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Milder Winter, weniger Arbeit


Autor: Katja Müller

Haßfurt, Samstag, 17. Januar 2015

Trotz des lauen Winters rücken die Mitarbeiter des Winterdienstes regelmäßig aus. Denn die Gefahr, dass die schneefreien Straßen gefrieren, ist groß. Trotzdem konnten die Straßenmeistereien Streusalz und Arbeitsstunden einsparen.
2013 musste der Winterdienst den Zugang zum Zeiler Käppele freiräumen. In diesem Winter hat es erst zwei Mal kräftig geschneit. Bisher sind die Einsatzfahrzeuge vor allem unterwegs, um durch Nässe entstehender Straßenglätte vorzubeugen.  Foto: Andreas Lösch/Archiv


"Ob ein Winter hartnäckig wird, zeigt sich erst Ende Januar", ist Alfons Schanz überzeugt. Der Leiter der Tiefbauverwaltung des Landratsamtes Haßberge hat den 25. Januar als Stichtag auserkoren. "Wenn dann kein Schnee liegt und die Sonne scheint, tut sich der Winter schwer, noch mal einzuziehen."

Vorsorglich hat die Tiefbauverwaltung die Salzhallen am Bauhof in Haßfurt und Ebern noch einmal auffüllen lassen. Hier lagern jetzt 1000 (Haßfurt) und 600 (Ebern) Tonnen Salz. Bisher hätten die Männer des Winterdienstes "ein bisschen weniger Aufwand" als in einem durchschnittlichen Winter gehabt, erklärt Schanz.
Etwa 2500 Tonnen Salz seien bislang auf den 321 Kilometer Kreisstraßen verteilt worden. "Das sind noch nicht einmal 40 Prozent des Salzes, das wir normalerweise pro Winter streuen", erklärt der 53-Jährige.

Auch Holger Bothe, Leiter des staatlichen Bauamtes in Schweinfurt, spricht von einem milden Winter. "Aber man darf nicht vergessen, dass unsere Leute trotz fehlenden Schnees oft ausrücken müssen, um den morgendlichen Berufsverkehr sicherzustellen", relativiert er. Gerade auf den 378 Kilometern Bundes- und Staatsstraßen durch den Landkreis Haßberge habe man nachts und in den frühen Morgenstunden wegen der Gefahr überfrierender Nässe streuen müssen.

Edwin Schonunger, Leiter der Straßenmeisterei Zeil (als Außenstelle des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt), kennt die neuralgischen Punkte im Landkreis. "Auf der Bundesstraße 303 zwischen Gädheim und Coburg haben wir eine Art 24-Stunden-Betreuung eingerichtet", erzählt er. Auch die Straßen durch den Steigerwald und die vier Mainbrücken seien "nicht zu unterschätzen". Insgesamt 1200 Tonnen Salz hätten seine Männer schon auf die Straßen gebracht. "Das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Verbrauch", so Schonunger.

Die Autobahnmeisterei in Knetzgau ist für den A 70-Abschnitt zwischen Schweinfurt-Bergrheinfeld und Bamberg-Hafen zuständig. 16 Mann im Schichtbetrieb betreuen dabei auch die rund 25 Kilometer lange Autobahnstrecke mit drei Anschlussstellen im Landkreis Haßberge. Leiter Dieter Gonnert freut sich über den schneearmen Winter. "Aber da wird mit Sicherheit noch was kommen. Bis März ist es noch lang", glaubt er. Bisher haben seine Mitarbeiter 670 Tonnen Salz auf die Fahrbahnen gebracht. Zum Vergleich: Im Winter 2013/2014 waren es im Vergleichszeitraum 750 Tonnen und im schneereichen Winter 2012/2013 sogar 1400 Tonnen Salz.