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Neuer Fünf-Euro-Schein ist fälschungsicherer


Autor: Katja Müller

Haßfurt, Freitag, 28. Juni 2013

Der Empfang war nicht besonders freundlich: Der neue Fünf-Euro-Schein musste sich nach seiner Einführung am 1. Juni einige Kritik gefallen lassen - zu glatt, zu schwer, zu grün. Mittlerweile ist der Fünfer aber gut integriert.


Der neue Fünf-Euro-Schein liegt gut in der Hand. Statt 0,63 Gramm wiegt der neue Fünfer 0,71 Gramm. Ein neuer, durchsichtiger Speziallack soll ihn stabiler machen. Denn bisher lag seine Lebensdauer im Durchschnitt bei dreieinhalb Jahren.

Kein Wunder: Ein Fünfer ist bei jedem zweiten Geldwechselvorgang dabei.

Mittlerweile ist der alte, blaue Schein schon fast vergessen. Die Geldautomaten spucken seit 1. Juni nur noch grüne Fünfer aus. Über den Geldfluss der Banken und Sparkassen soll der neue Schein in Umlauf gebracht werden und den alten ersetzen.

Austausch über Bundesbank

Robert Willinger, der Direktor der Flessabank-Filialen in Haßfurt, Eltmann und Ebelsbach, schätzt, dass die Banknoten in seinen Filialen innerhalb der nächsten vier Wochen nahezu komplett ausgetauscht worden sind. "Zumindest zu 90 Prozent.

Die alten Scheine sind weiter gültig, so dass der Kunde sie nicht eintauschen muss", konkretisiert er.

Alte Fünf-Euro-Scheine, die am Schalter der Flessabank eingezahlt werden, werden direkt an die Bundesbank weitergegeben. Dort sortiert man sie aus. "Bei uns kommt nur von der Bundesbank geprüftes Geld aus den Automaten und über den Schalter", sagt Robert Willinger.

Direkten Kontakt mit den Kunden hat Flessabank-Mitarbeiterin Daniela Krämer. Auf die neuen Scheine hätten die Kunden am Schalter positiv reagiert. "Viele sagen: Sieht aus wie Spielgeld, aber man gewöhnt sich dran. Beschwerden gab es keine."

Der neue Fünf-Euro-Schein soll durch seine neuen, besonderen Sicherheitsmerkmale das Geldfälschen erschweren. Die Kanten der Scheine sind fühlbar geriffelt. Links unten zeigt eine große smaragdgrüne Zahl den Wert an.

Wenn man den Schein kippt, wandert ein Lichtbalken die Zahl entlang. In dem Streifen rechts ist ein Hologramm in 3-D-Optik. Es zeigt das Bild der Königstochter Europa aus der griechischen Mythologie, nach der der Kontinent Europa benannt ist.

Hält man den Schein gegen das Licht, erscheint Europa im Wasserzeichen.
In den nächsten Jahren sollen auch alle anderen Euro-Scheine nach diesem Muster modernisiert werden. Wann genau das der Fall sein wird, ist noch nicht bekannt.

Christian Schwab, Vorstandsmitglied der Raiffeisen-Volksbank Haßberge, freut sich, dass die Kunden sich schnell an die neuen Banknoten gewöhnt haben. Mancher spreche zwar noch von "Spielgeld", aber mehr auch nicht.

Betrügern einen Schritt voraus

Andreas Linder, Vorstandsmitglied der Sparkasse Ostunterfranken mit Hauptsitz in Haßfurt, setzt großes Vertrauen in die höheren Sicherheitsstandards. "Man muss den Betrügern immer einen Schritt voraus sein", sagt er. "Blüten" bekämen die Mitarbeiter der 20 Filialen im Landkreis Haßberge aber höchstens ein Mal im Jahr zu sehen.

Auch die Sparkasse tauscht die Fünf-Euro-Scheine über den Geldstrom der Bundesbank aus. 100.000 Fünf-Euro-Scheine liefert sie pro Woche nach Haßfurt. Von dort aus werden sie an die Filialen und weitere drei Geldautomaten verteilt.


Apropos Automaten: Kurz nach der Umstellung nahmen einige Automaten der Deutschen Bahn die neuen Geldscheine beim Kartenkauf nicht an. Daniel Ort, der am Zeiler Bahnhof regelmäßig Fahrkarten löst, zahlt darum seit Wochen nur noch mit Münzen oder größeren Scheinen, "um sicher zu gehen".

Auf Nummer sicher

Eine Dame, die namentlich nicht genannt werden möchte, bekannte sich ebenfalls zu dieser Schutzmaßnahme. Dafür besteht allerdings kein Grund. Ein Selbstversuch am Zeiler Bahnhof hat gezeigt, dass der Bahnautomat die neuen Fünfer anstandslos annimmt.