Druckartikel: Mit neuen Produkten neue Märkte erschließen

Mit neuen Produkten neue Märkte erschließen


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Montag, 04. Februar 2013

Gute Nachrichten vom größten Arbeitgeber im Landkreis Haßberge: Beim Kfz-Zulieferer FTE automotive hat man die Krise in Südeuropa gut überwunden, plant heuer ein moderates Umsatzplus und setzt in den Folgejahren mit neuen Produkten zu einem Steilflug auf den Weltmärkten an.
Im Werk,wo derzeit der neue Produktionsbereich für Doppelkupplungsgetriebe installiert wird, damit im März die ersten Versuchsserien gestartet werden können, schauten sich Finanzvorstand Dr. Michael Schneider, der Vorsitzende der FTE-Geschäftsführung Dr. Andreas Thumm und Betriebsvorsitzender Jürgen Hennemann (stehend von links) bei Margot Wagner, Jessica Bribrecher und Johannes Krug um. Foto: Ralf Kestel


Das Zeug zum Propheten hat er eigentlich nicht, obgleich er zu den geschätzten Persönlichkeiten in der Stadt zählt: Dr. Andreas Thumm, der Vorsitzende der FTE-Geschäftsführung, verkündete am gestrigen Montag dennoch frohe Botschaften vom Stammsitz des Kfz-Zulieferer aus: Arbeitsplatz-Sicherung, Verzicht auf Kurzarbeit, prächtige Wachstumsaussichten. "Wir haben gute Perspektiven, die weit über das hinausgehen, was die Firma bisher kannte."

Im Zusammenhang mit dem Beginn der Serienfertigung von Doppelkupplungsgetrieben für General Motors, VW/Audi und einem chinesischen Hersteller, für die derzeit im Werk Fischbach die Umbauarbeiten laufen, rechnet Thumm mit einem kräftigen Umsatz-Schub bis 2017. "In den nächsten Jahren sind acht bis neun Prozent drin. Und damit wollen wir auch die Betriebsergebnisse weiter verbessern."

Betriebsergebnisse steigern
Und Finanzvorstand Dr. Michael Schneider versicherte, dass sich dieses angepeilte Wachstum von der Finanzstruktur her "sehr gut abbilden lässt, weil wir in den letzten Jahren konsequent Schulden abgebaut haben". Dennoch werde auch weiter investiert: 25 Millionen Euro waren's 2012. "Das hohe Niveau wird weiter gesteigert", so Andreas Thumm.

Die Umsatzrendite lag nach Schneiders Berechnungen nach Steuern bei sechs Prozent. "Und da wollen wir noch zulegen."

Nicht ganz so positiv fiel der Kassensturz fürs zurückliegende Jahr aus. Die Umsatzerwartungen mussten im Verlauf des zweiten Halbjahr nach unten korrigiert werden. "Die Absatzprobleme einiger unserer Kunden im europäischen Raum haben uns auch getroffen, da sechs bis sieben Prozent weniger an Autos verkauft wurden. Dr. Thumm: "Auch wir haben die schwierige Marktlage gespürt."

Personalstand wird gehalten
Dass dennoch kein Personalabbau nötig wurde, alle Auszubildenden übernommen wurden und sogar befristete Arbeitsverhältnisse eingegangen werden mussten, um "die Arbeit überhaupt zu schaffen", so Betriebsratsvorsitzender Jürgen Hennemann, lag an der internationalen Ausrichtung und den Aktivitäten auf den Wachstumsmärkten USA, China, Mexiko und Brasilien. Noch in diesem Jahr kommt eine neue Fabrik mit etwa 100 Beschäftigten in Indien hinzu. Hennemann: "Wir beliefern die Boomwerke im Ausland ja auch mit Teilen aus dem Mutterhaus."

Hinzu komme auch ein kräftiger Zuwachs im Ersatzteilgeschäft. FTE-Geschäftsführer Thumm: "Gerade in den USA hat sich der Markenname FTE etabliert und sorgt für entsprechende Wachstums-Impulse." Daher ist Thumm auch mit der Auftragslage in den deutschen Werken zufrieden. Thumm: "Auch wenn der Euromarkt bei der Kfz-Industrie rückläufig war und in diesem Jahr nochmals minus vier Prozent prognostiziert werden,planen wir mit einem leichten Wachstum und rechnen beim Umsatz mit einem Plus von zehn Millionen Euro, das auch beim Ergebnis eine leichte Steigerung ergeben wird."

Zusammen mit der Aufbau der neuen Fertigungslinie für die Doppelkupplungsgetriebe in Fischbach erfolge dieser Ausbau der Serienproduktion auch in China, Brasilien und Mexiko. Weiter ausgebaut werde auch das Ersatzteilgeschäft in Ost-und Westeuropa sowie den Vereinigten Staaten. "So erreichen wir eine gute Balance."

Abgerundet werde das Sortiment durch Bremssättel,die im Osten der Slowakei gefertigt werden. "Das haben wir in einem Joint venture 2011 gestartet und zuletzt schon Stückzahlen von 70 000 erreicht. Heuer peilen wir den Verkauf von 100 00 Bremssätteln an."