Mittelschule Ebern verabschiedet 37 Absolventen
Autor: Helmut Will
Ebern, Freitag, 18. Juli 2014
An der Mittelschule in Ebern nahmen 37 Jugendliche ihre Zeugnisse in Empfang. Den besten "Quali" hat Markus Martin erreicht.
"Schluss, aus vorbei, Finish. Mit diesen Worten begann Toni Binder, Konrektor der Mittelschule Ebern seine Begrüßung zur Entlassfeier 2014. Dass nicht alles vorbei ist, sondern ein neuer Abschnitt mit persönlicher Verantwortung für den weiteren Lebensweg beginnt, machte Rektor Philipp Arnold deutlich. "Als junge erwachsen Werdende seid ihr nun aufgefordert, euer Leben selbst in die Hand zu nehmen und euren Lebensweg zu finden", sagte der Schulleiter. Er selbst und der Schülerchor sorgten für den musikalischen Part in der Feierstunde.
Den besinnlichen Auftakt gestalteten die Religionspädagogen Firsching und Schmidt, zusammen mit einigen Schülern. "Endlich die Ziellinie überquert, Schulabschluss und Lernschluss zumindest bis Ende der Sommerferien", sagte Konrektor Toni Binder. Lernen finde statt, ob man es will oder nicht. Auf Gelerntem könne man aufbauen, auch wenn es von anderen vorgeschrieben wurde und wird. Das gebe schon der Lehrplan vor, mit dem Ziel für die Zukunft fit gemacht zu werden. "Wenn ich euch heute ansehe, so denke ich, dass es uns ganz gut gelungen ist und wir mit euch das gesetzte Ziel erreicht haben."
"Tag des Innehaltens"
Konrektor Toni Binder entbot den zahlreichen Gästen den Gruß der Mittelschule, so den Geistlichen, den Bürgermeistern des Schulverbandes mit Vorsitzendem Bürgermeister Jürgen Hennemann aus Ebern, den Vertretern der Verwaltung und den Schulleitungen aller in Ebern ansässigen Schulen, sowie den Vertretern von Behörden, Firmen und Banken.
"Es ist ein Tag des Innehaltens, Danksagens und der Erinnerung, er bietet aber auch Zeit für einen Blick nach vorn in eure Zukunft", sagte der Leiter der Mittelschule, Rektor Philipp Arnold, zu Beginn seiner Rede. Dank sagte er allen Eltern und seinem Lehrerkollegium für die Unterstützung während der gesamten Schulzeit. "Als Schulleiter schätze ich ihre engagierte Mitarbeit, wofür ich mich herzlich bedanke."
Er versicherte, dass es immer darum ging das persönliche Wohl der Schüler zu fördern und ihnen Chancen für das weitere Leben zu bieten. Verantwortung, die bisher Eltern und Schule für ihre Kinder und Schüler übernommen haben, würde nun zum Großteil auf diese selbst über gehen. Arnold bemühte den Dichter Ernst Ferstl: "Das Leben ist ein ununterbrochener Fortbildungskurs, bei dem wir vor allem lernen, wie wir es nicht machen sollten."
Was das bedeute, erläuterte der Schulleiter im Einzelnen. So müssten in Ausbildungsberufen neue Fertigkeiten erlernt werden, es sei verantwortlich mit Geld umzugehen und man müsse sich produktiv in die Gesellschaft einbringen. "Dazu gehört auch Toleranz und Meinungen anderer zu akzeptieren, andere Völker und Religionen zu respektieren, habt Interesse an dem was aus euch wird und werden soll, beteiligt euch an der Politik, unterstützt die Gesellschaft, lernt und übt Toleranz, habt Achtung und Respekt vor anderen", rief Arnold seinen Schülern zu. Fehler seien normal, aber man müsse aus ihnen lernen und Fehler können einen auch weiter bringen. "Habt auch Mut, eigene Fehler einzugestehen."
Fleiß und Zielstrebigkeit
"Haben wir nun als Schule und ihr als Schüler all unsere Ziele erreicht? Habt ihr eure Ziele mit unserer Hilfe erreicht", fragte der Schulleiter. Einige hätten ihr Bestes gegeben und sich wirklich reingehängt. Manche, die nicht die besten Voraussetzungen hatten haben ihr Ziel durch Fleiß und Zielstrebigkeit erreicht. "Ihr habt es euch selbst bewiesen, zu was ihr fähig seid und darauf könnt ihr stolz sein." Manche hätten es nicht geschafft den inneren Schweinehund zu überwinden, aber so unterschiedlich seinen Menschen halt nun mal. Man müsse für das einstehen was man erreicht oder nicht erreicht habe. "Die Ergebnisse unserer Arbeit sind also die Fakten, mit denen wir leben müssen, ob es uns gefällt oder nicht." Philipp Arnold sprach die Hoffnung aus das es der Schule gelungen ist positiv einzuwirken um Rüstzeug für das weitere Leben zu geben. "Wir haben unseren Teil getan und versucht, euch unser Bestes als Schule zu geben und es war uns eine Ehre euch einen Teil eures Lebensweges zu begleiten, aber eben nur einen Teil, denn jetzt seid ihr dran. Gebt euer Bestes und tut etwas für euer Leben und für unsere Gesellschaft", schloss Philipp Arnold seine Rede. Und noch was: "Es wäre schön, euch in eurer alten Schule als ,Ehemalige' wiederzusehen."
