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Mit 20 000 Euro bei der BEG dabei


Autor: Sabine Weinbeer

Rauhenebrach, Mittwoch, 05. November 2014

Rauhenebrach verzichtet nach kontroverser Diskussion im Gemeinderat auf ein Stimmrecht bei dem Windpark-Projekt bei Sailershausen. Keine Beteiligung an der GmbH.
Lieber mit eigenen Projekten die Energiewende voranbringen als mit einer Beteiligung am Bürgerwindpark Sailershausen möchte der Gemeinderat Rauhenebrach. Einige Akzente wurden bereits gesetzt, etwa durch die Hackschnitzelheizung der Schule. Ein Großteil der Hackschnitzel wird vom Gemeindebauhof selbst hergestellt.  Foto: Sabine Weinbeer


Die Gemeinde Rauhenebrach wird nicht mit Stimmrecht in der Bürgerwindpark Sailershäuser Wald GmbH und Co KG vertreten sein, sie beteiligt sich nur mit 20 000 Euro an der Bürger-Energiegenossenschaft (BEG). Das war das Ergebnis einer ausführlichen Diskussion und mehrerer Abstimmungen im Gemeinderat am Dienstag.

Siegmund Kerker warb auch in Rauhenebrach dafür, dass sich möglichst alle Kommunen des Kreises an der Windpark-GmbH beteiligen, wie sie sich auch alle in der GUT engagieren. Die GUT ist die "Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte" im Landkreis Haßberge und gilt als eine Art Ideenschmiede für die lokale Energiewende. Die ersten Früchte der GUT kann man laut Kerker jetzt schon ernten, zum einen durch die erfolgreiche Projektierung des Windparks, die auch entsprechend vergütet werde, zum anderen durch die Energienutzungskonzepte, die kreisweit erstellt wurden.

Jede Kommune, jeder Bürger solle Hilfen an die Hand bekommen, wie er zu einem Gelingen der Energiewende beitragen kann.

In der Gemeinderatssitzung ging es zunächst um die grundsätzliche Frage "wollen wir ein Stimmrecht und damit mindestens 50 000 Euro investieren, oder nur ein symbolisches Zeichen setzen", wie es Dritter Bürgermeister Alexander Hoppert auf den Punkt brachte. Ingo Reinhart zeigte sich verärgert, dass es Rauhenebrach nicht gelang, mit einer Vorrangfläche für Windkraft in den Regionalplan zu kommen, und plädierte deshalb auch gegen eine Beteiligung am Bürgerwindpark in Sailershausen. Alexander Leicht schlug vor, sich nur geringer über die BEG zu beteiligen und mit dem "gesparten" Geld ein kommunales Förderprogramm für die Förderung erneuerbarer Energien aufzulegen. Claudia Ebert sprach sich für gemeindeeigene Projekte aus, etwa die Anlage eines Energiewaldes.

Sechs Stimmen für Beteiligung

Jürgen Schug plädierte für ein positives Zeichen der Gemeinde für die Energiewende, für Hermann Hotz darf aber auch die Wirtschaftlichkeit nicht vergessen werden. Außerdem sei das Geld 20 Jahre lang gebunden. Nur sechs Gemeinderatsmitglieder plädierten schließlich für eine Beteiligung an der GmbH, zehn waren für die Beteiligung an der Bürgerenergiegenossenschaft in Höhe von 20 000 Euro.

Aus den Sitzungsunterlagen erfuhren die Gemeinderatsmitglieder, dass die Gemeinde und ihre Bürger im Jahr 2012 insgesamt 7,14 Millionen Kilowattstunden Strom verbrauchten. Der Bürgerwindpark mit seinen zehn Windrädern soll 51 Millionen Kilowattstunden erzeugen. Eine Beteiligung mit 100 000 Euro hätte dem Strombedarf der gemeindlichen Einrichtungen entsprochen.


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