Neue Attraktionen in der Ruine Altenstein
Autor: Ralf Kestel
Altenstein, Donnerstag, 23. Juli 2015
Bauarbeiter haben die Burgruine Altenstein erobert. Der Landkreis Haßberge investiert 400 000 Euro.
Das "Erbstück" aus Tagen der Gebietsreform hat auch beim neuen Landrat hohen Stellenwert. Was nicht verwundert. Er war schon vorher fast Hausherr. Der Altlandkreis Ebern hatte einen Tag vor seiner Auflösung die Ruinen Altenstein und Lichtenstein übernommen, um die alten Gemäuer seinem Rechtsnachfolger, dem neu gebildeten Landkreis Haßberge, in den Schoss zu legen. Dessen Gremien behüten das Juwel seither fürsorglich. Aktuell werden wieder 400 000 Euro investiert.
"Wir machen die Ruine sicherer für alle Besucher und davon erwarten wir in den nächsten Jahren ja immer mehr", schaute Landrat Wilhelm Schneider (CSU), als einstiger Bürgermeister von Maroldsweisach mit den Gegebenheiten und der Vorgeschichte bestens vertraut, am Donnerstag vor Fernsehteams und Pressevertretern voraus.
Neue Attraktionen
Durch die seit Mai laufenden Arbeiten werde der
So wurde ein Wehrturm im Eingangsbereich vom "historischen Schutt", so Joos, befreit, so dass der Bereich bis zur Schießscharte wieder begehbar wird, wie Planer und Bauleiter Jürgen Bergmann aus Eichelsdorf vor Ort erklärte. In Zusammenarbeit mit dem Büro von Burgenforscher Joachim Zeune wolle man mit den aktuellen Sanierungsarbeiten auch die verschiedenen Bauabschnitte aus früheren Jahrhunderten dokumentieren und sichtbar machen.
Zum Sanierungspaket gehört auch die Stabilisierung der Ostwand unterhalb der Kapelle, die "wir wieder gegen den Hang drücken", wie es Bergmann für den Laien verständlich ausdrückte.
Zwei Bauabschnitte
In zwei Bauabschnitten saniert werden so die geschädigten und gefährdeten Anlagenteile der inneren Bastion, wie die Ring- und Zwingermauern sowie die Wehrtürme und Gewölbe des ehemaligen Wohntraktes, fasste es Landrat Schneider zusammen. Bis zum Herbst soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein, im Frühjahr 2016 geht's weiter. "Dann sind wir mit dem Hauptanliegen, den Bestand der Ruine zu sichern, fertig," sah Schneider ein Ende eines Projektes, das sich über Notsicherungen und andere Arbeiten seit über eineinhalb Jahrzehnten hinzieht. Eine vergleichsweise kurze Phase für einen Bau, dessen Ursprünge ins 13. Jahrhundert zurückreichen.
Erfreut zeigte sich der Landrat über die Zuschussgeber. "Der Eigenanteil des Landkreises bleibt moderat." Von den geschätzten 400 000 Euro übernimmt allein der Freistaat fast die Hälfte: 190 000 Euro.
Weitere 85 000 Euro steuert die Stiftung Denkmalschutz bei, 39 000 Euro die Bayerische Landestiftung. "Die Finanzierung steht auf gesunden Beinen", urteilte der Landrat über das Leuchtturm-Projekt und Herzstück des Deutschen Burgenwinkels.