"Man fährt dort auf gut Glück"
Autor: Helmut Will
Ebern, Donnerstag, 12. Sept. 2019
Eine Engstelle in der Unterpreppacher Siedlung "Sümpflein" löste im Bauausschuss Ebern erneut kontroverse Diskussionen aus. Dazu ein Kommentar.
Sie war schon bei der Bauausschusssitzung Mitte Juli ein Thema: die Verkehrssituation im Neubaugebiet "Sümpflein" in Unterpreppach. Am Mittwoch wurde darüber erneut im Bauausschuss des Eberner Stadtrates diskutiert. Mit dem Ergebnis: "Jetzt ham mer gar nix", wie es Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) nach der Beratung und Beschlussfassung ausdrückte.
Stadträtin Karin Kaiser (SPD) hatte die ungünstige Situation in der unübersichtlichen Kurve im "Sümpflein" bei der Sitzung im Juli angesprochen. Nun stand das Thema erneut auf der Tagesordnung. Vorneweg sagte der Bürgermeister, dass er nicht unbedingt einen Handlungsbedarf sehe, um dort etwas zu ändern. Er wies auf eine Stellungnahme der Polizeiinspektion hin, die seine Meinung bestätige.
Die Polizei hatte mitgeteilt, dass an unübersichtlichen Stellen auf "halbe Sichtweite" zu fahren sei, was in diesem Fall wohl Schrittgeschwindigkeit bedeute. Zweifelsohne sei die Sicht in der Kurve nicht gut, aber bei langsamer Fahrweise, die man vor allem in Siedlungen wolle, sei die Lage beherrschbar. Eventuell sollte man das Parken, aus Richtung Ruppacher Weg kommend, nach der besagten Engstelle verbieten, so dass man früher nach rechts einscheren könne, schlug die Polizei vor.
Zweiter und Dritter Bürgermeister Harald Pascher (FDP) und Werner Riegel (SPD) plädierten dafür, die Engstelle zu beseitigen. Stadtrat Manfred Fausten (CSU) wurde deutlicher: "Von Sicherheit kann dort keine Rede sein; es ist lebensgefährlich, man fährt dort auf gut Glück." Stadtrat Markus Fausten (CSU) meinte, man solle es mit einem Halteverbot probieren und die Sache beobachten. "Ein Halteverbot, wie vorgeschlagen, bringt dort nichts", schob Pascher nach.
Es wurde abgestimmt, ob die Engstelle beseitigt werden soll. Mit 4:4 Stimmen entstand eine Pattsituation, die in der Konsequenz bedeutet, dass der Antrag abgelehnt ist. Nun soll geprüft werden, was ein Umbau (die Parkbuchten beseitigen) kosten würde. Dann will der Ausschuss erneut beraten.
Zuvor war das Gremium im Stadtteil Jesserndorf, um dort die Räum- und Streusituation in der Ringstraße und in der Ebertsgasse zu begutachten. Im Beisein des Leiters des Bauhofes Ebern, Christian Raehse, wurde festgestellt, dass die beiden Straßen, vor allem die Ringstraße, zu schmal für das große Räumschild des Winterdienstfahrzeuges seien. Nach Jesserndorf werde jedoch mit dem großen Fahrzeug gefahren.
Es wurde hin und her diskutiert. Bürgermeister Jürgen Hennemann schlug vor, die Ringstraße aus dem Winterdienstplan herauszunehmen, da für die Anlieger und die Kirche die Verpflichtung bestehe, im Winter in der Breite eines Gehwegs zu räumen. Dem widersprach der örtliche Stadtrat Philipp Arnold (FWE), da dieser Weg von der Siedlung her zur Dorfmitte stark genutzt werde. Markus Fausten (CSU) ergänzte, der Weg sei relativ steil, was im Winter gefährlich sei. "Solche Situationen gibt es im Stadtgebiet mehr", entgegnete Stadtrat Manfred Fausten und wies darauf hin, dass bei der aktuellen Winterlage so und so wenig Schnee vorhanden sei. Überlegungen wurden angestellt, den Weg eventuell durch einen "Externen" räumen zu lassen. Eine entsprechende Überprüfung sagte der Bürgermeister zu. Mit 5:3 Stimmen wurde beschlossen, den Weg aus dem Winterdienstplan zu nehmen.