Neuer Alltag am Haßfurt Schulzentrum: Getrennt und doch vereint
Autor: Christian Licha
Haßfurt, Donnerstag, 07. Mai 2020
Der Präsenzunterricht für die Abschlussklassen ist reibungslos angelaufen. Obwohl sich die Schulen voneinander abgrenzen müssen, gibt es auch viele Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Auf dem Busparkplatz am Tricastiner Platz lässt es sich schon erahnen, dass alles anders läuft als gewohnt. Absperrungen mit Bauzäunen weisen den Schülern ihren Weg, damit sie direkt nach Ankunft mit dem Bus nach den drei Schularten getrennt werden können.
Am einfachsten ist es für die Jugendlichen der Albrecht-Dürer-Mittelschule, wie Rektor Matthias Weinberger erklärt: "Wir haben den Vorteil, dass wir unser eigenes Schulhaus am Dürerweg haben." So werden die Mittelschüler gleich im vorderen Bereich des Busparkplatzes in ihre Schule geleitet.
Etwas anders sieht es bei den Gymnasiasten und Realschülern aus, die im gleichen Gebäude untergebracht sind. Große Wegweiser an Bauzäunen leiten die rund 250 Schüler in die Schulen.
Passenderweise mit einer signalfarbenen Jacke stand am ersten Tag zusätzlich unter anderem Hartmut Hopperdietzel, der Schulleiter der Realschule, dort und schaute, dass auch wirklich alle Schüler die Regelung beachten. Die Realschüler können wie gewohnt das Schulzentrum betreten, während die Gymnasiasten einen Umweg über den Sportplatz in Kauf nehmen müssen, um zum Eingang Ost zu gelangen.
Klare Trennung
Auch im Gebäude selber werden die beiden Schularten strikt auseinandergehalten. Die Schulstraße sowie die einzelnen Stockwerke sind in zwei Teile getrennt. Maria Eirich, Schulleiterin des Regiomontanus-Gymnasiums, nennt den Grund: "Wir wollen vermeiden, dass beide Schulen geschlossen werden müssen, wenn es in einer einen Corona-Fall geben sollte."
Weiterhin gelten neben den üblichen Empfehlungen auch noch besondere Hygienevorschriften für die Schüler. So ist das Austauschen von Arbeitsmitteln verboten, der Pausenverkauf fällt bis auf weiteres aus und die Toiletten dürfen nur einzeln benutzt werden. Außerdem wird das Tragen von Mund-Nasen-Masken empfohlen und jede Klasse hat im Freien ihren eigenen Sammelpunkt, wo sie die Pausen verbringt.
"Die Unterrichtsorganisation war eine unglaubliche logistische Herausforderung", betont Eirich. So mussten neue Stunden- und Aufsichtspläne geschrieben und alles neu durchdacht werden. Der Unterricht für die Abschlussklassen muss an allen drei Schulen in kleinen Gruppen gehalten werden, die Klassen also geteilt werden. Aber es ist schon gut so, dass der Präsenzunterricht wieder stattfindet, sagt Hopperdietzel. Viele Schüler brauchen einen persönlichen Ansprechpartner für fachliche Fragen, und der Unterrichtsausfall dauerte schließlich mit sechs Wochen genauso lange wie Sommerferien.