"Habt Mut eure Ideen auszuprobieren, seid Wissbegierig. Auch wenn ihr heute eine besondere Etappe in eurem Leben abgeschlossen habt, hört das Lernen nicht auf", sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) in seinem Grußwort als Vorsitzender des Schulverbandes. Wissensgier sei eine der Grundlagen des Lernens. Wer schwimmen will ,muss ins Wasser springen, wer etwas lernen und erreichen möchte muss etwas tun um tief in den Stoff einzutauchen. Manchmal müsse man verschiedene Wege gehen, um an sein Ziel zu gelangen. "Jetzt erst recht", sollte man nach möglichen Rückschlagen denken und sein Ziel fest im Auge haben und nie den Glauben an sich selbst verlieren.
Schwerer Weg
Die Schülerrede hielten Tamara Kuczera, Keana Wongsa, Tobias Groh und Philine Föllmer. Sie bedankten sich bei allen Lehrern für die tatkräftige Unterstützung der letzten Schuljahre. "Sie begleiteten uns auf unserem Weg, der oft sehr schwer war." Aber trotzdem haben man ein steiniges Stück des Lebens in der Schule gut überstanden und gehe mit einem guten Gefühl in das Arbeitsleben über.
Gerne erinnere man sich an die Klassenfahrten zurück und auch an die Zeit, als man als "schüchterne Kinder von der Grundschule in die Welt der Großen" kam. Mit einer Powerpoint-Präsentation blitzte das zurückliegende "Schulleben" nochmals auf. Einen kurzen Vorgeschmack auf eine Theateraufführung gab Lehrer Dominik Leimeister mit Mitgliedern der Theatergruppe. "Zuviel ist zu viel", heißt das Stück, welches am 22. Juli um 18.30 Uhr in der Mittelschule uraufgeführt wird.
Besondere Leistungen
Schüler, die besondere Leistungen erbracht hatten, wurden besonders in den Fokus gestellt und ausgezeichnet.
Im Fach Deutsch konnten für den besten Quali Tamara Kuczera und Hans Krämer für den besten Mittleren Abschluss (MA) Preise der Raiffeisen-Volksbank Ebern entgegennehmen. Von der Flessabank Ebern gingen Preise an Daniel Angermüller für den besten Quali in Mathe und an Maximillian Zeußel für den besten MA. Andrea Weiß legte den besten Quali in Wirtschaft hin, den besten MA in Englisch erreichte Hans Krämer. Sie wurden von der Sparkasse Ostunterfranken belohnt. Erfolgreich beim Quali in Englisch war Tamara Hauck, für besonderes Engagement im Bereich Schulspiel wurden Keana Wongsa und Tamara Kuczera durch Elisabeth Schneider von der Firma FTE gewürdigt. Nico Stepputat legte im Fach Technik den besten Quali hin und wurde von der Firma EDE-Fenn belohnt. Katrin Schorn hatte im Fach Soziales den besten Quali, die ein Präsent von der Firma Fertsch bekam. Bürgermeister Jürgen Hennemann konnte Markus Martin für den besten Quali im Fach Soziales auszeichnen. Beim MA waren Eva Maier und Viktor Porzelt punktgleich. Sie erhielten Preise von der Firma Weigang und vom Elternbeirat. Für besondere Leistungen in Musik wurden Viktor Porzelt und Alexander Klein durch die "Leseinsel "Ebern ausgezeichnet. Der Rektor würdigte die Schülersprecher Tobias Groh und Philine Föllmer für ihren Einsatz.
37 Absolventen
Die Schüler der Klassen 9a (Klassenleitung Romana Dück-Endres), 9b (Martin Baer) und 10a (Jürgen Kammer) nahmen ihre Zeugnisse entgegen. 37 Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen erreichten den Quali, bzw. Hauptschulabschluss. 14 von ihnen haben bereits einen Ausbildungsvertrag, neun besuchen die Berufsfachschule, elf sind Wiederholer, eine Schülerin macht ein freiwilliges soziales Jahr, eine ein Erziehungsjahr und eine besucht eine Wirtschaftsschule. Den mittleren Bildungsabschluss erreichten 19 Schüler, wovon dreizehn einen Ausbildungsvertrag haben, vier die Berufsfachschule besuchen und zwei die Fachoberschule.