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Logistikzentrum: Von Ebern aus in Europa unterwegs


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Samstag, 16. November 2013

Sein Hobby ist das Sammeln von Uhren. Ralf Ebner weiß, dass es auf jede Minute ankommt und was die Stunde geschlagen hat. Just-in-time, sagen Logistiker dazu. Und der 45-Jährige ist einer von ihnen. Für sein Familienunternehmen hat er für 4,2 Millionen Euro ein Logistikzentrum auf einen Acker zwischen Sandhof und Heubach gestellt.
Kaum einer hat's gemerkt, aber die Hochregallager im neuen Logistik-Zentrum sind schon fast voll.


Vor wenigen Tagen in Betrieb genommen, sind die Hochregallager schon üppig gefüllt. "Es war die richtige Entscheidung", bekannte Ebner, der in Ebern aufgewachsen ist, aber mit Familie in Coburg lebt, bei einem Besuch der Jungen Liste.

Richtige Entscheidung? Damit meint er sowohl die Standortwahl, nachdem er sich sowohl in Rödental wie auch Breitengüßbach umgeschaut hatte. Aber auch das Konzept passt. "Auf dieser High-value-Schiene sind wenige Spediteure unterwegs", umschreibt der zweifache Vater die Philospohie des Familienunternehmens und meint damit die Einlagerung hochwertiger Güter, was entsprechende Sicherheitsstandards notwendig macht. Es fallen Stichworte, wie Tabak und Whiskey, weswegen das Logistikzentrum einem Hochsicherheitstrakt gleicht, das mit 20 Kameras und Bewegungsmeldern 24 Stunden am Tag von einem Wachdienst kontrolliert wird, weil "hier stehen Millionenwerte".

Über mehr als 10.000 Paletten-Stellplätze

verfügt die Spedition nun zusätzlich. Viel Kundschaft kommt aus Mazedonien. "Dort sitzt ein Katalysatoren-Hersteller, der seine Ware für ganz Europa von Ebern aus verschickt. Die haben keinen Platz, wir schon und die Laster dazu. Und solche Kunden suchen wir, solche, die keinen Platz haben."

Der Wachstumssprung sorgte auch für Zuwachs beim Personal. 50 Beschäftigte arbeiten bei Ebner Logistics aktuell im Zwei-Schicht-Betrieb und der Chef sieht noch "Potenzial nach oben", beim Schichtbetrieb und den Kapazitäten, da auch schon mit Nachbarn Grundstücksverhandlungen geführt wurden. "Es ist alles schön kompakt zusammen", schwärmt Eberner über die Firmenliegenschaft und lässt gleichzeitig den Blick in der Ferne schweifen, wo die Kundschaft sitzt - in Portugal, Mazedonien und Italien. Aber auch in der Nähe: Nach Bad Rodach wird bei Bedarf zwei Mal am Tag gefahren, damit bei "jako-o" die Kinderspielsachen produziert werden können und der Nachschub nicht ausbleibt. Seit über zehn Jahren arbeite man mit der Firma Habermaaß eng und vertrauensvoll zusammen.

Dies führt der Firmen-Chef auch darauf zurück, dass jedem Kunden stets ein bestimmter Mitarbeiter zugeordnet wird und als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Einen Dank hatte Ebner an die Aktivisten der Jungen Liste parat: "Der Einsatz für das EBN-Kennzeichen war eine tolle Sache. Wir bestellen für unsere 40 Fahrzeuge EBN - ER 711 aufwärts auf jeden Fall."