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Pfaffendorfer Musiker spornt die Basketballer an


Autor: Ralf Kestel

Pfaffendorf, Dienstag, 09. Juni 2015

Der Pfaffendorfer Maik Bayersdorfer gibt bei den Play-off-Spielen in der Bamberger Arena den Ton an. Am Schlagzeug sitzt Alexander Klein aus Ebern. Und ein Brüderpaar aus Gückelhirn opfert sogar seinen Haarschmuck.
Nahe dran am Geschehen, aber viel Platz haben sie nicht, die Musiker der Brose-Band mit Maik Bayersdorfer aus Pfaffendorf (links) als Leiter und Alexander Klein aus Ebern (rechts) als Schlagzeuger.  Fotos: Ralf Kestel


Die Stmmung ist aufgeheizt, Sauna-Feeling in der großen Halle. Play-off-Finale der Bamberger Basketballer gegen den Rivalen aus München. Maik Bayersdorfer steht schon der Schweiß auf der Stirn, ehe es richtig los geht. Und doch feuert er die Stimmung weiter an. Maik Bayersdorfer ist Chef der Brose-Band. Der Vollblutmusiker aus Pfaffendorf hat die Kapelle von Anfang an mit aufgebaut.

"Das war eigentlich ganz lustig", erinnert sich der 38-Jährige an die Anfänge im Jahr 2013. Bayersdorfer hatte damals schon seit einigen Jahren eine Dauerkarte und sich mit seinem Umfeld angefreundet. "Der hinter meiner Freundin wusste, dass ich staatlich anerkannter Dirigent bin und als er mitbekam, dass die Broses eine Band aufbauen wollen, fragte er mich, ob er meine Kontakdaten weitergeben darf?"

Und es dauerte nicht lange, da spielte der Pfaffendorfer schon die "erste Geige". Seitens des Brose-Managements war man nach Bayersdorfer Einschätzung das Thema "ziemlich blauäugig" angegangen.

In mehreren Kapellen aktiv

Da kam so ein Fachmann gerade recht, der seit fast 30 Jahren Musik spielt, schon beim Musikverein St. Kilian in Pfarrweisach und bei den Weisachtaler Musikanten in Maroldsweisach und aktuell noch bei der Pfaffendorfer Blaskapelle den Dirigentenstab schwang bzw. schwingt. Dazu noch Klarinette und Saxofon spielt.

Der Aufbau gelang prestissimo. 18 Mitstreiter scharten sich um dem Elektrotechnik-Diplomingenieur, der bei einer größeren Firma in Altendorf beschäftigt ist. Die ersten Proben fanden in Gundelsheim statt, wo einige der Musiker beheimatet sind. "Wir sind - wie bei den Basketballern - auf jeder Position doppelt besetzt", gibt Bayersdorfer den "Personal-Chef", denn: Irgendeiner fällt immer aus", sei's wegen anstehender Prüfungen oder einer Dienstreise.

Und so wurde schon zu Saisonbeginn ein Plan aufgestellt, wer bei welchem Heimspiel der Brose Baskets zur Verfügung steht. Der ständige Kontakt wird zudem über eine Whatsapp-Gruppe gepflegt. Dennoch gibt es immer wieder einmal Engpässe. Und deswegen stand Bayersdorfer auch am Sonntag der Schweiß auf der Stirn, weil ein paar seiner Musiker noch fehlten, obwohl sich die Hauptakteure, die Basketballer aus Bamberg und München, schon einwarfen.

Außer bei den Brose-Profis sorgt der Bläser-Turbo noch bei den Zweitliga-Basketballerinnen der DJK Brose für Stimmung. "Wir hatten noch überlegt, die Baunacher in der ProA anzufeuern, aber das wäre zu viel geworden", meint der Dirigent.

Regelmäßig geprobt werde nur vor der Saison, um neues Material einzustudieren oder neue Musiker zu integrieren. Auch für die nächste Saison hält die Brose-Band schon Ausschau nach Verstärkungen.

Einer wird auf jeden Fall wieder dabei (egal wie die aktuell noch laufende Finalserie auch enden mag): Maik Bayersdorfer. "Die Aufgabe reizt mich, weil das ist etwas ganz anderes, als sich vor eine Kapelle hinzustellen und zu dirigieren."

In der Brose-Arena gehe es viel spontaner zu und die Musiker reagieren prompt auf Spielszenen oder Stimmungen innerhalb der Fans.

Zwei ganz heißblütige darunter sind die Gebrüder Andreas "Rudi" und Mandred "Manni" Gütlein die ganz aus der Nähe von Bayerdorfers Heimat, aus Geroldswind bzw. Todtenweisach, stammen: Nicht nur, dass beide fast bei jedem Auswärtsspiel mit von der Partie sind. Sie gehören auch zu den einfallsreichsten Fans, bei den kein Haupt- und Barthaar ungeschoren bleibt.

So hat Manni das Play-off-Motto samt Play-off-Ziel auf sein Haupt frisieren lassen. "Zwei Stunden lang war ich gesessen."