Die Schülerfirma der Wallburg-Realschule Eltmann macht aus leeren Flaschen originelle Produkte. Am Ende des Geschäftsjahres zeichnet sich ein Gewinn ab.
"Niemand sollte die Schule heute ohne Grundkenntnisse im Bereich Wirtschaft verlassen und jeder sollte sich mit den Chancen und Risiken eines Startups zumindest schon mal intensiv befasst haben. Wer in einer Junior-Schülerfirma eine eigene Geschäftsidee umgesetzt hat, der nimmt wichtige Denkmuster für seine Zukunft mit." Dies betonte Vorstandsvorsitzender Noah Hildenbrand bei der Hauptversammlung der Schülerfirma "Mr. New Bottle".
Eingeladen waren die Aktionäre, Sponsoren und Freunde der Schülerfirma, die mit ihrer persönlichen Einlage den finanziellen Grundstock gelegt hatten. "Sie können am Ende des Geschäftsjahres mit einem Gewinn rechnen, wenn es so weitergeht, wie es begonnen hat", meinte Noah Hildenbrand, und dies wurde mit großer Freude aufgenommen.
Umweltgedanke als Grundlage
Seit Bestehen des Junior-Programmes der deutschen Wirtschaft sind 100 000 Schüler für ein Jahr zum Unternehmer geworden und nicht selten danach zum Existenzgründer. Auch die neue Schülerfirma der Wallburg-Realschule
Eltmann brauchte zunächst eine gute Idee, um eine Firma zu gründen.
"Da der Umweltgedanke an unserer Schule sowieso schon als sehr wichtig erachtet wird, brachte ich das Thema ,Upcycling‘ auf, und schon war die Idee geboren, Flaschen zu upcyceln", sagte Noah Hildenbrand mit Stolz. Dazu schrieb man Kneipen in Bamberg an, aus denen man das Leergut abholen wollte, das sonst in Glascontainern gelandet wäre.
Drei bekannte Kneipen in Bamberg, das "Kawenzmann", der "Schluckspecht" und der "Zapfhahn", hätten sich bereiterklärt, zu helfen. Natürlich sammelte man auch bei den Eltern, aber es waren auch besondere Flaschen gefordert.
"Unsere Schülerfirma Mr. New Bottle findet es wichtig, alte Sachen wiederzuverwerten, da viel zu viele Dinge, die noch gebraucht werden können, weggeworfen werden. Das ist nicht gut für die Umwelt, und da wir alle noch sehr lange auf der Erde sein werden, müssen wir diese schützen. Außerdem leben wir den Umweltgedanken sehr stark in unserer Fairtrade-Schule", betonte Noah Hildenbrand.
"Es war schon ein Marathon, der im Sprint hingelegt wurde, wenn man sieht, was die Firma in so kurzer Zeit erreicht und geschafft hat." Dabei sprach Hildenbrand von einer starken, zusammenhaltenden Firmenstruktur mit 15 Mitarbeitern, die bisher alles zu einem Erfolg geführt habe.
Produktionsleiterin Nele Boczar stellte klar, dass es nicht damit getan sei, das Leergut ausfindig zu machen und in die Schule zu bringen. Die Flaschen müssten dann gespült, gereinigt und getrocknet werden, bevor sie im Produktionsraum landen. Dort wandelten dann Mitarbeiter diese zu Essig- und Ölspendern um, indem ein passender Kopf auf die Flaschen gebaut werde. Außerdem würden LED-Lichterketten in passende Flaschen eingebaut, um das Getränkeregal in der Küche oder die hauseigene Bar aufzuwerten. Ein weiteres Produkt seien Smoothie-Flaschen von der Firma true fruits für Öl, Balsamico oder Zucker, die einen hochwertigen Aufsatz aus Edelstahl erhielten. Das seien auch die teuersten Produkte.
Marketing, Verwaltung, Finanzen
In der "Marketing-Abteilung" liefen inzwischen schon andere Arbeiten auf Hochtouren mit der Erstellung eines Logos, von Plakaten, Flyern und weiteren Werbemaßnahmen in den Medien. Auch die Organisation und den Auftritt auf Märkten galt es zu planen. So war man auf der "Wallburg-Weihnacht", auf dem "Interkulturellen Kunsthandwerker-Adventsmarkt" in Bamberg, beim Weihnachtskonzert der Schule und weiteren Veranstaltungen vertreten.
Milena Kröll berichtete über die Arbeit der Verwaltungsabteilung und stellte Organisationstalent, Zuverlässigkeit und Ordnung heraus: "Wir freuen uns, dass wir diese wichtigen Qualifikationen hier in der Schülerfirma erlernen dürfen. Dabei sind wir uns sicher, dass uns dies später im Berufsleben weiterhelfen wird und wir damit auch bereits bei Bewerbungsgesprächen punkten können."
Finanzabteilungsleiterin Leonie Trützel ging auf die Buchführung mit Berechnung von Steuern, Sozialabgaben, Arbeitslöhnen und Einnahmen bei verschiedenen Aktionen ein. Man sei gehalten, wie im richtigen Wirtschaftsleben als Unternehmer Buch zu führen und jeden finanziellen Geschäftsvorfall zu dokumentieren.
Marketing-Chef Fabian Fella ging noch auf die weiteren Planungen ein. So wolle man für das Frühjahr und das Ostergeschäft Flaschen mit Hyazinthen-Einsatz auf den Markt bringen. Feste Termine für die Präsentation im eigenen Stand seien der "Korbmarkt" in Sand, der Pflanzenflohmarkt in Stettfeld sowie der Kunst- und Handwerkermarkt in Westheim.