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Neujahrsempfang in Königsberg: Vieles auf den Prüfstand gestellt


Autor: Gerold Snater

Königsberg in Bayern, Sonntag, 03. Januar 2016

Die Königsberger begrüßten auf dem Marktplatz das neue Jahr. Davor gab es einen Ökumenischen Gottesdienst. Bürgermeister Claus Bittenbrünn sprach von einem schwierigen vergangenen Jahr.
Für die musikalische Ausgestaltung sorgten die vereinigten Posaunenchöre mit wechselnden Dirigenten.


Dem Neujahrsempfang der Stadt Königsberg ging am Neujahrstag ein festlicher ökumenischer Gottesdienst in der Marienkirche am Marktplatz voraus. Im voll besetzten Gotteshaus feierten evangelische und katholische Christen aus Königsberg und seinen Stadtteilen zusammen mit Pfarrer Peter Hohlweg, Gemeindereferent Markus Fastenmeier und Pfarrerin Claudia Winterstein den Beginn des neuen Jahres.
Claudia Winterstein ging in ihrer Predigt unter anderem auf ihr einstiges von großem Vertrauen geprägtes Verhältnis zu ihrer Mutter ein. Sie verglich dieses mit dem Verhältnis zu Gott, dem man auch in allen Situationen Vertrauen entgegenbringen kann.

Für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes sorgten, neben Organistin Ute Gutzeit, die vereinigten Posaunenchöre aus Königsberg und seinen Stadtteilen abwechselnd unter den Dirigenten Wolfgang Fischer, Martin Scherer und Jürgen Koch, sowie der ökumenische Kirchenchor

unter der Leitung von Inge Snater.
Im Anschluss an den Gottesdienst versammelte sich die große Schar der Bürgerinnen und Bürger auf dem Marktplatz vor dem Gotteshaus, wo sie von Bürgermeister Claus Bittenbrünn begrüßt wurden. Dort stießen die Teilnehmer gemeinsam auf das Jahr 2016 an.


Entwicklung der Stadt

Das Stadtoberhaupt erklärte, dass der Empfang auch dazu dienen soll, "sich in zwangloser Atmosphäre über die weitere Entwicklung unserer Stadt auszutauschen". Im weiteren blickte Bittenbrünn zunächst auf das abgelaufene Jahr zurück und erinnerte noch einmal an die schrecklichen Bilder der Terroranschläge auf der Welt, die nicht abreißenden Flüchtlingsströme und die damit verbundenen offenen Fragen in der großen Politik. Zusammenfassend meinte er dazu: "Wenn man das alte Jahr also betrachtet kann das Jahr 2016 nur besser werden".
Auf seine Stadt zurück kommend, sprach er zunächst den finanziellen Schnitt an, der in zurück liegender Zeit vollzogen wurde: "Wir haben viele Ausgaben auf den Prüfstand gestellt und mit der Konsolidierung unseres Haushaltes quasi einen Neuanfang gestartet".


"Auf einem guten Weg"

Dass sich dabei der Einsatz und die Tatkraft aller, die hier mitgewirkt haben, gelohnt habe, zeige sich in den Stabilisierungshilfen, die die Stadt Ende 2014 und Ende 2015 seitens der Bayerischen Staatsregierung erhalten habe. Er fuhr fort: "Unsere Haushaltslage ist zwar angespannt, doch mit Einsatz und dem Zusammenhalt und dem Anpacken von vielen Menschen in unserer Gemeinde sind wir auf einem guten Weg".

Für die Zukunft beabsichtige er durch langfristige Planungen in der Stadt und den Ortsteilen dem demografischen Wandel entschieden entgegenzutreten und einen Heimatort zu schaffen, in dem man gut leben und arbeiten könne: "Und hierbei müssen sich alle, die es können, mit einbringen. Sei es im Verein, in der Gruppe oder in der Kommunalpolitik!"

Weitere Projekte, die er im neuen Jahr mit anpacken will, sind unter anderem der Breitbandausbau im Stadtgebiet bis Ende des Jahres, der Kanalbau in Junkersdorf, die Dorferneuerung in Kottenbrunn, die Kläranlage in Altershausen und viele kleinere Dinge, die in Königsberg und allen Ortsteilen gemacht werden müssen. Ein besonderes Anliegen sei ihm Wohnraum für junge Familien zu schaffen, in dem diese die Möglichkeit hätten, sich in Königsberg zu erschwinglichen Preisen anzusiedeln.

Dann wandte er sich mit dem Appell an die Zuhörer: "Und unsere Erfolge beruhen auf Ihren Stärken, die Sie hier wohnen und arbeiten, auf Ihrer Initiative und Kreativität, Ihrem Engagement. Unsere Erfolge beruhen darauf, dass Sie, dass wir alle die Probleme gemeinsam angehen, dass sich viele Einzelne in Königsberg und seinen Stadtteilen verantwortlich fühlen und sich einbringen".

Den Dank an seine Mitmenschen, die sich im Stadtgebiet für lohnende Ziele einsetzen, wie beim BRK, den Pflegeeinrichtungen, den Feuerwehren, den Kirchengemeinden, beim VdK, allen Vereinen und den Hilfsgruppen für die Asylbewerber in Königsberg, die er bei diesem Empfang besonders willkommen hieß, sowie an alle Beschäftigte in der Stadt, den Schulen, den Kindertagesstätten und beim Volksbildungswerk, stellte das Stadtoberhaupt an das Ende seiner eindrucksvollen Ansprache: "Sie machen einfach das, was Sie für richtig halten oder als nötig empfinden".


Sich nicht entmutigen lassen

In diesen Dank schloss er auch die Mitglieder des Stadtrates und die Ortssprecher mit ein, die Verantwortung für die Stadt mittragen. Mit den Schlusssätzen: "Menschen, die sich nicht entmutigen lassen sondern ihr Mögliches tun, stehen für Aufbruch und Hoffnung. Das ist genug Anlass mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken."