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Minister gratuliert zum 40-jährigen Bestehen


Autor: Eckehard Kiesewetter, Gerhard Schmidt

Ibind, Freitag, 07. Juni 2013

Mit dem Bayerischen Finanzminister Markus Söder hatte die CSU Burgpreppach einen hohen Gast. Der gerade mal 41 Mitglieder zählende Ortsverband begrüßte ihn in Ibind (Markt Burgpreppach) im "kleinsten Rathaus Bayerns".
Erwin Müller (Mitte) hat den CSU-Ortsverband Burgpreppach einst mitgegründet. Er wurde nun zum Ehrenmitglied ernannt. Die Ehrung führten Hermann Niediek (links) und Finanzminister Markus Söder (rechts) durch. Foto: Schmidt


Ein veritabler Staatsminister! Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens hat nicht jeder CSU-Ortsverband so hohen Besuch. Umso mehr freute man sich in Burgpreppach über den Gast, der im Mittelpunkt der Feier am Donnerstagabend stand. Die CSU Burgpreppach konnte in Ibind den Bayerischen Finanzminister Markus Söder begrüßen.

Zunächst wurde der Gast, der sonst in den großen Räumen der bayerischen Staatskanzlei verkehrt, ins angeblich kleinste Rathaus von Bayern gelotst. Das zweigeschossige Haus mit Walmdach und Fachwerk im Obergeschoss und Dachreiter mit Zwiebeldach stammt aus dem 18. Jahrhundert und hatte bis in die 1970er Jahre hinein als Gemeindezentrum im heutigen Gemeindeteil von Burgpreppach gedient.

Hoher Gast - niedrige Türe

Der hoch gewachsene Söder musste den Kopf einziehen, denn der Eingang zum historischen Rathaus ist für derartige Politgrößen nicht geschaffen. "Ein bisschen wie ein Hexenhäuschen," lautete einer der Kommentare zu dem unter Denkmalschutz stehenden Bau, in dem die Dorfmusikanten den hohen Gast aus München mit einem Marsch erwarteten. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch ging's dann in den Tunnelsaal des Gasthauses Faber-Rädlein, in dem der weithin bekannte "Taubenmarkt" und der "Iwinner Wirtshausgesang" seine Heimat hat. Wirt Uwe Rädlein erläuterte dem Gast die Besonderheiten des Saals in dem historischen Wirtshaus, in dem schon der bekannte Dr. Bernhard Grzimek seine Tauben verkaufte.

Diesmal ging's nicht um Gurren oder Volkslied, sondern um Politik und kernige Worte, wie man sie von dem Mittelfranken gewohnt ist.

"Eine Erholung"

Der Finanzminister zeigte sich erfreut über den Empfang in der Beschaulichkeit der Haßberge, nachdem er seit Tagen die Hilfe für die Flutopfer in Bayern zu koordinieren habe. "Die Geburtstagsfeier ist für mich eine Erholung", meinte er.

Söder lässt sich ohnehin gerne mal im Norden des Landkreises blicken, war zuletzt im März 2011 als Bayerns Umweltminister in Wasmuthhausen zu Gast. Vorher 2007 als "CSU-general" und 1996 als Landeschef der Jungen Union. Der Nürnberger hat in München steile Karriere gemacht und mit ihm lassen sich auch Kommunalpolitiker gerne sehen.

Honoriges Gefolge

In seinem Tross in Burgpreppach fanden sich Landrat Rudolf Handwerker, der Kandidat für dessen Nachfolge und heutige Bürgermeister von Maroldsweisach, Wilhelm Schneider, Ex-Bundestagsabgeordneter Eduard Lintner, Landtagskandidat Steffen Vogel und der einstige Finanz-Staatssekretär Albert Meyer (alle CSU). Natürlich auch Burgpreppachs Bürgermeister Karl-Heinz Denninger (Gemeinwohl) und der Vorsitzende der CSU-Burgpreppach, Hermann Niediek. Letzterer ist aktuell Dritter Bürgermeister und würde sich nach der Kommunalwahl im nächsten Jahr gerne die Bürgermeisterkette umlegen.

Dem CSU-Ortsvorsitzenden war die Freude ins Gesicht geschrieben, mit Söder einen so prominenten Gast am Geburtstagstisch zu haben und bat diesen, die Wünsche aus Burgpreppach in München nicht aus den Augen zu verlieren.

Inno Schneider war der Gründer

Vor 40 Jahren wurde der Ortsverband vom damaligen Vorsitzenden Inno Schneider gegründet. Seit 2011 leitet Hermann Niediek die Burgpreppacher CSU. Unter ihm hat die Union im Markt in den letzten fünf Jahren 15 neue Anhänger dazugewonnen und ist aktuell bei 41 Mitgliedern angelangt.

Bürgermeister Denninger zeigte sich hoch erfreut über den Besuch, weil er die Möglichkeit eröffnete, die Aufmerksamkeit der Staatsregierung auf die Sorgen und Nöte der Burgpreppacher zu lenken.

Die Stärkung des flachen Landes sieht Markus Söder, wie er seinen Zuhörern versicherte, als "sehr dringendes Anliegen" an. Zugleich machte er aber deutlich , dass der Staat verpflichtet sei, mit den Steuergeldern seiner Bürger sorgsam umzugehen.

Sparpolitik verteidigt

Vehement verteidigte er die Sparpolitik der bayerischen Staatsregierung, wobei er auch einige Seitenhiebe auf die Probleme in der Europäischen Union und deren Ursachen losließ. Als "Stabilitätskern" in Europa handle Bayern restriktiv, weil es nicht sein könne, dass die Bürger im Freistaat die Schulden anderer bezahlen und damit die nachfolgenden Generationen stark belastet würden. "Geld bekommen für nichts, das kann nicht sein", erklärte der 46-jährige Jurist.

Welch große Hoffnung seine Parteikollegen in der Region auf Söder setzen, machte Steffen Vogel deutlich. Er bezeichnete ihn als "zweitwichtigsten Mann in Bayern", denn "ohne sein Ministerium würde nicht viel laufen".
Der Nachbarbürgermeister aus Maroldsweisach und Landratskandidat Wilhelm Schneider sprach örtliche Themen und besonders der Gemeinde-Allianz-Hofheimer-Land ein, der neben den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim, zu der Burgpreppach gehört, auch der Markt Maroldsweisach angehört. Die Zusammenarbeit sei sehr gut, auch mit der Nachbargemeinde Ermershausen. Vor 30 Jahren kaum vorstellbar, da , die Ermershäuser mit den Marokkanern im Kampf um die politische Selbstständigkeit verfehdet waren.

Ein Höhepunkt des Abends war die Ehrung von Erwin Müller. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde ihm die Goldene Ehrennadel und die Ehrenmitgliedschaft des Ortsverbands angetragen. Helmut Butterhof, der ebenfalls, die Goldene Ehrennadel erhalten sollte, hatte den Termin absagen müssen. Der CSU geehrt.

Im Rahmenprogramm des Festabends sorgte der "Frankensima" Philipp Simon Goletz mit frechen Lied- und Textbeiträgen für heitere Stimmung.