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Nahwärme erhält Vorzug


Autor: Gerhard Schmidt

Maroldsweisach, Dienstag, 04. Dezember 2012

Der Markt Maroldsweisach hat sich entschlossen, dem Nahwärmenetz "Vorstadtstraße Maroldsweisach" als Gesellschafter beizutreten. Man will den früheren Bahnhof sowie den Gemeindebauhof anschließen und mit Energie versorgen.
Das alte Bahnhofsgebäude in Maroldsweisach befindet sich heute im Besitz der Marktgemeinde Maroldsweisach. In dem Gebäude wurden Wohnungen eingebaut, die künftig vom Nahwärmenetz "Vorstadtstraße Maroldsweisach" mit Wärme beliefert werden sollen. Foto: Gerhard Schmidt


Eine Vergleichsberechnung hat ergeben, dass ein Anschluss günstiger käme, als die Sanierung der vorhandenen Heizanlage im alten Bahnhofsgebäude. Dazu wurden die Investitions- und die Betriebskosten auf 20 Jahre berechnet und gegenübergestellt. Das Gremium beschloss gegen die Stimme von Nikolaus Schober, den Anschluss des Bauhofs und des alten Bahnhofs an das Nahwärmenetz der Nahwärmegenossenschaft "Vorstadt Maroldsweisach e.G." auf mindestens zehn Jahre zu beantragen. Dies setzt die Mitgliedschaft in der Genossenschaft voraus.

Weitere Projekte

Der Gemeinderat beschloss, das Konzept für die Projekte, die über die Gemeinde-Allianz-Hofheimer-Land (GAHL) verwirklicht werden sollen, um weitere Einzelmaßnahmen zu ergänzen. So sollen die Ortsrandstraße zu den landwirtschaftlichen Höfen und zur Biogasanlage in der Vorstadt in Maroldsweisach, die geplante Innenbereichsentwicklung in Hafenpreppach und eventuell der alte Kirchenweg in Birkenfeld mit aufgenommen werden. Für Letzteren soll allerdings zunächst geklärt werden, ob das Anliegen verwirklicht werden kann, da der Weg nicht im Besitz der Gemeinde ist.

Als übergeordnete Ziele, die die gesamten Allianzgemeinden betreffen, sollen noch die Ausschilderung der Wanderwege, kommunales Energiemanagement und das Thema Bauschuttdeponie aufgenommen werden. Der Gemeinderat stimmte den Einzelprojekten zu.

Um die Wirtschaftlichkeit einer geplanten Freiflächenphotovoltaikanlage auf der ehemaligen Erdaushubdeponie am Zeilberg zu ermitteln, war eine Einspeisungszusage für den Anschluss an das Stromnetz erforderlich.
Diese Zusage liegt nun vor und der Verknüpfungspunkt der Anlage soll an die Gittermaststation "Steinbruch" liegen, unweit der Einfahrt zum Biergarten auf dem Zeilberg. Dies sei die kürzeste Verbindung zum Stromnetz. Die Firma IBC Solar erstelle zwar erst die Wirtschaftlichkeitsberechnung, doch schon heute könne man sagen, dass die Errichtung der Anlage interessant ist und weiter verfolgt werden sollte, erklärte Bürgermeister Schneider. Die Kreisgesellschaft "GUT" habe bereits Interesse signalisiert, die Realisierung der Anlage zu übernehmen.

Ausschreibungen im Bündel

Ein weiteres Thema war ein neuer Stromlieferungsvertrag, nachdem der bisherige Vertrag, der über dem Bayerischen Gemeindetag abgeschlossen wurde, Ende kommenden Jahres ausläuft. Nun sollen Lieferleistungen für elektrische Energie von 2014 bis 2016 im Rahmen von sogenannten Bündelausschreibungen genutzt werden, was den Verwaltungsaufwand für die Kommunen senken und im Wettbewerb unter den Stromanbietern günstigere Strompreise ermöglichen soll. Auch hier ist der Gemeindetag federführend. Für den Markt Maroldsweisach würden nach den derzeit vorliegenden Unterlagen Kosten von rund 1400 Euro anfallen.

Durch die Bündelausschreibung könnte der Markt zugleich aber jährlich 8000 Euro einsparen. Die kommunalen Verbände (Abwasser- und Schulverbände) sollen mit eingeschlossen werden. Dem stimmte der Gemeinderat zu.

Lediglich bei der Frage ob Normalstrom oder Ökostrom, der um einiges teurer kommt, stimmten Berthold Geßner und Harald Deringer nicht zu, Normalstrom zu beziehen.