anstoß: Durch das Plastiktütenverbot gibt es in vielen Märkten an den Kassen nur noch Stoffbeutel oder Einkaufkartons. So auch im Rewe-Markt in Ebelsbach, wie Geschäftsführer Stefan Helmreich berichtet. Auch im Knetzgauer Edeka-Markt gibt es die Kartons, die gut angenommen werden. "Wir verkaufen etwa 50 Stück pro Woche", sagt Geschäftsführer Arnold Karais. Diese würden monatelang halten und ein Gewicht von bis zu 25 Kilogramm tragen.
Ausgenommen vom Plastikverbot sind die Tüten in der Obst- und Gemüseabteilung. Doch auch hier gibt es umweltfreundliche Lösungen. "Wir haben Mehrwegnetze und Papierbeutel als Alternativen zur Plastiktüte", erzählt Michael Meyer, Juniorchef des gleichnamigen Edeka-Markts in Zeil. Wenn die Papiertüten ausgehen, fragen einige Kunden sogar nach ihnen, weil sie die kleinen Plastikbeutel nicht benutzten woll, ergänzt Arnold Karais, "Kunden kaufen auch allgemein mehr lose Ware", weiß er in Bezug auf eingeschweißtes Gemüse.
"Es gibt auch Einige, die ihre eigenen Behältnisse mitbringen", sagt Meyer. Auch in den anderen Supermärkten ist das keine Seltenheit, wenn an der Fleisch- und Käsetheke die Lebensmittel direkt in die Tupperdose kommen, anstatt in einer Folie eingewickelt zu werden. Das Umweltbewusstsein steige schon seit den letzten drei bis vier Jahren, meint Karais.