Parküberwacher rechnen sich in Ebern fast
Autor: Ralf Kestel
Ebern, Donnerstag, 09. März 2017
403 Strafzettel wurden von Juli bis Dezember 2016 im Eberner Stadtgebiet verteilt. Die eingenommenen Gebühren decken den Aufwand bis auf 350 Euro.
Die Parküberwachung rechnet sich. Zu diesem Schluss kam Zweiter Bürgermeister Harald Pascher (FDP) bei der Sitzung des Bauausschusses am Mittwochabend, die er kurzfristig leitete, weil er für den erkrankten Ersten Bürgermeister einsprang. Und damit landete der Verkehrsreferent mitten in seinem Spezialgebiet, da Ute Bartelmann als VG-Sachbearbeiterin erstmals die Analysen über den Einsatz der kommunalen Parküberwacher vorlegte.
Demnach wurden bislang 403 Strafzettel mit einem Gebühren-Volumen von 5190 Euro verteilt, wovon die meisten auch (schon?) bezahlt wurden. Demgegenüber steht ein Verwaltungs- und Arbeitsaufwand von 5535 Euro bei gebuchten vier Überwachungsstunden in der Woche.
"Die Dauerparker sind aus der Innenstadt draußen", feierte Pascher erste Erfolge. Allerdings gab er auch zu, dass "wir an den neuralgischen Punkten, wie Raiffeisenbank, Apotheke, Eisdiele oder Döner noch nachbessern und genauer überwachen müssen." Wie das passieren soll, deutete Pascher auch schon an: Zum einen soll der Vertrag mit der Überwachungsfirma verlängert und das Stunden-Kontingent für die Kontrolleure auf fünf Stunden in der Woche aufgestockt werden.
Gar nicht mehr ausrechenbar
Als Manfred Fausten (CSU) monierte, dass die Überwacher/in auch zu anderen Zeiten als nur am Vormittag zu Kontrolltouren starten sollten, musste er sich von Ute Barthelmann aber belehren lassen, dass "jede Woche andere Zeiten gewählt werden", was sich an den Streifen-Protokollen eindeutig ablesen lasse."Die sind sehr flexibel, da stecken keine Regelmäßigkeiten drin." Weswegen sich potenzielle Parksünder auch nie sicher fühlen können. "In manchen Wochen kommen sie an drei Tagen, mal in der Früh, mal am Abend und auch samstags", so Ute Barthelmann
Auch wenn sich in manchen Straßenzügen schon "Alarmierungs-Ketten" gebildet haben, mit denen beim Anrücken der Frau in Uniform gewarnt wird, erwischen sie doch immer Missetäter und gehen dabei professionell wie auch freundlich vor. Ein Fotobeweis überführt auch skeptische Falschparker bzw. Parkscheiben-Muffel.
Dritter Bürgermeister Werner Riegel (SPD) plädierte sogar für noch mehr Vehemenz und regte ein Sechs-Stunden-Kontingent an, wofür sich im Bauausschuss ein klare Mehrheit abzeichnete, weswegen eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat, der letztlich darüber entscheidet, ausgesprochen wurde.
Ausgeteilte Strafzettel
Juli 2016: 56
August: 81
September: 86
Oktober: 69
November: 76
Dezember 2016: 35