Neuer Kommandant dringt auf Neubau
Autor: Helmut Will
Unterpreppach, Sonntag, 12. Februar 2017
Sven Kuhn wurde für sechs Jahre zum Kommandanten der Feuerwehr Unterpreppach gewählt, Dieter Porzner zu seinem Stellvertreter.
Nach seiner Wahl sagte der neue Kommandant, dass er ein neues Feuerwehrhaus für Unterpreppach auf seiner Agenda habe. "Das Feuerwehrhaus ist für mich die Priorität Nummer eins", so Sven Kuhn.
Ein neues Feuerwehrhaus für den größten Stadtteil in Ebern brennt den aktiven Wehrleuten schon viele Jahre auf den Nägeln. Besonders im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt der Stadt Ebern im Jahr 2014, setzte sich der damalige Kommandant und jetzige Kreisbrandinspektor (KBI) Thomas Habermann, schon stark für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses ein. Passiert ist bisher noch nicht viel, lediglich eine Absauganlage und ein Warmwasserboiler wurde für das Feuerwehrgerätehaus angeschafft.
Kuhn will die Hoffnung nicht aufgeben und wäre zufrieden, wenn ein neues Feuerwehrhaus bis 2020 stehen würde. "Die Mannschaft verliert langsam die Geduld, das Spiel geht jetzt schon über zehn Jahre und es hat sich auch unter dem neuen Bürgermeister und den neu gewählten Stadträten nur wenig bewegt", beklagte er. Er möchte als Kommandant ein neues Feuerwehrhaus in Unterpreppach innerhalb seiner Amtszeit von sechs Jahren einweihen, sagte er nach seiner Wahl. Er richtete einen dringenden Appell an 3. Bürgermeister Werner Riegel und den anwesenden Stadtratsmitgliedern Gabriele Rögner, Manfred Fausten und Karin Kaiser, das mit zu nehmen und sich im Stadtrat für die Verwirklichung des Projektes einzusetzen.
Zu Beginn der Versammlung hatte die Schriftführerin des Feuerwehrvereins, Jasmin Schwengler die letzte Jahresversammlung vom März 2016 in Erinnerung gerufen, bevor der Vorsitzende, Jürgen Porzner, den Tätigkeitsbericht des Feuerwehrvereins darlegte. 128 Mitglieder zähle dieser gegenwärtig. Porzner nannte Namen von Feuerwehrleuten aus Unterpreppach die von Stadt und Landkreis in Ebern geehrt wurden.
Besonders heraus ragte das Feuerwehrfest aus Anlass des 140-jährigen Bestehens der Unterpreppacher Wehr. Vier Vorstandsitzungen wurden abgehalten, an einer Gedenkstunde am Kriegerdenkmal wurde teilgenommen und das Ferienprogramm wurde mit gestaltet. "Für Anschaffungen, wie Westen, Nebelmaschine, Heck- und Arbeitsstrahler und einem Kühlschrank haben wir 500 Euro investiert", erläuterte Jürgen Porzner. An der Kassenführung die von Sabine Habermann vorgenommen wird, gab es nichts auszusetzen.
Der bisherige 2. Kommandant, Sven Kuhn, verlas eine Erklärung von Timo Engelhardt, der als 1. Kommandant sein Amt im November 2016 zur Verfügung stellte. Private Gründe aber auch das "Gezerre" um das neue Feuerwehrhaus und die Abberufung von Achim Baiersdorfer als Kreisbrandmeister, hätten für ihn den Ausschlag für die Niederlegung seines Amtes gegeben.
Weiter teilte Kuhn mit, dass die Feuerwehr Unterpreppach auf 38 aktive Wehrleute setzen könne. "Wird haben vier weibliche und 34 männliche in unseren Reihen", sagte er. Darunter seien zehn Atemschutzträger und in der Jugendwehr seien sechs Jugendliche aktiv. Er berichtete von 22 Einsätzen mit 307 Einsatzstunden. Abgehalten wurden nach den Worten des 2. Kommandanten 29 Übungen mit einem Ansatz von 359 Stunden, acht Unterrichte wurden durchgeführt sowie vier Atemschutz- und sieben Brandschutzübungen. Hinzu kamen drei Funkübungen und eine Übung in technischer Hilfeleistung. Im Schnitt waren bei jedem Einsatz elf Wehrleute dabei. Bei der Feuerwehr Unterpreppach gebe es sechs Gruppenführer und vier Rothelme würden neu für den Atemschutz ausgebildet. "Wenn die Hupe geht sind wir zur Stelle", schloss Sven Kuhn seine Ausführungen.
Tobias Hau, Jugendwart bei der Feuerwehr teilte mit, dass derzeit sechs männliche Personen in der Jugendwehr wären. Er und der Feuerwehrvereinsvorsitzende bedauerten, dass die Anzahl, bedingt durch Übertritte in die aktive Wehr, nach unten ging. Hau gab einen Rückblick über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. So habe man an der Blaulicht-Disco, einer Orientierungsfahrt, einem Zeltlager, am Ferienprogramm und einem Wissenstest teil genommen. Besucht wurde auch der Klettergarten auf Schloss Banz.
Zwei "Unterpreppacher", Thomas Habermann als Kreisbrandinspektor (KBI) und Jonas Ludewig als neuer Kreisbrandmeister (KBM), sprachen Grußworte. KBI Thomas Habermann lobte die Feuerwehr und die Jugendgruppe. "Die Einführung des Digitalfunks, von der Beschaffung, über Einbau und Einweisung in die Technik, war für mich die größte Gemeinschaftsleistung im letzten Jahr", sagte der KBI. Im Inspektionsbezirk eins gebe es 36 gemeldete Feuerwehren, wovon vierzehn die erforderliche Zahl von Aktiven habe. "Leider haben wir auch Wehren mit nur zehn Leuten und es fehlen uns noch einige Kommandanten", sagte Habermann. Manche Feuerwehren würden keine Leistungsprüfungen mehr machen, was den Zusammenhalt unter den Wehrleuten entgegen stünde. KBM Jonas Ludewig erläuterte seinen Werdegang bei der Feuerwehr, der in Unterpreppach begonnen habe. Mittlerweile ist er nach seinem Umzug nach Rentweinsdorf dort bei der Feuerwehr als 2. Kommandant aktiv und seit September 2016 ist er KBM als Nachfolger von Achim Baiersdorfer.
3. Bürgermeister Werner Riegel, der die Neuwahl der Kommandanten leitete versicherte, dass er das Gehörte, vor allem hinsichtlich des gewünschten Neubaus eines Feuerwehrgerätehauses, an Bürgermeister Jürgen Hennemann und dem Stadtrat weiter geben werde.
Er selbst hofft, ohne was versprechen zu wollen, "das in den nächsten sechs Jahren da was passiert" und dankte den Wehrleuten für ihren Einsatz.
Bei der Neuwahl der Kommandanten wurden von 22 wahlberechtigten Personen Sven Kuhn zum Ersten und
Dieter Porzner zum Zweiten Kommandanten gewählt. Weitere Bewerber gab es nicht.
Neu in die aktive Wehr wurde Matthias Lurz von den beiden neu gewählten Feuerwehrkommandanten per Handschlag verpflichtet. Mit einem Ausblick auf das Jahr 2017 schloss der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Jürgen Porzner, die Veranstaltung.