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Open-Air-Gottesdienst in Ebern: Hupkonzert und Dank an Einsatz- und Pflegekräfte


Autor: Helmut Will

Ebern, Sonntag, 10. Mai 2020

Mit einem Glockenläuten und Hupkonzert von rund 70 Fahrzeugen wurde der Open-Air-Gottesdienst in Ebern eröffnet. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes standen die Herausforderungen und Helden der Corona-Krise.
In etwa 70 Autos und rund um den Parkplatz lauschten Besucher des Open-Air-Autogottesdienstes den Worten der beiden Geistlichen, Pater Rudolf Theiler und Bernd Grosser. Foto: Helmut Will


Die katholische und die evangelische Kirchengemeinden Ebern hatten am Sonntag zu einem Open-Air-Autogottesdienst auf den Parkplatz am Wohnmobilstellplatz hinter der Stadtmauer an der Walk-Strasser-Anlage eingeladen. Etwa 70 Autobesitzer waren mit ihren Fahrzeugen gekommen, die teilweise voll besetzt waren, um den etwas anderen Gottesdienst zu verfolgen. Weitere Gläubige nahmen auf der Terrasse oberhalb des Parkplatzes in Abstand Platz.

Pater Rudolf Theiler von der katholischen Pfarrei bedankte sich bei den Besuchern, dass die Einladung positiv angenommen wurde und auch bei Bürgermeister Jürgen Hennemann, der dem Ganzen offen gegenüber stand. Er hob den ökumenischen Gedanken, der in Ebern gelebt werde, besonders hervor. "Die Glocken, die gerade geläutet haben, läuten für alle Christen gleich, ob katholisch oder evangelisch", sagte Theiler. Er forderte die Autofahrer zur Begrüßung auf, ein Hupkonzert zu veranstalten, bevor der Gottesdienst mit Musik des Posaunenchors der evangelischen Kirche und der Kirchenband der katholischen Kirche eröffnet wurde.

"Musik tut an so einem Tag - es ist ja auch Muttertag - gut", so Pfarrer Bernd Grosser. Er sagte, dass nach zwei Monaten erstmals wieder eine Kirchenvorstandssitzung stattgefunden habe, um das Sicherheitskonzept des Gottesdienstes zu beschließen. "Es hat gut getan, sich wieder einmal treffen zu können." Hier sei deutlich geworden, dass manche in der schwierigen Zeit viel zu tun hätten, andere hingegen nicht, zum Beispiel in der Kurzarbeit. Viele Väter und Mütter seien sicher in der Zeit der Ausgangsbeschränkung enorm belastet gewesen. "Es können hierdurch ganz schöne Spannungen entstehen, die gemeistert werden müssen", sagte der Pfarrer. Aufgrund der besonderen Situation sollte man am diesjährigen Muttertag den Müttern ganz besonders danken. Um den Dank akustisch auszudrücken, bat der Geistliche noch einmal um ein Hupkonzert.

Auch erinnerte Grosser an den Florianstag, der am 4. Mai ausfallen musste. Er sprach seinen Dank an die Wehrleute aus, die immer ihre Arbeit zum Wohle der Bürger verrichten. "Sie haben auch heute wieder dafür gesorgt, dass alles reibungslos ablaufen kann." Er erweiterte den Dank an alle Hilfs- und Sicherheitskräfte, darunter die Polizei, das THW oder den Rettungsdienst. "Die sind momentan sicher mehr belastet als sonst", sagte Grosser. Er verwies auf den 12. Mai, an dem der internationale Gedenktag für Pflegende stattfindet. "Pflegekräfte haben es in diesen Coronazeiten besonders schwer und besonders diejenigen, die in fast komplett abgeschlossenen Altenheimen ihren Dienst verrichten, oder auch in Krankenhäusern ihren Dienst tun", so der Geistliche. In dieser Krisenzeit habe man gelernt, was systemrelevante Berufe seien und es wurde klar, wie wenig man diese bisher geschätzt habe. In die Fürbitten wurden alle Menschen einbezogen, die während der Corona-Krise physisch und psychisch starken Belastungen ausgesetzt sind.