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Mandrops wird zum Kaufhaus


Autor: Eckehard Kiesewetter

Ebern, Donnerstag, 26. April 2018

Ebern hat sich ein neues Einzelhandelskonzept gegeben. Die Elektronikfirma in der Bahnhofstraße expandiert.
Hier wird bald gebaut. Die Firma Mandrops (links), die auch die Postfiliale beherbergt, will ihre Geschäftsräume und ihr Sortiment deutlich erweitern. Der zweigeschossige Bau soll bis zur Firma Zoo-Schlager (Gebäude rechts) reichen. Foto: Eckehard Kiesewetter


EbernIn Eberns Geschäftswelt tut sich was. Märkte wechseln ihre Standorte innerhalb Eberns oder planen Erweiterungen. Weil der Discounter Aldi vom bisherigen Standort zum Gelände des früheren Autohauses Scholz umziehen will und auch bei Norma eine Erweiterung der Verkaufsräume ansteht, ließ die Stadt ihr Einzelhandelsentwicklungskonzept überarbeiten.


Große Standort-Treue

Michael Seidel von der Münchner Beratungs- und Management-Firma Cima stellte in der Stadt jetzt das Konzept vor. Seine Gesellschaft hatte auch bereits die bisherige Version erarbeitet die aus dem Jahr 2016 stammte. Eberner Unternehmen zeigten, wie er ausführte bei einer Online-Befragung, ausgesprochene Treue zum Standort. Die Stadt habe für einen Ort dieser Größe relativ viel Verkaufsfläche anzubieten, wobei die Topographie der Ausweisung möglicher neuer Gewerbeflächen enge Grenzen setze. Der Einzelhandel decke ein verhältnismäßig großes Einzugsgebiet ab. "Die Strahlfunktion der Eberner Märkte ist beachtlich", sagte der Diplom-Geograf.

Er empfahl, künftig primär auf Märkte in der Innenstadt zu setzen und dabei Leerstände zu nutzen, Ansiedlungen im "Gewerbe- und Versorgungszentrum West" (Gewerbegebiet Sandhof) und dann erst andere Standorte seien nachgeordnet anzustreben. Für die Zukunft stellte er eine Sortimentsauswahl vor, wie sie das Landesentwicklungsprogramm vorgebe. Für die bald leerstehende Aldi-Immobilie empfiehlt sich nach seiner Ansicht ein weiterer Baumarkt oder Sonderposten- Markt mit wechselndem Produktangebot.


Bis zu vier mal so groß

Große Pläne hat die Firma Mandrops, die den bestehenden Elektromarkt in der Bahnhofstraße deutlich erweitern und eine Betriebsleiterwohnung im Dachgeschoss einrichten will.

Der Fachmarkt mit zurzeit etwa 400 Quadratmetern soll durch einen zweigeschossigen Anbau auf maximal 1550 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert werden. Der Anbau soll über die Durchfahrtstraße hinweg bis zur benachbarten Firma Zoo Schlager erweitert werden. Aus der Straße soll eine Unterfahrung samt Tiefgarage werden. Der Bebauungsplan "Westlich der Bahnhofstraße" muss für das Vorhaben geändert und ein Sondergebiet "Einzelhandel Elektronikmarkt" ausgewiesen werden. Mit der Regierung und dem Landratsamt ist das Projekt laut Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann abgestimmt.


Bereicherung für die Innenstadt

Als Sortiment sind neben Elektronik auch Spielwaren, Küchenausstattung, Baby- und Kinderartikel, Bekleidung, Heimtextilien und Lederwaren, Sport- und Campingartikel, Uhren, Brillen und Schmuck, Bücher, Zeitschriften und Bürobedarf sowie Glas, Porzellan, Geschenkartikel und Haushaltswaren im Gespräch. "Das wird die Innenstadtlage stärken und Leute nach Ebern bringen", gibt sich der Bürgermeister überzeugt: "Das wäre den Bereich um den florierenden Edeka-Markt weiter aufwerten." Die Behindertenbeauftragte des Stadtrats, Isabell Zimmer begrüßt, dass damit auch die Postfiliale im "Mandrops"-Markt einen behindertengerechten Zugang erhalten wird. In den Geschäftsräumen seien Aufzüge geplant.