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Maroldsweisachs Räte waren auf Achse


Autor: Gerhard Schmidt

Maroldsweisach, Sonntag, 21. Sept. 2014

Eine Rundfahrt führte das Maroldsweisacher Gremium quer durchs Marktgebiet. Dabei wurden neuralgische Punkte in Augenschein genommen.
In der ehemaligen Schule in Maroldsweisach bestehen drei Wohnungen, von denen zurzeit nur eine genutzt wird. Der Marktgemeinderat kam überein, in eine der Wohnungen zu investieren, um sie wieder attraktiver zu machen. Fotos: Gerhard Schmidt


Fast drei Stunden Informationsfahrt im Marktgemeindegebiet mit anschließender Sitzung im Rathaus kennzeichneten am Freitag die Bau- und Umweltausschusssitzung in Maroldsweisach.
Zuerst wurde die alte Schule in Maroldsweisach in Augenschein genommen, denn dort soll außen und innen etliches saniert werden. Von den drei Wohnungen steht eine Wohnung schon zehn Jahre, die Mansardenwohnung schon zwei Jahre leer, weil sich keine Mieter finden. Beide leer stehenden Wohnungen zu sanieren, käme sehr teuer. Deshalb nahm man die Mansardenwohnung in den Fokus, denn sie könnte mit geringerem Aufwand hergerichtet werden. Zehn neue Fenster für 7000 Euro und die Anschaffung eines neuen Ölofens wären nötig.
Nach Meinung von Bauhofleiter Gerd-Peter Schmidt sollte auch eine energetische Sanierung ins Kalkül gezogen werden. Der Nutzungsbedarf, gegebenenfalls auch durch Asylanten, soll abgeklärt werden. Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) und Verwaltungsleiter Michael Rahn wurden ermächtigt, die Sanierungsarbeiten in Auftrag zu geben, wenn Mieter gefunden werden. Die Eternitplatten auf dem Dach der Holzlege neben dem Haus sollen durch ein Blechdach ersetzt werden.

Sonderrecht ist passé

Weiter ging es zum Wertstoffhof, wo die Vorfahrtsregelung diskutiert wurde. Dagegen hat Peter Welz Einspruch erhoben. 1996, als die Firma Johann Konrad Welz noch bestand, hatte der Gemeinderat mit Zustimmung des Landratsamtes aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens, der Privatfirma ein Sonderrecht eingeräumt und gab ihr an der Ausfahrt das Vorfahrtsrecht. Nun ist das Gelände in anderer Hand und das Verkehrsaufkommen hat sich zum Wertstoffhof hin verschoben. Deshalb wurde die Vorfahrtsregelung geändert und soll auch so bleiben. Dafür sprach sich das Gremium aus.

Stene als optische Sperre

An der Zufahrt zum Wertstoffhof befindet sich eine größere Parkfläche, die immer mehr von auswärtigen Lastkraftwagen, vornehmlich mit Kennzeichen aus osteuropäischen Ländern als Parkplatz genutzt wird. Wenn dann nachts die Fahrzeuge gestartet werden, bringt dies für die Anwohner erhebliche Ruhestörungen mit sich. Deshalb hat die Gemeinde jetzt größere Steine ausgelegt, um das Einfahren zu erschweren.
Letzte Station der Rundfahrt in Maroldsweisach war die geplante Kläranlage, deren Bau erst in einigen Jahren beginnen wird.. Bürgermeister Thein und Michael Rahn erläuterten den Sachstand der Planung.
In Voccawind hatte der Bauausschuss vor Augen, wie die Verlegung der Weisach in ihr altes Bachbett gelungen ist. Die Maßnahme ermöglicht nun, den bisherigen Mühlgraben teils aufzufüllen und für die Abführung des Oberflächenwassers der Bundesstraße zu nutzen.

In Gresselgrund kann eine neue Ableitung des Oberflächenwassers am Anwesen Schwab als gelungen bezeichnet werden. Durch die Veränderung der Wegneigung wird nun das Wasser in richtige Bahnen gelenkt und kann das Anwesen nicht mehr schädigen. Die Familie hat sich bereit erklärt, den neu geschaffenen Schacht immer wieder zu leeren.

Anschließens ging es nach Marbach, wo ein Antrag zur Geländeauffüllung neben der ehemaligen Erdaushubdeponie vorlag. Bei der Ortseinsicht nahm der Gemeinderat zur Kenntnis dass die Transportfahrzeuge deutliche Spuren hinterlassen. Der Weg ist abgesackt und das gegenüberliegende Bankett zerstört.
Wie Bürgermeister Thein erläuterte, würden die ausfahrenden Fahrzeuge die Straße obendrein immens verschmutzen. Die Geländeauffüllung wurde nur mit der Auflage genehmigt, dass der Zufahrtsweg so ausgebaut wird, dass die Fahrzeuge auf ihr den Schmutz an den Rädern abrollen können.
Der Friedhof in Altenstein wurde in Augenschein genommen, weil der asphaltierte Hauptweg gepflastert werden soll. Die Gemeinde wird das Material stellen, die Altensteiner wollen ihre Arbeitskraft im Frühjahr zur Verfügung stellen. Wegen der Anlage von Urnengräbern sollen sich die Altensteiner Bürger Gedanken machen, erklärte Bürgermeister Thein.

Urnengräber

Auch in Eckartshausen stand der Friedhof im Fokus des Bauausschusses. Die Bürger wünschen dort eine Anlage für anonyme Urnengräber. Man kam überein, im oberen Teil des Friedhofs eine Fläche von 2,4 mal 2,4 Meter, in denen 16 Urnengräber passen, anzulegen.
Am alten Brauhaus, das noch einzige funktionierende Brauhaus im Maroldsweisacher Gemeindegebiet, ist ein Schlot marode, der eingelegt werden soll. Während der Maßnahme soll der Dachfirst und Kleinigkeiten mit saniert werden.