Oberschleichach wünscht sich neue Gehwege
Autor: Sabine Weinbeer
Oberschleichach, Sonntag, 08. Dezember 2013
Die Oberschleichacher wünschen sich ebene Gehwege. Doch die sind nach der Städtebausanierung noch ganz neu. Allerdings sind die Steine so geschnitten, dass Rollatorenfahrer schlechte Karten haben. Was tun?
Lieber heute als morgen würden die Oberschleichacher Eigenleistung erbringen - wenn es darum ginge, das ungeliebte Granit-Klein steinpflaster der Gehsteige auszutauschen. Oberaurachs Bürgermeister Thomas Sechser erklärte in der Bürgerversammlung in Oberschleichach, dass die Gemeinde eine Verbesserung erreichen wolle, ohne Zuschüsse zurück zahlen zu müssen.
Holperstrecke stört
Das Pflaster, das bei der Städtebausanierung in dem Steigerwald-Ort verlegt wurde, ist ein zunehmendes Ärgernis. Frauen auf dem Weg zum Gottesdienst und Seniorinnen mit Rollatoren meiden die Gehwege und laufen stattdessen auf der stark befahrenen Staatsstraße.
Die Anwesenden stärkten dem Gemeinderat den Rücken in dem Bemühen, dieses Pflaster austauschen zu dürfen. Sie können nicht verstehen, warum in neueren Gestaltungsmaßnahmen ebenes Pflaster verlegt wird, dieses Umdenken in Bezug auf liegendes Pflaster aber noch nicht eingesetzt hat.
In seinem Bericht stellte der Bürgermeister die Kinderkrippe vor, die in Oberschleichach bereits bezogen wurde. Auf Initiative der Eltern und des Trägervereins habe sich die Gemeinde auch an den Kosten für ein Bewegungskonzept beteiligt, das auf die Bedürfnisse der Kinder zwischen wenigen Monaten und drei Jahren zugeschnitten ist.
Deutlich besser einsehbar ist jetzt der Spielplatz. Hohe Büsche und Hecken boten Schutz für allerhand Unsinn, der dort nachts getrieben wurde.
Unter anderem mussten die Bauhof-Mitarbeiter regelmäßig Tische, Bänke und die Abfallkörbe aus dem Seebach ziehen. Der Bewuchs wurde kräftig zurückgeschnitten, die Möblierung ist fest verankert, so dass Vandalismus in Zukunft wohl ausbleibt.
Elektro-Tankstelle
Als besondere Neuerung kündigte Sechser die Elektro-Tankstelle an, die in Oberschleichach auf dem Parkplatz gegenüber dem Friedhof installiert wird. Diese Tanksäule, die durch eine Kooperation zwischen Umweltbildungszentrum (Ubiz) und Überlandzentrale Lülsfeld entstand, gehört zu einem Netz von Elektrotankstellen, dessen sich die Eigentümer von E-Fahrzeugen bedienen können.
Mauer braucht Sanierung
Die Friedhofsmauer, an der die Urnengräber liegen, ist in einem schlechten Zustand. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sabine Weinbeer hatte "auf dem kleinen Dienstweg" den Zweiten Bürgermeister Hans Albert als Steinmetz gebeten, sich die Mauer anzusehen. Auf keinen Fall sollten die Urnengräber erweitert werden, ohne die dahinter liegende Mauer zu sanieren. Der abblätternde Putz soll entfernt werden. Auf großen Strecken scheinen darunter ordentliche Sandsteine zu liegen, die man neu verfugen könnte. Gemeinderat Manfred Eichhorn hat die Zusage des Lindenvereins, das Freilegen der Mauer zu übernehmen.
Ausgebessert werden soll auch der Vorplatz des Leichenhauses. Die Frage nach einer Urnenwand wurde wie zuvor in Kirchaich auch in Oberschleichach gestellt. Bisher gab es allerdings keine Nachfrage nach einer solchen Bestattungsmöglichkeit. Die Erd-Urnengräber werden gut angenommen. Inge Schirmer bat im Interesse der Älteren darum, ein paar mehr Bänke im Friedhof aufzustellen.
Weil der Gemeinderat kürzlich in seiner Stellungnahme zum Regionalplan Flächen für eine eventuelle Windkraftnutzung angemeldet hatte, fragte ein Bürger nach, ob nicht unnötig Geld verplant werde. Angesichts der derzeitigen Überlegungen in Berlin sei es doch wohl vorbei mit der Windkraftnutzung in Süddeutschland.
Erst mal nur Interesse
Dazu erklärte Thomas Sechser, dass es nur um die Anmeldung von Interessen gehe. Ob Windkraftanlagen in der Schutzzone des Naturparks Steigerwald überhaupt irgendwann möglich werden, stehe in den Sternen, ergänzte Sabine Weinbeer.
Der Gemeinderat habe sich aber in Abstimmung mit den Nachbarkommunen zwei Optionen offenhalten wollen. Auch in Oberschleichach wurde kritisiert, dass es nach wie vor keinen ordentlichen Radweg nach Tretzendorf gibt.