Märkte locken auch Diebe an
Autor: Klaus Schmitt
Haßfurt, Mittwoch, 29. November 2017
Die Polizei warnt vor Gaunern, die dichte Menschenansammlungen für Straftaten ausnutzen. Vorsicht ist geboten, wenngleich solche Delikte eher selten sind.
Die Weihnachtszeit gilt bekanntlich als eine schöne Zeit. Doch nicht nur Familien und Kinder werden von den stimmungsvollen Märkten mit den bunten Ständen angelockt. Auch wenn die Zahl der Taschendiebstähle seit Jahren stetig gesunken ist, gibt es möglicherweise dennoch Trick- und Taschendiebe, die ahnungslose Bürger um Bargeld oder Handys bringen wollen. Die Polizei gibt deshalb Tipps, wie man sich vor dreisten Langfingern schützen kann.
Es ist die Menge an Leuten und das meist herrschende Gedränge, die die Taschendiebe ausnutzen, um zuzuschlagen. Mit Sprüchen wie "Entschuldigen Sie, wie spät ist es?" oder "Oh, jetzt habe ich Sie versehentlich bekleckert", wollen die Gauner ihr Gegenüber bewusst aus dem Konzept bringen, um dann anschließend Geldbörse oder Handy aus Hand- oder Hosentasche zu stehlen.
Oftmals agieren auch mehrere Täter gemeinsam. So lenkt der eine ab, damit der andere unbemerkt das Geld stehlen kann, weiß die Polizei.
Die Polizei in Haßfurt, die für etwa zwei Drittel des Landkreises Haßberge zuständig ist, hat bei den Weihnachtsmärkten in den vergangenen Jahren keinen einzigen Taschendiebstahl aufnehmen müssen. Das sei erst einmal "positiv zu bewerten", sagt der stellvertretender Leiter der Inspektion, Detlef Hauck. Das heißt aber nicht, dass überhaupt keine Diebe in Haßfurt und Umgebung unterwegs waren. Möglicherweise wurde ein Diebstahl nicht bemerkt oder das Opfer ging nicht zu Polizei.
Jedenfalls ist auf solchen Veranstaltungen Vorsicht geboten. Die Gefahr, Opfer eines Diebstahls zu werden, sollte man "ernst nehmen", rät Hauck. Auch im Landkreis Haßberge mit seinen eher kleinen Märkten. Und als Besucher auf Weihnachtsmärkten in großen Städten sollte man noch mehr aufpassen, betont der Polizist.
Auch wenn die Statistik für Taschendiebstähle auf Weihnachtsmärkten bei der Inspektion Haßfurt aktuell leer ist, heißt das nicht, dass es keine Fälle dieser Art gibt. 2016 und 2017 (bis jetzt) registrierte die Polizei in der Kreisstadt 22 Diebstähle von Taschen und ähnlichen Gegenständen. Das geschieht laut Detlef Hauck meistens in Geschäften, etwa beim Einkaufen. Auf verschiedenste Weise eignen sich Diebe fremden Besitz an.
Damit vor allem auf Weihnachtsmärkten Diebe keine Chance haben, gibt die Polizei einige Tipps:
Nehmen Sie bei einem Besuch des Weihnachtsmarkts nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen.
Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper. Gürtel- oder Brusttaschen sind am sichersten.
Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper hin. Das erschwert den Gaunern, Beute zu machen.
Lassen Sie Ihre Handtasche oder Jacke niemals unbeaufsichtigt liegen. Ein Dieb greift schnell zu - und ist weg.
Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder "in die Zange" genommen werden.
Notieren Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie und schon gar nicht auf der Zahlungskarte. Das gilt nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern immer und überall.
Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist, melden Sie den Vorfall direkt an die Polizei. Sollten Ihnen Zahlungskarten abhandengekommen sein, lassen Sie diese sofort für den weiteren Gebrauch sperren, am besten telefonisch über den bundesweiten Sperr-Notruf mit der Nummer 116 116.