Neues Konzept für den alten Ortskern
Autor: Gerhard Schmidt
Burgpreppach, Donnerstag, 03. Dezember 2015
Mit den Plänen der Familie von Hugo wird sich der Mittelpunkt von Burgpreppach entscheidend wandeln. Im April sollen die Bauarbeiten beginnen.
Burgpreppach Mitte nächsten Jahres können auch die Bürger des Marktes Burgpreppach mit schnellem Internet rechnen. Dies erklärte Bürgermeister Hermann Niediek (CSU) am Mittwoch bei einer Bürgerversammlung in der Sporthalle. Der Bürgermeister hatte mehrere Vertreter der Firmen Süc/Dacor aus Coburg und NGN aus Aubstadt dabei, die für den Breitbandausbau die neuesten Informationen mitbrachten. Der Stellvertretende Leiter und "Internetpate" bei der Verwaltungsgemeinschaft, Oliver Hesse, teilte mit, dass die Gemeinde Burgpreppach für den DSL-Ausbau mit 90 Prozent gefördert wird. Die Baukosten liegen bei knapp 600 000 Euro. Zehn Prozent der Kosten bleiben bei der Gemeinde. Auf die Bürger direkt sollen keine Kosten zukommen.
Birkach hat Glück
Burgpreppach wird dann den Angaben zufolge mit mindestens 30 Mbit/s versorgt.
Philipp Müller und Stefan Abschütz informierten die Bürger über Details der DSL-Planung. Anfang nächsten Jahres soll mit dem Ausbau begonnen werden. Ende Juli soll das Netz dann stehen und 500 Haushalte sollen angeschlossen werden können. Das Glasfaserkabel kommt aus Richtung Ditterswind nach Birkach.
Der kleine Ortsteil hat den Vorteil, dass dort kein Kabelverzweigerkasten für Telefon vorhanden ist. Deshalb werden die Birkacher direkt Glasfaserkabel bis in die Häuser bekommen. Das sei ein Quantensprung, meinte Hesse. Die übrigen Gemeindeteile werden von ihrem Kabelverteilerkasten dann über dem Kupferkabel des Telefons versorgt. Ziel sei, so Hesse, später alle Haushalte mit Glasfaserkabel zu versorgen, was aber zurzeit finanziell nicht tragbar wäre. Deshalb habe man eine Hybridlösung gesucht.
Neues Dorfzentrum
Einen breiten Raum der Diskussion nahmen die Pläne für die Neugestaltung des Böswillibald-Areals in Burgpreppach in Anspruch. Die "Schlossmühle", ein unter Denkmalschutz stehendes und von der Gemeinde erworbenes Gebäude, bekommt nochmals eine "Schonfrist von fünf Jahren". Wenn bis dahin kein Sanierer gefunden wird, soll das Gebäude abgerissen werden. "Wir hoffen immer noch auf ein Wunder", erklärte Bürgermeister Niediek. Über die Planungen, die ehemalige Gastwirtschaft "Zum Goldenen Löwen" zu einem Dorfmittelpunkt umzubauen, informierte Gemeinderat Klaus Wichler. Ziel sei es, so Wichler, Grundversorgungen wie Ärzte, in der Gemeinde zu halten. Die Mediziner Alfred Hahn und Dieter Michalsky hätten bereits angekündigt, in fünf Jahren ihre Gemeinschaftspraxis zu schließen. Nun sucht man in Burgpreppach nach einer "traumhaften Lösung", um künftig solche Einrichtungen zu halten.
Ein Konzept läge nun dank Familie von Hugo aus Leuzendorf in greifbarer Nähe, erklärte Wichler. Christopher von Hugo Stellung stellte sein Bauvorhaben vor. Demnach sollen auf dem Areal der ehemaligen Gastwirtschaft ein Ärztehaus, eine Einrichtung für betreutes Wohnen und Gastronomie entstehen. Den Baubeginn wünscht sich von Hugo zum 1. April 2016.
Von Bürgern wurden die Kosten für den Teilabriss auf dem Böswillibald-Areal angesprochen, den die Gemeinde tragen müsste. Dazu erklärte Bürgermeister Niediek, die maximal 200 000 Euro würden ja bezuschusst und der Rest müsste es der Gemeinde wert sein, so ein Zentrum zu bekommen.Die Burgpreppacher wünschen sich einen Fahrradweg nach Hofheim. Bürgermeister Niediek stellte einen Planentwurf vor, der einen Geh- und Radweg entlang der B 303 zeigte. Über Ibind könnte man der Fitzendorfer Kreuzung die B 303 erreichen und diese per Unterführung passieren. Von dort aus würde die Trasse entlang der B 303 weiterlaufen und auf Höhe der Sulzenmühle weiter nach Goßmannsdorf und Hofheim führen. Das Straßenbauamt habe schon seine Teilnahme in Aussicht gestellt. Eine realisierung würde laut Niediek knapp 200 000 Euro kosten.
Aus Kreisen der Bürger wurden die geplanten Stromtrassen angesprochen, die von Thüringen aus den Landkreis Hofheim durchschneiden sollen. Bürgermeister Niediek konnte nichts Konkretes über die Planungen sagen. Die Bürger, die eine Trasse entlang der B 303 fürchten, wollen sich hier einbringen, hieß es.
Einige Bürger monierten in der Bürgerversammlung, dass man in der Gemeinde immer wieder neue Projekte angehe, obwohl die laufenden Maßnahmen , wie zum Beispiel die Abwasseranlage , noch gar nicht abgeschlossen wären. Bürgermeister Niediek wies den Vorwurf zurück, denn beim Abwasser müsse noch Leuzendorf abgeschlossen sein, ehe man den Bürgern die Endabrechnung präsentieren könne. Leider lägen die Planungen dafür seit dem Frühjahr im Wasserwirtschaftsamt und dort rühre sich nichts.