Lisa Barthelmann rückt als Ortssprecherin nach
Autor: Ralf Kestel
Weißenbrunn, Donnerstag, 03. Juli 2014
Die Frauen im Eberner Stadtrat bekommen Verstärkung. Lisa Barthelmann (41) vertritt künftig ihren Heimatdorf Weißenbrunn als Ortssprecherin. Bei der Kommunalwahl hatte sie noch auf der CSU-Liste kandidiert und 617 Stimmen erhalten, jetzt stand auf 26 von 29 Zetteln ihr Name. Zwei Wahlberechtigte stimmten am Mittwochabend im Gemeindehaus gegen die Erzieherin, einer enthielt sich.
Sie tritt die Nachfolge von Rudi Meißner an. "Nach 18 Jahren sollen mal andere ran", gab sich der CSU-Vertreter und Waidmann gelassen. In seiner persönlichen Bilanz schwang aber doch etwas Wehmut mit, ein paar Mal versagte seine Stimme, als er dafür dankte, dass "immer Helfer da waren, wenn sie gebraucht wurden" und "es nur vorangeht, wenn man zusammenhält".
Gegenseitiger Wahlvorschlag
Kurios dabei: Vor der Wahl hatte Meißner Lisa Barthelmann vorgeschlagen, während sie ihn aufs Schild hob. Weitere Wahlvorschläge waren noch Günter Huppmann, Carolin Dittmann und Rene Sommer, die aber allesamt ablehnten, so dass nur noch die Kindererzieherin übrig blieb.
"Ich seh's mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil ich schon ein bisschen Angst davor habe, was da auf mich zukommt", gestand die neue Ortssprecherin. "Es hätte ruhig so bleiben können, wie's war - aber das war Rudis Entscheidung."
Ihrem Vorgänger bescheinigte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) großen Einsatz. "Er hat viel bewegt und einen guten Draht zur Verwaltung. Das größte Projekt, der Kanalbau, ist ja jetzt erst unter seiner Zeit gelaufen, da es so lange gedauert hat, bis die richtige Entscheidung gefunden war."
Ramponierte Kreisstraße
Womit schon ein Problemfall angesprochen war. "Die Ortsdurchfahrt ist nach dem Kanal in einem katastrophalen Zustand. Das ist eine unbefriedigende Situation, wie die Baustelle verlassen wurde", schimpfte ein Anlieger.
Weil es sich dabei um eine Kreisstraße handelt, liegt die Zuständigkeit beim Landratsamt, wo er nachhaken wolle, versprach der Bürgermeister.
An weiteren Themen sprach Hennemann den Radwegbau nach Jesserndorf, die Aufnahme von Asylbewerbern und die Umstrukturierungen bei den Feuerwehren an. "Den gesetzlichen Auftrag, binnen zehn Minuten am Brandort zu sein, werden wir von Ebern aus allein nicht schaffen. Deshalb brauchen wir auch draußen einige starke Stützpunkte. Und dazu müssen wir kluge Konzepte entwickeln. Unser Ziel ist es, die aktiven Feuerwehren in den Stadtteilen zu erhalten, auch wegen des gesellschaftlichen Lebens. Wir müssen aber auch an den gesetzlichen Auftrag und die Finanzierbarkeit schauen."