Mesner plaudern miteinander in Weisbrunn
Autor: Sabine Weinbeer
Weisbrunn, Donnerstag, 03. Juli 2014
Während sich der klassische Arbeitnehmer zwischen Ostern und Fronleichnam über zahlreiche arbeitsfreie, weil Feiertage freuen kann, ist diese Zeit für Mesner besonders anstrengend. Deshalb findet das regelmäßige Mesner-Grillfest erst nach den Pfingstferien statt. Über 80 Mesner aus den Dekanaten Haßberge und Schweinfurt trafen sich am Mittwoch in Weisbrunn bei ihrem Kollegen Ernst Kundmüller.
Seit 37 Jahren ist Ernst Kundmüller Mesner - tatkräftig unterstützt von seiner Frau, die sich um die Kirchenwäsche und den Blumenschmuck kümmert. Für das Mesner-Treffen allerdings war die ganze Familie Kundmüller aktiv - an Grill und Ausschank bis hin zu den Enkelinnen waren alle im Einsatz. Das Mesner-Treffen organisiert der Mesner-Verband. Dessen Regionalleiter Wilhelm Karg freute sich, dass Ernst Kundmüller nach einigen Jahren wieder die Ausrichtung übernahm. Das Weisbrunner Kirchenumfeld bietet sich für das Grillfest geradezu an.
Pfarrer Thomas Klemm zelebrierte den Gottesdienst in der Dorfkirche, die genau am Mittwoch ihr Patrozinium "Mariä Heimsuchung" feiern konnte. Draußen liefen derweil die Vorbereitungen - schon bei Ankunft der vielen Gäste wurde das Salatbuffet bestückt zu dem traditionell jeder der Teilnehmer etwas mitbringt.
Immer auf Achse
Der einzige Mesner, der während des Gottesdienstes natürlich im Einsatz war, war Ernst Kundmüller und auch danach setzte er sich erst hin, als sichergestellt war, dass alle Kollegen bestens versorgt sind und genügend Bänke stehen. Die Pfarrer Thomas Klemm, Ottmar Pottler, Pfarrvikar Thomas Drexler und Pastoralreferentin Barbara Heinrich freuten sich über den regen Zuspruch und entdeckten neben den "heimischen" Mesnern manch bekanntes Gesicht aus Pfarreien, wo sie früher tätig waren.
Gerne nutzen die Mesner diese Zusammenkünfte. Neben dem Grillfest gibt es in der Regel ein zweites Treffen in der Adventszeit, "wegen des unsicheren Wetters und der teilweise weiten Anfahrt allerdings für die beiden Dekanate getrennt", wie Wilhelm Karg erklärte.
Manches Fachgespräch
Erstmals dabei war Hans Eichhorn, Mesner in St. Anna in Neuschleichach. Er genoss das Zusammentreffen in diesem geselligen Rahmen, und an den Tischen entwickelten sich manche Fachgespräche über manch kniffliges Detail der Mesner-Tätigkeit. Hans Kundmüller beispielsweise ist ein Spezialist für die Entharzung von Weihrauchfässern - und ein begnadeter Bastler. So belebte er in Neuschleichach die alte Tradition wieder, dass die Krippe weit über die Weihnachtszeit hinaus biblische Szenen darstellt.
Vor allem soll das Treffen aber der Geselligkeit dienen und so wurden auch viele Fragen nach dem persönlichen Befinden und dem der Familie gestellt. Viele der Teilnehmer kennen sich seit vielen Jahren. Sie freuen sich über das Angebot des Mesner-Verbandes, sich zweimal im Jahr zu treffen.