Matthias Bäuerlein gewinnt in Rauhenebrach
Autor: Sabine Weinbeer
Rauhenebrach, Sonntag, 30. März 2014
Der neue Bürgermeister von Rauhenebrach heißt Matthias Bäuerlein. Mit 17 Stimmen Mehrheit ging er am Sonntag als Sieger aus der Stichwahl um die Nachfolge von Oskar Ebert hervor. Damit stellen die Freien Wähler weiterhin den Bürgermeister der südlichsten Gemeinde des Landkreises Haßberge. Auf Matthias Bäuerlein entfielen 1017 Stimmen und auf Alexander Leicht (CSU) exakt 1000 Stimmen.
Untersteinbach ist auch sonst an einem schönen Frühlingsabend nicht gerade ausgestorben, doch am Sonntag war rund um das Rathaus richtig viel los. Die beiden Stichwahl-Kandidaten erlebten die wohl nervenaufreibendsten 43 Minuten ihres Lebens, nachdem um 18 Uhr die Wahllokale geschlossen hatten.
Beide rechneten im Vorfeld mit einem knappen Ergebnis. Vor zwei Wochen hatte Matthias Bäuerlein mit 42 Prozent zwar noch relativ deutlich das beste Ergebnis der drei Kandidaten eingefahren, doch die Erfahrung zeigt, dass die Stichwahl oft ganz anderen Gesetzen folgt.
Auch diesmal war die Wahlbeteiligung mit 85,34 Prozent hoch im Steigerwald, rund 65 Prozent der Rauhenebracher nutzten die Briefwahl, wie schon vor zwei Wochen. Klaus Markfelder von der Koppenwinder Liste, der vor zwei Wochen ausgeschieden war, hatte keine Wahlempfehlung ausgesprochen, und so war die Spannung groß, wie sich dessen Wähler entscheiden.
Viele Bürgerinnen und Bürger hatten sich vor dem Rathaus versammelt und die Wahlvorstände, die die Körbe mit den Unterlagen aus den einzelnen Wahllokalen nach Untersteinbach brachten, versuchten sich nichts vom jeweiligen Wahlergebnis anmerken zu lassen.
Dann trat Oskar Ebert auf die Treppe heraus und verkündete, dass er sein Amt am 1. Mai in die Hände von Matthias Bäuerlein legen wird. Der musste erst einmal tief durchatmen, als lauter Applaus aufbrandete. Einer der ersten Gratulanten war Alexander Leicht. Beide bescheinigten sich einen fairen und sachorientierten Wahlkampf und sind überzeugt, dass sie im Gemeinderat zielorientiert zusammenarbeiten werden.
"Mit dem Ergebnis muss man leben, eine deutliche Niederlage wäre schlimmer gewesen", sagte Alexander Leicht. Oskar Ebert zollte beiden Bewerbern Respekt. Währenddessen fielen viele Gratulanten Matthias Bäuerlein um den Hals, der auch phasenweise mit der Fassung rang. "Ich bin halt ein emotionaler Mensch", erklärte er.
Nach seinen vordringlichsten Aufgaben gefragt, erklärte er, dass er zunächst allen Rauhenebrachern deutlich machen wolle, dass er vertrauensvoller und verbindlicher Ansprechpartner für alle sei. Dass es ihm damit ernst ist, zeigte er noch am Wahlabend: Gleich nach der Gratulationscour in Untersteinbach tourte er durch die Gemeindeteile.
Matthias Bäuerlein setzt auch die Familiengeschichte fort: Sein Vater Alois Bäuerlein war direkt nach der Gebietsreform sechs Jahre lang Zweiter Bürgermeister von Rauhenebrach und ein langjähriger Gemeinderat.