Neubrunner Talente in der Bütt' ein Spaß
Autor: Günther Geiling
Kirchlauter, Sonntag, 24. Februar 2019
Fasching in den Heiligen Ländern: Ein Spektakel lief in Neubrunn über die Bühne.
"Ob Sonne, Schnee oder Regen. Fosernacht ist ein wahrer Segen, denn jeder darf ein anderer sein, der eine groß, der andere klein. Total egal, hier gilt kein Maß. Es geht ganz einfach nur um Spaß." Dieses Motto stand über der "Heilig-Länder-Fosernacht", die nun schon zum fünften Mal in der Heilig-Länder-Halle stattfand. Nahezu das ganze Dorf war auf den Beinen, rund 100 Akteure standen auf der Bühne und brachten den Saal immer wieder zum Toben.
Do hinna daham...
"Ich bin der Thomas - und ich die Michelle - und do hinna sen mer daham", meinten zu Beginn Patrick Hümmer und Leonie Sauer, die als Moderatoren kurzweilig durch den Abend führten. Der begann gleich mit einem Paukenschlag durch die zwei "Jungprofis" Emil Rödel und Kalle Derra, die schon in den letzten Jahren für Furore sorgten und diesmal als "guter Bruder Franz, gesandt vom Kloster Banz" und als "Bruder Veit vom Staffelstein, auch in der Nähe hier daheim" in Mönchskutten auf der Bühne erschienen, also als "Gottesdiener mit brennenden Neuigkeiten".
Sie hatten schon lange von einer Aussendung aus dem Kloster geträumt. "Wir träumten nicht, vom Ballermann oder Hawaii, es sollte was Besonderes sei. Das Ziel war uns und ihm bekannt, nur einmal sehen, das heilige Land. So stiegen wir in unsere besten Gewänder und reisten in die heiligen Länder." Aber was fanden sie hier vor? "Bete und arbeite, steht in der Bibel, doch das juckt in Neubrunn, nicht die Zwiebel. Wenn früh am Morgen der Kopf ist schwer, bleibt schon mal die Kirche leer. In Kirchlauter und Breitbrunn im Gotteshaus, sieht es oft nicht besser aus."
Alle fallen müd ins Bett
Allerdings hatten sie Lob für die große Vierzehnheiligenwallfahrt. "So eine Wallfahrt, die ist lustig und auch nett; in Vierzehnheiligen fallen alle müde ins Bett. Für Jungverliebte ist ein Doppelzimmer schön, so dachte sich die Anna Brehm." Und dann wurden so allerhand Erlebnisse von Wallfahrern aus den Zimmern vorgetragen, die von den Rauchmeldern an die Zentrale weitergegeben wurden.
Dass in Neubrunn vor allem die junge Generation eingebunden ist, zeigte dann der Blick auf die zahlreichen Bambinis, die sich farbenprächtig als Papageien bei ihren Tänzen zeigten. Dazu gesellten sich auch die "Minis" mit ihren Tanzformationen.
Aber auch die ältere Generation fehlte nicht. Geo Stubenrauch beschäftigte sich mit den Essgewohnheiten der Menschen und speziell der Veganer. "Ka Schwein, ka Kuh, weder Lamm noch Fisch, auch Wild und Geflügel kommt auf den Tisch. Selbst im Glas Curry klein und fein, dürfen keine Spuren von Garnelen sein." Geo Stubenrauch wurde dann für 25 Jahre als aktiver Faschingsnarr mit einem Orden ausgezeichnet "seit 1993 bei den Staaklopfern bin ich bekannt, was bis heute seine Fortsetzung fand."
Mit viel Elan und tollen Figuren zeigten sich die Funkmariechen Pauline Berninger und Anna-Lena Rudolph, bevor ein neuer kleiner Stern am Neubrunner Faschingshimmel aufstieg. Emma Kandler erzählte über ihren Opa, der mit seinem "Rentnerleben" zu kämpfen habe. "Rentner werden ist nicht schwer, Rentner sein dagegen sehr." Anscheinend könne er nicht mehr länger schlafen und stehe schon um 4 Uhr auf. "Um 5 Uhr geht er in den Hof, macht Riesenkrach und macht damit die ganze Nachbarschaft wach. Der größte Stolz seine Scheune ist, man ihn dort findet, wenn er ist vermisst." Zur Versöhnung holte sie dann sogar ihren Opa Robert auf die Bühne und deutete auf sein T-Shirt "Opa ist der Beste".