Druckartikel: Nachfrage nach EBN, HOH und GEO ist groß

Nachfrage nach EBN, HOH und GEO ist groß


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Montag, 03. Februar 2014

Seit Montag können in den Zulassungsstellen im Landkreis Haßberge EBN- sowie HOH- und GEO-Schilder für Fahrzeuge reserviert werden. Die Nachfrage war groß. Wer schnell war, erlangte eine besondere Kombination.
Klaus Ringer hat schon einmal einen Probelauf gestartet und ein Motorrad-Kennzeichen mit HOH geprägt.  Foto: Klaus Schmitt


Klaus Ringer steht in den Startlöchern. Er ist vorbereitet, wenn die Autofahrer zu ihm kommen und für ihre Fahrzeuge ein Altkennzeichen mit EBN-Kombination oder einer HOH-Nummer oder gar mit dem GEO-Zeichen wünschen. "Ich bin seit vier Wochen mit den neuen Buchstaben bestückt", erzählt Klaus Ringer, der in Haßfurt gleich neben dem Landratsamt ein kleines Schildpräge-Geschäft betreibt.


Die ersten Schilder

Seit 26 Jahren stellt er Kennzeichen für Autos her, und dass darunter bald wieder Schilder sein werden, die mit EBN (für Ebern), HOH (für Hofheim) oder GEO (für Gerolzhofen) beginnen, das hätte er sich nicht träumen lassen.

Bisher prägte er fast immer die HAS-Kennzeichen für Haßberge. Das tut er sicher auch weiterhin, aber bald wird es zusätzlich die Altkennzeichen geben.

Beim Kollegen Herrmann Finzel in Ebern war dies bereits der Fall: "Zehn EBN-Schilder haben wir locker schon geprägt", verriet Hans Veen in Finzels Eisenwarenladen am Montagmittag.


Anfragen schon früh am Morgen

Seit Montag konnten sich Interessierte erstmals die Altkennzeichen reservieren lassen. Mit Zulassungsstempel versehen werden sie noch nicht. Dazu fehlt bislang die Freigabe des Verkehrsministeriums. Aber die kommt sicher demnächst.

Wann, das weiß Mathias Ullrich noch nicht. Der Leiter der Verkehrsbehörde am Landratsamt Haßberge hat gestern eine rege Nachfrage nach den Altkennzeichen registriert. "Es war gut was los" in den Zulassungsstellen in Haßfurt und Ebern. Vor allem EBN- und die HOH-Kombinationen wurden nachgefragt, gar nicht die GEO-Schilder. Das ist aber auch kein Wunder, denn das GEO-Kennzeichen hatten früher, vor der Gebietsreform, nur die drei Orte Geusfeld und Wustviel (heute Gemeinde Rauhenebrach) und Wohnau (Gemeinde Knetzgau).

Wer schnell ist und jetzt reservieren lässt, hat die Chance, dass er besonders "schöne Nummern" bekommt, wie Mathias Ulrich schildert. "Schöne Nummern" heißt beispielsweise die Ziffer 1 oder überhaupt einstellige Zahlen. Und wenn der neue Besitzer eines solches Schildes es will, kann er die Kombination ein ganzes Leben behalten, denn bei der Zulassung eines neuen Wagens kann das alte Kennzeichen auf den Folge-Pkw übertragen werden.

Und so hat sich Jochen Zürl aus Ebern sein EBN - JZ 1 gesichert, um "die Verbundenheit zu zeigen", wie er schon am frühen Morgen erklärte. Er wohnt in Ebern direkt gegenüber der Zulassungsstelle und hat gesehen, dass "schon vor 7 Uhr Licht gebrannt hat".


James Bond in Sendelbach

In der Tat haben Rudolf Schmidt und seine Kollegin Marianne Hümmer an diesem Morgen den Dienst viel früher in Ebern angetreten. Die Vorahnung hatte beide nicht getrogen: Der Ansturm war enorm, der Flur voll mit Ummeldern, das Telefon bimmelte unentwegt.

312 EBN-Reservierungen, 125 HOH-Kennzeichen, kein GEO-Schild bilanzierte das Landratsamt in den Nachmittagsstunden. Michael Schad aus Sendelbach kam so an sein EBN - 00   7 Nummer. "Ich hab' extra frei genommen, mein Chef hat gesagt, das geht in Ordnung."

Fabian Weber zog per Telefon mit seinem EBN - FW 1 die große Nummer. "Wer hätte vor einem halben Jahr gedacht, dass wir die Landkreisbehörden noch so weit kriegen." Der Junge-Union-Kreisvorsitzende gehörte zu den Initiatoren der entsprechenden Petition: "Eine Ehrensache!"

Nicht anders sieht dies Sascha Reif aus Ebern, der sich gleich mehrere Kennzeichen sicherte. "Wir haben drei Autos - EBN - RS 11,12 und 13, jetzt muss ich noch mit meiner Frau ausmachen, wer welches nimmt", strahlte er nach gelungener Reservierung.

Für richtig Arbeit sorgte Julius Hellmuth aus Ditterswind. Der 77-Jährige wünschte sich ein EBN-Kennzeichen für seinen Privatwagen, weil "ich viel in Ebern unterwegs bin", und zwei HOH-Schilder für seine Oldtimer. Das brachte Rudolf Schmidt richtig ins Schwitzen. "Jetzt geh' ich mal nicht ran", stöhnte er, als das Telefon zum wiederholten Male bimmelte.

Für die Polizei ist die Wiedereinführung der Altkennzeichen "kein Problem". EBN, HOH und GEO wirkten sich nicht aus, erklärte gestern Kurt Förg, der Leiter der Inspektion Haßfurt, unserer Zeitung. "Unsere Arbeit wird dadurch in keiner Weise beeinträchtigt", sagte er. Die Polizei ist online verbunden mit dem Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg. Eine Halter-abfrage laufe schnell und reibungslos - unter Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Regeln, versichert Förg.