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Motor für Jugendarbeit im Kreis Haßberge


Autor: Ralf Naumann

Haßfurt, Samstag, 03. Mai 2014

Der Kreisjugendring hat seine Angebote in den Kommunen des Landkreises Haßberge reduziert, die Qualität aber gehalten. Ein neues Leitbild stellt den Zusammenhalt in den Mittelpunkt. Froh ist man über die neuen Räume.
Ein Höhepunkt bei den Freizeitaktivitäten beim KJR Haßberge ist seit über zwei Jahrzehnten die Integrative Freizeit in Reutersbrunn. Bei der 22. Auflage hatten im August 2013 die Teilnehmer, die Lagerleiter und die Betreuer wieder großen Spaß.  Fotos: Ralf Naumann


Daniel Fischer, der Vorsitzende Kreisjugendrings, wertet ein Leitbild "als weiteren Schritt, um uns an Linien zu orientieren und zu messen". Der Vorsitzende, der bei der Frühjahrsvollversammlung im Eltmanner Pfarrsaal zum dritten Mal bestätigt wurde, freute sich deshalb sehr, dass im zu Ende gehenden Jahr ein eigenes Leitbild erfolgreich entwickelt und Grundsätze der Arbeit verabschiedet wurden. Und dies trotz des Umzuges der Geschäftsstelle vom Flughafentower in die Haßfurter Innenstadt.

"Gemeinsam mehr bewegen", lautet das in Zusammenarbeit mit Gerhard Engel, ehemaliger Vorsitzender des Bayerischen Jugendrings (BJR), entstandene Ergebnis. "Unser Leitbild soll immer Kern unserer Aktivitäten sein und definiert Jugendarbeit aus unserer Sicht", machte der 34-jährige Hofheimer deutlich. Fischer und seine Vorstandskollegen sehen sich als "Motor für die Förderung und Fortentwicklung einer leistungsstarken und bedarfsgerecht ausgebauten bunten Landschaft der Kinder- und Jugendarbeit". Ihnen ist Gemeinschaft und Zusammenhalt wichtig. Sie wollen, dass sich für junge Leute im Landkreis etwas bewegt.

Mit beständiger

Trotz der Reduzierung der Jugendring-Angebote habe laut Fischer die Qualität nicht gelitten. Ein echtes Glanzlicht im Programm war die mittlerweile 22. Auflage des integrativen Zeltlagers in Reutersbrunn. 43 Kinder, darunter 13 Mädchen und Jungen mit geistiger Behinderung, erlebten mit 19 Betreuern in sprichwörtlich "märchenhaften" in zehn Tagen das natürliche Zusammenleben. Die Planungen für Nummer 23 vom 11. bis 20. August laufen bereits.

Lobend erwähnt wurden zudem die Ehrenamtsfahrt nach Paris sowie der Ehrenamtsempfang. Abwechslungreich verlief zu guter Letzt die Jugendbegegnung im Juli, bei der 23 Mitglieder des Jugendblasorchesters aus der israelischen Partnerstadt Kiryat Motzkin bei Gastfamilien im Landkreis wohnten.
"Leider etwas rückläufig", so Geschäftsführer Frank Kupfer-Mauder, waren dagegen die in Kooperation mit dem KJR durchgeführten Ferienprogramme, denn es beteiligten sich diesmal nur elf Kommunen.
Finanziell griff der Kreisjugendring 2013 insgesamt 107 Jugendgruppen und Trägern von Jugendpflegemaßnahmen mit insgesamt knapp 46 500 Euro unter die Arme. Das entspricht etwa 17,3 Prozent der Gesamtkosten der geförderten Maßnahmen und Materialbeschaffungen in Höhe von über 268 000 Euro.

"Leicht genervt"

Die Freude bei den Mitarbeitern des KJR über die neue Geschäftsstelle in der Haßfurter Promenade ist auch einige Monate später noch groß. Daniel Fischer zeigte sich deshalb "etwas irritiert" und "leicht genervt" angesichts von Überlegungen in der Hauptverwaltung des Landratsamtes, aus Platzmangel einen Raum für sich zu nutzen. Fischer stellte klar, dass der KJR alle Räume selbst fürs eine Arbeit benötige.

Nach dem Ausscheiden der Trachtenjugend, in der seit einiger Zeit keine Jugendarbeit mehr möglich ist, sinkt die Anzahl der stimmberechtigten Delegierten im Jugendring von 48 auf 46 Personen.

Zum vierten Mal

"Wir haben noch viel vor in den nächsten Jahren", begründete Daniel Fischer, warum er auch in den nächsten beiden Jahren auf der Kommandobrücke beim Kreisjugendring Haßberge (KJR) tätig sein will. "Ich mache auch gerne weiter, weil das Team einfach passt und es Spaß macht", ergänzte der 34-jährige Hofheimer, der zum vierten Mal seit seinem Amtsantritt im April 2008 das Vertrauen der Delegierten erhielt.

Unterstützt wird der ehemalige Stadtrat und Leiter des örtlichen Jugendzentrums (JUZ) auch in Zukunft von etlichen seiner bisherigen Vorstandskollegen. Der Altensteiner Diakon Jürgen Krell von der evangelischen Landjugend wurde ebenso mit großer Mehrheit zum Stellvertreter wiedergewählt wie Susanne Makowski (Ebelsbach, Bayerische Sportjugend), Bernhard Krieger, Wolfgang Winter (beide Haßfurt, Pfadfinderschaft St. Georg), Werner Firsching (Gereuth, BDKJ) und Jürgen Werner (Zeil, Feuerwehrjugend) zu Beisitzern. Neu im Gremium sind Benjamin Gerschütz (Ottendorf, BDKJ) und der Aidhausener Thomas Wagenhäuser (JUZ Hofheim). Jasmin Häfner (Sylbach) stand nicht mehr zur Verfügung, während Thomas Mann (Ebern) bereits im vergangenen Herbst zurücktrat. Michael Waldhäuser (Haßfurt) und Bernd Wagenhäuser (Untertheres) wurden als Rechnungsprüfer bestätigt.
Den Vorstand beraten werden Eberns neuer Bürgermeister Jürgen Hennemann, der ehemalige Vorsitzende Michael Waldhäuser, Eltmanns Stadtoberhaupt Michael Ziegler sowie Altlandrat Rudolf Handwerker.

Neue Strukturen

Für Fischer steht die Änderung einiger Strukturen im Fokus seiner Arbeit. Demnach möchte er unter anderem den "kompletten Vorstand anders aufstellen". Weiter angegangen werden sollen zudem die offene Jugendarbeit, die Jugendpolitik oder die Fortschreibung der Jugendhilfeplanung. "Ich bin sicher, dass es uns nicht langweilig wird", betont der Vorsitzende. Er sei fest davon überzeugt, dass der Kreisjugendring mit seinen vielfältigen Aufgaben auch zukünftig eine wichtige Rolle im Landkreis spielen wird: "Wir schaffen die Rahmenbedingungen im Kreis, sodass die Jugendarbeit richtig gemacht werden kann."
Fischer sieht gute Anzeichen, dass es unter Wilhelm Schneider als Nachfolger von Rudolf Handwerker, für den der Jugendring stets ein wichtiges Anliegen war, "mindestens gleich bleibt oder sogar noch besser wird."